Seit dem Wochenende findet die Urlaubsmesse CMT in Stuttgart statt. Haben Sie Ihre Reise schon gebucht fürs Urlaubsjahr 2023?

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Vom 23. Februar an werden auf neuer Route pro Stunde höchstens zwei Flüge nach Süden geführt – Klagen werden erwogen
Der Probebetrieb auf der neuen Route für Flüge in den Süden beginnt am 23. Februar. Damit wird die umstrittene Änderung umgesetzt, für welche sich die für den Flughafen Stuttgart zuständige Fluglärmkommission mehrheitlich ausgesprochen hatte. Die Genehmigung zur Publikation sei vom Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) bereits erteilt, sagt Arved Saur, der Sprecher der Deutschen Flugsicherung (DFS).
Durch den steileren Steigwinkel der abfliegenden Maschinen in östliche Richtung werden die Kommunen Denkendorf, Neuhausen, Wolfschlugen, Nürtingen-Hardt, Aichtal und mit Abstrichen auch Köngen neu von Lärm betroffen sein. Dort hatten sich Gegner in Bürgerinitiativen formiert und mehr als 15 000 Unterschriften gegen die Pläne gesammelt. Höchstens zwei Flüge pro Stunde dürfen über die neue Route geführt werden – ob das überhaupt möglich ist, hängt allerdings von der Wetterlage ab. Damit sollen stark vom Lärm betroffene Kommunen im Neckartal wie Deizisau, Altbach und Plochingen entlastet werden.
Gegner der neuen Route hatten ein unabhängiges Gutachten gefordert. Die Expertise ergab, dass bei der Belastung nur „Verschiebungen im Promillebereich“ zu erwarten seien, wie es der Vorsitzende der Fluglärmkommission, Ostfilderns Rathauschef Christof Bolay, formulierte.
Um die tatsächlichen Auswirkungen für die neu betroffenen Gebiete zu evaluieren, hatte Bolay den einjährigen Probebetrieb angeregt, der nun im Frühjahr beginnen soll. „Es ist durchaus üblich, solche Verfahren zunächst in einem Probebetrieb zu testen“, sagt Arved Saur von der DFS. Am Ende des Probebetriebs werden die Erkenntnisse ausgewertet und in der Fluglärmkommission beraten.
Mobile Messstation im Einsatz
Noch vor dem eigentlichen Start beschäftigt der Probebetrieb die betroffenen Kommunen. Die Fluglärmkommission wird den Testlauf mit einer Arbeitsgruppe begleiten. Dabei werden auch die Kommunen gehört, die nicht als feste Mitglieder in dem Gremium vertreten sind. „Es ist wichtig, dass wir am Ende belastbare Ergebnisse unter realen Bedingungen bekommen“, sagt Wolfschlugens Bürgermeister Matthias Ruckh, der wie Nürtingen und Aichtal keinen festen Sitz in der Kommission hat. Seine Kommune wird verhältnismäßig stark betroffen sein. Ihm ist es wichtig, dass bei den Auswertungen die Einzelschallereignisse berücksichtigt werden, „gerade dann, wenn es um Flüge in den Morgenstunden geht“.
Um die tatsächliche Verschiebung der Lärmbelastung bewerten zu können, haben die Kommunen ein Messkonzept ausgearbeitet, das der Flughafen Stuttgart umsetzt. Neben den fest stationierten Lärmmessstationen in den Anrainerkommunen ist auch eine mobile Messstation im Einsatz. Das Konzept sehe vor, die Lärmwerte vor und nach Inbetriebnahme der neuen Route zu messen. Auf dieser Grundlage wird die Fluglärmkommission dann die Ergebnisse nach einem Jahr betrachten und entscheiden, ob die Flugroute in den Dauerbetrieb geht.
In den kommunalen Gremien wird die Einreichung einer Feststellungsklage gegen die neue Route diskutiert. Wolfschlugens Kommunalpolitiker hatten sich im Vorfeld für den Klageweg ausgesprochen. Auch die Mehrheit des Nürtinger Gemeinderats hat sich dafür ausgesprochen, Oberbürgermeister Johannes Fridrich zu beauftragen, eine Klage auf Feststellung der Rechtswidrigkeit für die neue Flugroute zu beantragen. Zusammen mit Aichtal und Wolfschlugen wolle man sich die Kosten für dieses Verfahren teilen. „Wir werden den Probebetrieb kritisch begleiten“, sagt indes Rolf Keck, der Sprecher der Bürgerinitiativen gegen die neue Route.
