In den Supermarktregalen gibt es sie bereits seit Kurzem: Lebkuchen und anderes Weihnachtsgebäck. Essen Sie schon Lebkuchen?
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Der mittlere Teil der Esslinger Pliensaubrücke ist marode – Nun muss die nächste große Neckarquerung erneuert werden
Vor Kurzem erst ist die neue Mettinger Brücke eröffnet worden, da steht in Esslingen schon der nächste Bau einer Neckarquerung an: Der mittlere Teil der Pliensaubrücke ist marode und optisch unattraktiv. Für den seit Jahren von hohen Gittern verunzierten Brückenabschnitt ist schon lange eine Erneuerung im Gespräch. Es gibt bereits Pläne, doch die sind 25 Jahre alt und gelten als nicht mehr zeitgemäß. Deshalb hat die Stadt nun eine Alternative vorgelegt: Die Brücke soll leichter und filigraner werden – und vor allem kostengünstiger als ursprünglich geplant.
Die Pliensaubrücke besteht im Wesentlichen aus drei Hauptbauwerken, die einen zusammenhängenden Brückenzug bilden. Die historische Steinbogenbrücke aus dem 13. Jahrhundert überspannt mit 115 Meter Länge die B 10. Auf der anderen Seite des Neckars quert der vor fast 20 Jahren gebaute, 70 Meter lange Pliensausteg die Neckarstraße und die Gleise. Verbunden werden die Steinbogenbrücke und der Steg durch die Stahlbetonbrücke über den Neckarschifffahrtskanal, die 1964 gebaut wurde, etwa 55 Meter lang ist und nun erneuert werden muss.
Das war offenbar schon vor 25 Jahren klar. Im Jahr 1998 hatte die Stadt einen Wettbewerb zum Neubau einer Fußgängerbrücke über Neckarstraße, Gleise und Schifffahrtskanal ausgelobt und einen Siegerentwurf gekürt. In den Jahren 2005 bis 2007 wurde der Brückenabschnitt über die Neckarstraße und die Gleisanlage bis zum Pliensauturm errichtet. Die Erneuerung der Verbindung über den Neckar bis zur Steinbogenbrücke hingegen wurde aus finanziellen Gründen verschoben – bis heute.
Nun hat man sich die Pläne im Rathaus noch einmal vorgenommen und ist zu dem Schluss gekommen, dass sie nicht mehr zeitgemäß sind. Städtebaulich sei das Konstrukt, das einen seitlich versetzten Brückenabschnitt als Verbindung zwischen Steinbogenbrücke und Steg vorsieht, zwar nach wie vor sehr gelungen, sagte Thomas Gruseck vom Tiefbauamt in der jüngsten Sitzung des Mobilitätsausschusses. Doch mit rund 810 Quadratmeter neuer Brückenfläche müsste bei diesem Entwurf unnötig viel Material aufgewendet werden, was die Kosten enorm in die Höhe treiben würde. Zudem sei bei dieser Variante mit Konflikten zwischen Fußgängern und Radfahrern zu rechnen. Obendrein sei der Entwurf aus Denkmalschutzgründen problematisch.
Daher hat die Stadt im Mobilitätsausschuss Alternativen vorgestellt. Der Entwurf des Stuttgarter Büros Schlaich, Bergermann und Partner (sbp) sieht eine direkte Verbindung von Steg und Steinbogenbrücke vor, für deren Bau erheblich weniger Material benötigt würde als beim Wettbewerbssieger. Das Bauwerk ist asymmetrisch geplant: Auf der Steinbogenbrücke soll es nur aufliegen, während am Ufer auf der Seite der Innenstadt ein schlanker Pfeiler vorgesehen ist, der nach oben in einer Dreiecksform mündet.
Am Pliensauturm sind eine Rampe in Richtung künftigem Neckaruferpark sowie eine Treppe geplant, zudem soll hier der Erdwall entfernt werden, um den Radweg unter der Brücke hindurchführen zu können. Der historische Pliensauturm wird komplett freigestellt. Die Kosten werden auf rund 12,6 Millionen Euro geschätzt und damit auf sechs Millionen Euro weniger als für den Wettbewerbsentwurf.
