VfB-Fanclubs sind verhalten optimistisch – Hoffnung liegt auf dem Trainer
Die Fans des VfB Stuttgart wurden in der vergangenen Saison auf eine harte Probe gestellt. Spiel um Spiel verlor der Fußball-Bundesligist, der Abstieg drohte, nur mit viel Glück reichte es am Ende der Spielzeit mit dem 15. Tabellenplatz zum Klassenverbleib. Vor der neuen Saison herrscht in den Fanclubs in der Region daher keine Euphorie, doch die Blicke richten sich nach vorn.
„Die letzte Saison hat richtig Nerven gekostet, wir haben Glück gehabt, dass ein paar andere noch schlechter waren als wir“, sagt Rolf Wicker vom VfB-Fanclub Teckschwoba in Notzingen-Wellingen. Er erzählt, dass etliche Anhänger aus dem Club und seinem Umkreis enttäuscht und sauer seien. „Einige Leute haben mir gesagt, dass sie sich dieses Gekicke nicht mehr anschauen“, berichtet Wicker und erzählt, dass er zum Saisonstart im vergangenen Jahr noch elf Dauerkarten für den 29 Mitglieder starken Club bestellt habe. „Dieses Jahr sind es gerade mal drei.“ Dennoch gebe es keinen Grund, Trübsal zu blasen. „Es geht aufwärts, ich bin da optimistisch“, sagt Wicker.
Auch Michael Ulmer vom Fanclub Bauze-Schwoba Neuhausen möchte nach vorne schauen. „Das Abschneiden in der letzten Saison steckt noch in den Knochen, jedoch kann es eigentlich nur noch besser werden“, sagt er. Wie Ulmer blicken auch die Vertreter anderer Fanclubs im Landkreis Esslingen verhalten optimistisch in die Zukunft. „Euphorisch bin ich nicht gerade, es ist eher ein gedämpfter Optimismus“, sagt Martin Fink vom Fanclub 0711 Denkendorf. Auch Eva Kalmbach, Vorsitzende des Fanclubs Wilde Schwaben, sieht den VfB auf dem Weg der Besserung. „Man muss abwarten, mit einer positiven Grundstimmung“, sagt die Altbacherin.
Dieser Optimismus liegt für die Fans im neuen Trainer des VfB Stuttgart begründet. „Unsere größte Hoffnung liegt auf Armin Veh“, sagt Joachim Schmid, Vorsitzender der Rot-Weißen Schwaben aus Esslingen-Berkheim. Eva Kalmbach sieht das ähnlich. Veh, der den VfB schon einmal trainiert und ihn im Jahr 2007 zur Meisterschaft geführt hat, „weiß auf was er sich einlässt, er kennt die Gegebenheiten und er kann was“, ist sie überzeugt.
Doch auch der beste Trainer nutze nicht viel, wenn der Verein nicht für starke Spieler sorge. „Man muss da noch nachlegen“, forderte Schmid, ehe der VfB den serbischen U 21-Nationalspieler Filip Kostic für sechs Millionen Euro verpflichtete. Trotzdem gibt es Kritik an Sportvorstand Fredi Bobic. „Bobic hat nicht mehr viel Bonus bei uns Fans. Er muss Transfers liefern, die auch funktionieren“, sagt Fink. Kalmbach glaubt gar, „dass der nicht mehr lange tragbar ist“. Ulmer wiederum spricht den Fans aus der Seele: „So eine Saison wie die letzte will in Cannstatt wohl keiner mehr erleben.“ pbs/ Foto: dpa