Unmut in den Kommunen
Die Fluglärmkommission hatte die Routenänderung im stark lärmbelasteten Umfeld des Flughafens vorgeschlagen – hinter verschlossenen Türen war sie bereits seit 2018 geplant worden. Gemeinsam mit Experten der Flugsicherung haben die Piloten Oliver Hasenbein von Eurowings und Valentin Reinhardt von der Lufthansa die alternative Streckenführung ausgearbeitet. In den Kommunen hatte Unmut ausgelöst, dass ausgerechnet Vertreter der Fluggesellschaften die Pläne in den Gemeinden vorstellten. Nach dem knappen Votum der Fluglärmkommission mit sechs Ja-, fünf Neinstimmen und fünf Enthaltungen lag die endgültige Genehmigung in Händen des BAF.
eli/Foto: Horst Rudel
Teilstück zwischen dem Wanderparkplatz Drei Linden und Aichelberg schließt Lücke zwischen dem Remstal und Plochingen
In diesem Jahr möchte die Gemeinde Aichwald den Radweg zwischen dem Wanderparkplatz Drei Linden und dem Ortsteil Aichelberg auf einer Länge von 660 Metern ausbauen. Etwa zeitgleich soll auf der anderen Seite der Schurwaldkommune der Radweg zwischen dem Weißen Stein und dem Aichwalder Ortsteil Aichschieß fertig werden, der gerade vom Landkreis Esslingen nach jahrelanger Vorplanung neu gebaut wird. Sind beide Arbeiten abgeschlossen, wird es im nächsten Jahr eine durchgehende Radwegeverbindung zwischen Weinstadt im Remstal über den Schurwald nach Plochingen geben.
Laut Ansgar Voorwold, dem Leiter des Aichwalder Bau- und Umweltamts, teilen sich der Landkreis Esslingen und die Gemeinde Aichwald die Aufgaben beim Ausbau des Radwegs nach Aichelberg. „Das Landratsamt hat sich um die Genehmigungsplanung gekümmert und darum, das Projekt in die Förderung aufzunehmen. Wir werden die Bauarbeiten umsetzen“, erklärt Voorwold. „Das haben wir so gemacht, weil wir das Projekt für sinnvoll halten“.
Zwar stand im Dezember die konkrete Zusage für die Fördermittel noch aus, doch rechnet Voorwold damit, dass er diese im Januar oder Februar bekommt. Unterm Strich wird der Ausbau des 660 Meter langen Teilstücks zwischen dem Wanderparkplatz und dem Ortseingang von Aichelberg 400 000 Euro kosten, 20 000 Euro davon muss die Schurwaldgemeinde selbst finanzieren. Den größten Brocken der Kosten übernehmen das Land Baden-Württemberg und der Landkreis Esslingen.
Die Diskussion um den Ausbau des Radwegs währt schon länger. Ursprünglich war geplant, den zwischen 1,20 bis 1,50 Meter breiten Weg neben der Schurwaldstraße, der heute schon als Radweg dient, auf eine Breite von 2,50 Meter auszubauen. Nur dann kommen zwei Fahrräder sicher und bequem aneinander vorbei, wenn sie sich begegnen. Doch war eine einfache Verbreiterung des zu schmalen Radwegs wegen der schwierigen Topografie nicht möglich. Gleich neben dem bestehenden Weg geht es eine Böschung steil hinunter auf einen geschotterten Feldweg, der parallel verläuft. „Doch um den ausbauen und asphaltieren zu können, haben wir eine naturschutzrechtliche Genehmigung gebraucht“, erläutert Voorwold. Der Naturschutz ist auch der Grund, weshalb der Radweg vorerst nicht beleuchtet werden kann.