Im Mobilitätsausschuss kam der neue Entwurf sehr gut an: Das Gremium beschloss einstimmig, diesen umzusetzen. Lediglich die Rampe für Radler sei überdenkenswert, befanden mehrere Stadträte – wer in Richtung Merkelpark und Landratsamt wolle, müsse einen Umweg in Kauf nehmen.
meb / Fotomontage: Büro Schlaich, Bergermann und Partner
Liste für Bürgermeisterwahl in Wernau steht – Ein zugelassener Kandidat zieht zurück – Eine Bewerbung wird abgelehnt
Die gute Nachricht vorneweg: Die Kandidatenliste für die Wernauer Bürgermeisterwahl ist beschlossene Sache. Und: Die Wahl findet am 8. Oktober auch statt. Beides stand bis Anfang vergangener Woche nicht abschließend fest, weil man im Rathaus der 12 000-Einwohner-Stadt auf eine Stellungnahme der Rechtsaufsichtsbehörde im Esslinger Landratsamt gewartet hatte. Nach deren Eingang konnte der Gemeindewahlausschuss seines Amtes walten konnte.
Auf der Kandidatenliste und damit auch auf dem Stimmzettel werden folgende Namen stehen: Auf Position eins rangiert, das hat sich durch den Eingang der Bewerbungen automatisch ergeben, Christiane Krieger, die 31 Jahre alt und als Hauptamtsleiterin der Gemeinde Starzach im Kreis Tübingen tätig ist. Auf Platz drei ist Michael Lauinger zu finden. Der 40-jährige Wernauer ist Polizeihauptkommissar und arbeitet beim Polizeipräsidium in Reutlingen.
In der Zeile zwischen Krieger und Lauinger ist der Name von Roland Kalleder zu lesen. Der 42-jährige Wernauer arbeitet als technischer Verwaltungsangestellter bei der Stadt Ostfildern und hatte seine Unterlagen als Zweiter eingereicht. Kalleder hat allerdings inzwischen kein Interesse mehr, Bürgermeister von Wernau zu werden – und wird keine öffentlichen Wahlkampftermine wahrnehmen oder sich auf andere Weise um das Amt bemühen. Er erklärte dies mit „persönlichen Gründen“.
Während sich der Gemeindewahlausschuss mit diesem Punkt gar nicht erst zu befassen hatte, musste über zwei andere Bewerbungen gesprochen werden. So hatte der Wernauer Schreiner Severin Grupp seine Bewerbung knapp zwei Stunden vor Ende der Frist im Rathaus abgegeben, sie aber 40 Minuten vor Toreschluss wieder zurückgezogen. Diese Angelegenheit nahm der Ausschuss zur Kenntnis.
Anders war das im Fall von Thomas Nitsch, dessen Kandidatur der Grund für die Verlegung der Sitzung war: Der 49-jährige Wernauer, der als Berufsbezeichnung „Privatier“ angibt, hatte seine Unterlagen zwar frist-, aber nicht formgerecht eingereicht. Zwei der 25 abgegebenen Formblätter mit Unterstützerunterschriften waren von nicht-wahlberechtigten Personen unterzeichnet. Zudem hatte er ein falsches Formular mit seiner eidesstattlichen Versicherung abgegeben. Die Stadt wies die Bewerbung deshalb zurück und informierte Nitsch darüber, der postwendend Widerspruch einlegte, woraufhin sich die Stadt mit der Bitte um eine rechtliche Einschätzung an das Landratsamt wendete. Der Bürgermeister Armin Elbl zitierte diese Einschätzung, die mit dem Fazit endete, dass es hier keinen Ermessensspielraum gebe und die Bewerbung demnach zurückzuweisen sei.
Die Entscheidung des Ausschusses, Thomas Nitsch nicht zur Wahl zuzulassen, fiel denn auch einstimmig. Elbl machte deutlich, dass dem abgelehnten Bewerber selbstverständlich Rechtsmittel zustehen würden. Er habe einen Monat Zeit, Widerspruch einzulegen. Sollte dies noch vor dem 8. Oktober geschehen, müsse der Wahlausschuss entscheiden, ob die Angelegenheit neu zu bewerten sei. „Eine aufschiebende Wirkung hat ein solcher Widerspruch allerdings nicht. Die Wahl findet wie geplant statt“, ergänzte Elbl. Nitsch machte nach der Entscheidung deutlich, dass er den Ausgang der Wahl abwarten werde, um dann gegebenenfalls Rechtsbeschwerde einzulegen. Unbeirrt von all dem setzen Krieger und Lauinger ihren Wahlkampf fort; etwa am Donnerstag, 28. September, 19 Uhr, beim Forum der Eßlinger Zeitung im Quadrium.
eas / Foto: Ines Rudel
Bei den Fahrgästen kommt das Angebot gut an – VVS verzeichnet hohes Defizit – Landrat sieht den Bund in der Pflicht
Die Fahrgastzahlen im Gebiet des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS) sind wieder fast auf Vor-Corona-Niveau. „Im ersten Halbjahr 2023 wurden rund 181 Millionen Fahrten mit Bussen und Bahnen unternommen, das sind 16,2 Prozent mehr als im Vorjahr“, berichtet Cornelia Christian. Für die neue VVS-Geschäftsführerin liegt der Grund für die Steigerung auf der Hand: Insbesondere das Deutschlandticket habe einigen Auftrieb verursacht.
Die Zahlen, die sie vor Kurzem in einem Gespräch mit dem Esslinger Landrat Heinz Eininger vorstellte, belegen aus ihrer Sicht, dass ein attraktiver Preis viele Menschen zum Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr motiviert. So habe sich die Zahl der Abonnenten im VVS-Verbundgebiet, das die Landeshauptstadt Stuttgart sowie die fünf Nachbarlandkreise Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr umfasst, von rund 195 000 im März 2020 auf fast 300 000 erhöht. Das zum 1. März in Baden-Württemberg eingeführte Jugendticket für Schüler, Azubis und Studenten, das nur 365 Euro im Jahr kostet, zähle schon 150 000 Abonnenten. Im Dezember soll der Geltungsbereich auf ganz Deutschland ausgeweitet werden – das ist erklärter politischer Wille.
Rund 70 Prozent aller Fahrten im VVS erfolgen laut Cornelia Christian mittlerweile mit dem Deutschland- oder dem Jugendticket. So gut und wichtig dieser Erfolg sei, er bereitet ihr und dem Landrat große Sorgen. Das 49-Euro-Ticket ist für den Verbund mit rund 40 Verkehrsunternehmen nämlich ein Verlustgeschäft – trotz höherer Fahrgastzahlen. Denn das Ticket ist in vielen Fällen deutlich preiswerter als die bisherigen Zeitkarten. Wochen- und Monatstickets werden laut Cornelia Christian kaum noch nachgefragt. Im VVS wurden ihren Angaben zufolge im ersten Halbjahr 2023 zwar Fahrgeldeinnahmen in Höhe von 211 Millionen Euro erzielt, was 24 Millionen Euro mehr sind als im Vorjahreszeitraum. „Gegenüber 2019 ergibt sich aber immer noch eine Lücke von 48 Millionen Euro“, sagt die VVS-Chefin. Für dieses Jahr ist die Finanzierung des Deutschlandtickets gesichert, Bund und Länder stellen dafür drei Milliarden Euro zur Verfügung. Doch wer die zusätzlichen Kosten – und die sind angesichts der Preissteigerungen wahrscheinlich – im kommenden Jahr übernimmt, dahinter steht noch ein Fragezeichen. Heinz Eininger sieht vor allem den Bund in der Pflicht, der sich bislang in Sachen Finanzierungszusage ziert. „Wer bestellt, muss auch bezahlen“, sagt der Landrat in aller Deutlichkeit. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass wichtige Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung im Nahverkehr auf der Strecke bleiben.
Und da hat der Kreis Esslingen, der schon jetzt rund 58 Millionen Euro im Jahr nur für den laufenden Betrieb des öffentlichen Nahverkehrs ausgibt, in den nächsten Jahren so einiges vor: Taktverdichtungen im Busfahrplan, neue Streckenangebote, den Ausbau von On-Demand-Verkehren sowie die schrittweise Einführung von emissionsfreien und sauberen Fahrzeugen auf allen Linienbündeln zählt der Landrat exemplarisch auf. Zudem werfe die S-Bahn-Verlängerung von Bernhausen nach Neuhausen schon lange vor der Inbetriebnahme 2027/2028 ihre Schatten voraus. An der neuen Endhaltestelle sollten dann ja auch Linienbusse halten, die die Fahrgäste ins Umland bringen, erläuterte Eininger. Dafür seien umfangreiche Planungen zur Anpassung des Busverkehrs erforderlich. „Sie beginnen Ende 2024.“
Eine große Herausforderung werde es sein, ausreichend Busfahrerinnen und -fahrer für das stetig wachsende Angebot zu gewinnen, nicht nur im Landkreis Esslingen, räumt die VVS-Geschäftsführerin ein. „Der Fachkräftemangel wirkt sich auch in diesem Bereich aus. Es wird zunehmend schwerer, geeignetes Personal zu finden, insbesondere in der Fläche.“ Der VVS wolle daher noch in diesem Jahr im gesamten Verbundgebiet eine Kampagne starten, um für den Beruf zu werben, kündigte Cornelia Christian an. Zusätzlich wolle man die Busunternehmen bei der Personalakquise unterstützen. Eine konkrete Zahl, wie viele Busfahrerinnen und -fahrer in der Region benötigt werden, kann sie derzeit nicht beziffern. Laut dem Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen fehlen heute schon landesweit etwa 2500 Busfahrer. Perspektivisch dürfte die Zahl noch deutlich steigen, heißt es von dort.
eh / Foto: Roberto Bulgrin
Die Maß Bier kostet in diesem Jahr auf dem Cannstatter Wasen so viel wie noch nie: 13,40 bis 13,90 Euro. Ist Ihnen das zu teuer?
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Ist die Maß zu teuer?
Sporthalle in Esslinger Innenstadt aus Sicherheitsgründen geschlossen – Schulsport und Handballer müssen ausweichen
Schon seit Längerem stand im Raum, dass die in die Jahre gekommene Esslinger Schelztorhalle kurzfristig geschlossen werden könnte. Dieser Fall ist jetzt eingetreten. Am Dienstag vergangener Woche teilte die Stadtverwaltung mit, dass die Halle mindestens ein halbes Jahr lang nicht mehr nutzbar sein wird. „Wir mussten kurzfristig reagieren, aber wir sind vorbereitet“, sagte Baubürgermeister Hans-Georg Sigel. „Schließlich kam das Problem nicht von heute auf morgen.“
Das charakteristische Sheddach der Sportstätte musste bereits Anfang dieses Jahres gesichert werden, wobei bereits vor einer möglichen abrupten Schließung gewarnt wurde. „Die neuesten Messungen haben ergeben, dass sich ein Auflager in einer kritischen Position befindet“, erklärte Ramazan Balci vom beauftragen Esslinger Ingenieurbüro Werner und Balci. Das in die Jahre gekommene Dach ziehe sich je nach Außentemperatur zusammen oder dehne sich aus und könne daher extremen Ereignissen wie Starkregen auf Dauer nicht standhalten. Die Rolllager, die dazu dienen, die Dachbewegungen auszugleichen, würden daher konstant beobachtet. Betroffen von der kurzfristigen Schließung sind der Schulsport des nahe gelegenen Georgii-Gymnasiums und das Training sowie die Punktspiele der Verbandsligahandballer des Team Esslingen.
Marius Osswald, der Leiter des Amts für Soziales, Integration und Sport, berichtete, dass die Stadt im Gespräch mit dem Gymnasium sei. In der Sporthalle Weil gebe es freie Kapazitäten, da sich die dortige Schule noch im Aufbau befinde. Auch die Halle in Serach komme in Frage. Bei den Handballern sei die Sache komplizierter, da abends die Belegung der Hallen dichter sei. Den Vereinssportlern habe man ebenfalls die Hallen in Serach und Weil angeboten sowie Zell und die Halle der Lerchenäckerschule. Die Punktspiele seien bereits – bis auf einen Spieltag – in die Sporthalle Sulzgries sowie in die Neckarsporthalle verlegt worden.
Anders geht es laut dem Baubürgermeister nicht, da sofortige Maßnahmen aus Sicherheitsgründen erforderlich seien. Ein elektronisches Monitoring-System solle jetzt installiert werden, um weitere Bewegungen der Dachkonstruktion zu überwachen und bei Überschreitung eines Grenzwertes Alarm auszulösen. Das betroffene Lager an der Nordseite der Halle solle saniert werden, kündigte Sigel an – falls es zeitlich möglich sei, auch direkt die übrigen Lager. Dies sei ein Vorgriff auf die Generalsanierung und werde keine zusätzlichen Kosten verursachen. Die neuen Lager wären laut Sigel in der Lage, eine geplante thermische Dämmung und eine Fotovoltaikanlage zu tragen.
Derzeit bestehe die Hoffnung, dass die Halle in sechs Monaten zumindest für ein weiteres Jahr genutzt werden könne, bevor die Generalsanierung anstehe. „Über die Jahre wurden immer wieder nötige Reparaturen durchgeführt“, sagte Oliver Wannek vom Eigenbetrieb Städtische Gebäude Esslingen. Insgesamt seien bis zum Jahr 2021 insgesamt 350 000 Euro beispielsweise in Ersatz für gesprungene Scheiben, eine neue Beleuchtung und den Schutz der nicht ballschusssicheren Hallendecke geflossen.
Vor ein paar Jahren stand noch zur Debatte, das Gebäude ganz abzureißen. Allerdings wurde der 66 Jahre alte Bau 2018 unerwartet zum Kulturdenkmal erklärt. Dadurch müssen geplante Arbeiten stets mit dem entsprechenden Amt abgeklärt werden. „Das Thema Denkmalschutz betrachten wir mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Wir müssen damit umgehen. Es ist nicht einfach, aber machbar“, sagt Sigel.
Die Sanierung wurde im Juli dieses Jahres vom Gemeinderat beschlossen. Die veranschlagten Kosten betragen 13,4 Millionen Euro. Dabei wurde betont, dass das Gebäude stadtbildprägend sei und eine wichtige Funktion für den Schul- und Vereinssport erfülle. Die Fertigstellung ist rechtzeitig zum 1250-Jahr-Stadtjubiläum 2027 geplant.
ff / Foto: Ines Rudel
Die katholische Martinskirche in Aichelberg wurde vor 50 Jahren geweiht – Jubiläumsfest vom 22. bis 24. September
Wenn die Aichelberger Katholiken der Kirchengemeinde Baltmannsweiler-Aichwald vom 22. bis 24. September feiern, dann ist es genau 50 Jahre her, dass die Kirche St. Martin in Aichelberg geweiht wurde: Und zwar am 23. September 1973 vom damaligen Weihbischof Anton Herre. Seiher rufen die beiden Glocken namens Ave Maria und St. Martinus die Gläubigen zum Gottesdienst. Den hält seit knapp eineinhalb Jahren der Pfarrer Robert Aubele.
Der Vorläufer der Kirchengemeinde Baltmannsweiler-Aichwald war erst im Mai 1958 aus der Taufe gehoben worden, als der Bischof von Rottenburg die Seelsorgestelle mit den Orten Baltmannsweiler, Hohengehren, Aichschieß mit Krummhardt, Schanbach mit Lobenrot und Aichelberg errichtete. Daraus ging dann im Jahr 1964 die selbstständige Pfarrei Mariä Himmelfahrt hervor – mit 1289 Katholiken verteilt auf sieben Orte. Noch bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs hatte es auf dem vorderen Schurwald in einer evangelisch dominierten Gegend so gut wie keine katholischen Christen gegeben. Das änderte sich jedoch, als nach 1945 viele Flüchtlinge katholischen Glaubens vor allem aus Tschechien auf den Schurwald kamen. Sie gingen anfangs zum Gottesdienst nach Plochingen, Esslingen oder ins Remstal.
„In Aichelberg haben die ersten katholischen Gottesdienste in der evangelischen Feldkirche stattgefunden“, erzählt Aubele. Mit der Zeit sei der Wunsch nach einer eigenen Kirche aber immer stärker geworden. In Baltmannsweiler war eine erste Notkirche im Jahr 1952 eingeweiht worden, die 13 Jahre später von der heutigen Maria-Himmelfahrtskirche ersetzt wurde. 1966 erhielten die Aichschießer Katholiken ein eigenes Gotteshaus. Den Schlusspunkt setzte Aichelberg mit dem Neubau der Martinskirche im Jahr 1973, die nach den Plänen des Esslinger Architekten Andres Derer und mit viel Eigenleistung gebaut wurde. Heute sind 410 der 2245 Aichelberger katholisch.
Die Martinskirche ist nahezu in ihrem ursprünglichen Zustand, wie Thorsten Matznick, der Vorsitzende des Kirchengemeinderats, weiß. An den Kirchenraum schießt sich direkt ein Gemeindesaal an, der durch eine mobile Wand abgetrennt werden kann. Es gibt eine kleine Küche, Toiletten und einen Jugendraum. Im Jahr 2008 bekam das Gemeindezentrum eine Solaranlage aufs Dach.
Nach der Zukunft der Kirche gefragt werden sowohl Matznick als auch Aubele nachdenklich. „Wir stehen heute vor einer strukturellen Frage“, sagt Aubele und verweist einerseits auf die „dünne Personaldecke“ der Katholischen Kirche und andererseits auf die immer weiter zurückgehenden Mitgliederzahlen. Die Kirchengemeinde müsse sich die Frage stellen, ob sie auch künftig drei Kirchen brauche. Ein weiteres Problem ist laut Matznick das nachlassende Interesse am ehrenamtlichen Engagement: „Kirche ist heute anders als früher kein selbstverständlicher Teil des eigenen Lebens mehr.“ Doch anders als in anderen Gegenden finden in den drei Kirchen der Kirchengemeinde noch immer an jedem Wochenende Gottesdienste statt.
Motto: Im Hinblick auf den Namensgeber der Kirche St. Martin, der seinen Mantel mit einem Armen geteilt hat, steht das Jubiläumsfest unter dem Motto „Teilen“. Am Freitag, 22. September, wird Kultur geteilt, wenn ab 19.30 Uhr der Journalist und Kabarettist Peter Dietrich alias Bruder Theo zu Gast ist. Als Mönch greift er religiöse, kirchliche und aktuelle Themen auf.
Fest und Gottesdienst: Am Samstag, 23. September, beginnt um 13 Uhr eine Schnitzeljagd für Kinder und Jugendliche, danach wird gegrillt und es gibt Pizza. Ab 18.30 Uhr heißt es „Talente und Essen teilen“, wenn es in der Kirche ein Programm mit musikalischen und kulturellen Beiträgen gibt und jeder etwas fürs Büfett mitbringt. Am Sonntag, 24. September, 10 Uhr, steht der Festgottesdienst unter dem Motto „Glauben teilen“. Mit dabei sind auch ehemalige Ministranten und ein Projektchor. Danach gibt es einen Sektempfang.
kai / Foto: Andreas Kaier
Aktionstag des Esslinger Netzwerks Kultur am 23. September – Werben für Bedeutung und gesellschaftlichen Wert
Vielfalt ist ein Markenzeichen der Esslinger Kultur: Theater, Kabarett, Musik, Bildende Kunst, Literatur, Tanz und Kino in all ihren Facetten prägen das Bild einer lebendigen Szene. In direkter Nachbarschaft zur Landeshauptstadt ist es gelungen, ein eigenständiges Profil zu entwickeln, das weit über Esslingen hinaus strahlt. Doch die Zeiten sind nicht einfacher geworden. Mit einem Aktionstag wollen mehr als 20 Kulturinstitutionen sowie zahlreiche weitere Einzelkünstlerinnen und -künstler am Samstag, 23. September, ein starkes Zeichen für die kulturelle Vielfalt in ihrer Stadt setzen. Ein kostenloses Programm lädt zum Erleben und Entdecken ein. Und ein Kulturbus verbindet an diesem Tag nicht nur die einzelnen Veranstaltungsorte, sondern soll selbst zur Spielstätte für Lesungen sowie Theater- und Musikaufführungen werden.
Den ganzen Tag über soll mit zahlreichen Angeboten demonstriert werden, was Kultur heißt, was sie kann – und welche kreativen Köpfe dafür sorgen, dass sich Esslingen als Kulturstadt rühmen darf. Das Programm ist vielfältig. Mit Angeboten für Kinder, Jugendliche und Familien beginnt der Aktionstag bereits um 11 Uhr, es gibt die unterschiedlichsten Spielorte. Und bei den Abschluss-Partys beim Landesfilmdienst und im Jugendhaus Komma darf auch nach 22 Uhr weitergefeiert werden.
Neben etablierten Veranstaltungsorten wie der Württembergischen Landesbühne, der Villa Merkel, dem Schreiber-Museum, der Volkshochschule, dem Kulturzentrum Dieselstraße, dem Kommunalen Kino oder dem Komma haben die Organisatoren bewusst auch ungewöhnlichere Spielstätten wie das Lapidarium unter der Inneren Brücke, die Krypta der Stadtkirche St. Dionys oder die Fußgängerunterführung in der Pliensauvorstadt ausgewählt. Verschiedene Street-Acts in der Altstadt runden den Aktionstag ab.
„Wir wollen den Besucherinnen und Besuchern einen breiten Einblick in die Esslinger Kulturszene ermöglichen und die Arbeit der Kulturschaffenden erlebbar machen“, erklärt Philipp Falser, der Intendant des Kunstdruck Central Theaters und Netzwerk-Sprecher. Zudem soll der Tag, der komplett ehrenamtlich und ohne Fördermittel auf die Beine gestellt wird, dazu beitragen, mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen und Kontakte zu Kulturschaffenden zu knüpfen, die sich noch nicht im Netzwerk engagieren.
Nach Corona sehen viele Kulturschaffende und -einrichtungen – nicht nur in Esslingen – die Qualität und Vielfalt im kulturellen Angebot bedroht. Das Publikum will nach der Pandemie erst wieder in gewohnter Zahl gewonnen werden. Dagegen stehen drastisch gestiegene Kosten, mit denen die Zuschüsse meist nicht Schritt halten. Im schlimmsten Fall drohen sogar Etat-Kürzungen. Dabei betont Maren Weber, die Geschäftsführerin des Kulturzentrums Dieselstraße und Netzwerk-Sprecherin: „Kunst und Kultur sind tragende und verbindende Elemente unserer Gesellschaft, die gerade in Krisenzeiten einen elementaren Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten.“ Der Aktionstag solle einer breiten Öffentlichkeit vor Augen führen, dass Kultureinrichtungen wichtige Orte der Begegnung, der Bildung und des sozialen Miteinanders sind.
Programm: Das Programm zum Aktionstag Kultur am 23. September kann über einen QR-Code im Internet unter www.netzwerk-kultur-es.de abgerufen werden. Der Programmflyer wird bei den teilnehmenden Einrichtungen ausgelegt und verteilt.
Freier Eintritt: Zu allen Veranstaltungen, Aktionen und Angeboten im Programm des Aktionstags Kultur ist der Eintritt frei.
Mobil: Ein Kulturbus tourt am Aktionstag von 14 bis 18 Uhr durch die Stadt. Start- und Endpunkt ist die Haltestelle „Maille“.
adi / Foto: Roberto Bulgrin
Ministerpräsident Winfried Kretschmann stellt nicht zuletzt wegen des Fachkräftemangels die Rente mit 63 infrage. Soll es weiterhin einen abschlagsfreien Renteneintritt nach 45 Beitragsjahren geben?
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Schluss mit 63?
Neckarquerung für Autos wieder freigegeben – Fußgänger und Radfahrer haben allerdings zunächst das Nachsehen
Nach zweieinhalbjähriger Sanierung ist die Wiedereröffnung der Mettinger Brücke vergangenen Freitag mit einem Fest gefeiert worden. Der Autoverkehr rollt nun wieder. Radfahrer und Fußgänger müssen sich jedoch noch länger gedulden.
Nach massiven Verkehrsbehinderungen wegen der Sperrung und Verzögerungen im Bauverlauf der ehemaligen Hanns-Martin-Schleyer-Brücke ist die Überführung über den Neckar, die die Stadtteile Mettingen, Brühl und Weil miteinander verbindet, am Freitag eingeweiht worden. Mit dabei waren der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann und die Stuttgarter Regierungspräsidentin Susanne Bay. Die Bevölkerung feierte mit und durfte die neue Brücke in Augenschein nehmen.
Seit Jahresanfang 2021 war die damalige Hanns-Martin-Schleyer-Brücke zunächst gesperrt und dann saniert worden. Verkehrsteilnehmer mussten in dieser Zeit Verzögerungen und Staus in Kauf nehmen. Der Weg für Autofahrer von der B 10 führte über Umleitungen, und auch Fußgänger und Radfahrer konnten Weil nur über Umwege erreichen. Doch seit Samstag ist die neue Mettinger Brücke wieder für den regulären Autoverkehr freigegeben. Fußgänger und Radfahrer müssen länger warten. „Wegen Leitungsarbeiten der Netze BW am neuen Umspannwerk kann der gemeinsame Geh- und Radweg über die Mettinger Brücke jedoch noch nicht freigegeben werden“, sagt Marcel Meier vom städtischen Pressereferat. Für den Fuß- und Radverkehr von Mettingen nach Brühl und umgekehrt bleibe die Umleitung daher weiterhin ausgeschildert.
Autofahrer müssen sich an ein paar Änderungen in der Straßenführung gewöhnen. Eine Fahrspur ist nach Angaben von Marcel Meier weggefallen. Die früher dreispurige Brücke hat nun nur noch zwei Fahrbahnen. „Dafür wurde die Breite der beiden Spuren auf 3,75 Meter vergrößert.“ Mit diesen Maßen würden die Fahrbahnen den aktuellen Richtlinien entsprechen und eine höhere Verkehrssicherheit bieten. Zudem, so erklärt Marcel Meier, wurde auf der westlichen Seite des Bauwerks ein drei Meter breiter Rad- und Fußweg eingerichtet. Deswegen wurde der Zugang über die Palmenwaldstraße in Brühl ebenfalls auf die westliche Seite verlegt. Mit einem neuen Erscheinungsbild der Überführung müssen sich die Esslinger aber nicht anfreunden. Der Ersatzneubau der Mettinger Brücke unterscheidet sich nach Angaben der Stadt kaum vom abgebauten Original.
Mit der Wiedereröffnung der Mettinger Brücke wird ein Knopf an ein ehrgeiziges Bauvorhaben gemacht. Die Sanierung sei „eines der größten Bauprojekte der vergangenen Jahrzehnte“, erklärt die Stadt. Die Kosten werden mit 27,2 Millionen Euro beziffert. Das Land Baden-Württemberg habe eine finanzielle Förderung in Höhe von 12,9 Millionen Euro zugeschossen. Die Verwaltung hofft nach eigenen Angaben, dass das Bauwerk nach den umfangreichen Arbeiten und der zweieinhalbjährigen Bauzeit für die nächsten 80 Jahre verkehrstauglich und sicher gemacht wurde. Durch die Sanierung werde die Überführung dem vielen Verkehr der überregional genutzten Verbindung über den Neckar standhalten. Als eine weitere positive Folge der Bauarbeiten hofft Oberbürgermeister Matthias Klopfer auf ein wieder „engeres Zusammenrücken unserer Stadtteile“.
Die Bauarbeiten haben allerdings nicht immer Freude bereitet. Ursprünglich war eine Eröffnung im Juni geplant gewesen. Doch es war zu Verzögerungen im Bauverlauf gekommen. Aus anfangs angedachten und angekündigten 30 Monaten Sperrung waren mehr als 32 geworden. Begründet wurde die Verzögerung von Uwe Heinemann, dem Leiter des städtischen Tiefbauamts, damals mit Lieferengpässen besonders beim Bewehrungsstahl für Betonfertigteile und der Ortbetonergänzung der Fahrbahn. Zudem sei es zu Personalausfällen gekommen, und manche Arbeiten wie die Erneuerung von Starkstromkabeln, Gas- und Telekommunikationsleitungen hätten sich aufwendiger gestaltet als erwartet.
sw / Foto: Roberto Bulgrin