Aichwalds Bürgermeister Andreas Jarolim ist froh, „dass das mit dem Ausbau nun doch relativ schnell klappen wird und die Kosten für die Gemeinde überschaubar bleiben“. Er spricht von einer „wichtigen Verbindung ohne Unterbrechungen“. Sobald die Förderzusage im Aichwalder Rathaus ankommt, rechnet Voorwold mit einer Bauzeit von etwa acht Wochen. Geplant sei, den Radweg auf jeden Fall in diesem Jahr zu realisieren, versichert der Leiter des Aichwalder Bauamts. Ist die Lücke in der Radwegeverbindung vom Remstal nach Plochingen geschlossen, ist die Schurwaldgemeinde, „was die innerörtlichen Verbindungen angeht, durch“, wie Voorwold sagt. Als nächstes möglichstes Radwegeprojekt nennt er die Verbindung von Aichwald nach Esslingen. „Aber das müssen wir gemeinsam mit der Stadt Esslingen angehen“, sagt Voorwold.
kai/Foto: Andreas Kaier
Mit einer Mitmachaktion soll in Esslingen „mit kleinen Dingen die Stadt jeden Tag etwas lebenswerter“ gemacht werden
Die Stadt Esslingen will ihre Bürger sesshaft machen: In den kommenden Jahren sollen 100 neue Bänke im Stadtgebiet aufgestellt werden. Das Besondere dabei: Die Bürger haben einen Einfluss darauf, wo die Bänke hingestellt werden.
„Eine Stadt ohne Bänke ist nicht besonders einladend“, sagte der Vorsitzende des Stadtseniorenrates in Esslingen, Josef Birk, der die Aktion begrüßt. Insbesondere für ältere Bürger sei dies wichtig, sollten sie nicht mehr so gut zu Fuß unterwegs sein. „Wer in seiner Mobilität eingeschränkt ist, für den bringen Sitzgelegenheiten mehr Möglichkeiten zur Teilhabe.“ Es gebe Orte wie den Marktplatz mit ausreichend Sitzgelegenheiten, „aber es gibt viele Wege, wo es daran mangelt“, etwa auf dem Weg zum Bahnhof. Für den Esslinger Oberbürgermeister Matthias Klopfer bedeutet die Aktion, dass auf diese Weise „mit kleinen Dingen die Stadt jeden Tag etwas lebenswerter gemacht wird.“
Angekündigt wurde das Vorhaben auf dem Neujahrsempfang der Stadt Esslingen vergangene Woche. Dort erklärte Burkhard Nolte, der Leiter des Grünflächenamtes, wie die Bürger der Stadt in die Suche nach dem optimalen Standort einbezogen werden sollen. Über das Onlineportal der Stadt könne ein Ort angegeben werden, wo man gerne eine Bank sehen würde, dazu eventuell ein Foto hochladen sowie seinen Namen und seine E-Mail-Adresse nennen.
Danach fängt die Arbeit der Verwaltung an, wie Christine Clement-Wiegand, die Leiterin der Wirtschaftsförderung, beschrieb. Denn auch eine einfache Bank aus Holz kann sich zu einem kleinen bürokratischen Monster auswachsen, weil viele Prüfungen anstehen: „Eigentumsverhältnisse der Fläche, was meint die Feuerwehr dazu, besteht eventuell eine Gefährdung durch parkende Fahrzeuge, aber auch: inwieweit muss die Denkmalpflege berücksichtigt werden?“ Auch die Sichtachse spiele eine Rolle, ebenso der Bauuntergrund und nicht zuletzt die Barrierefreiheit. Das klingt nach einer langwierigen Prüfung, doch Clement-Wiegand verspricht: „Alles soll so schnell wie möglich gehen.“
Eine Bank in der Stadt kann schon einmal schnell 2000 Euro kosten, eine einfache robuste Bank im Wald ist etwas preisgünstiger zu haben. Wie also will die Stadt die Bänke finanzieren? „Wir hoffen auf Unterstützung“, sagte Clement-Wiegand. Sobald die ersten Standorte fest stünden, werde eine Liste im Internet veröffentlicht. Sponsoren hätten dann die Möglichkeit, sich eine Bank beziehungsweise einen Standort auszusuchen. Wenn sie eine Bank finanzieren, bekommen sie als Dank eine Plakette auf der Bank.
Erste Bänke wurden auf dem Neujahrsempfang vergeben. Klopfer will aus seiner privaten Schatulle eine Bank in der Nähe seines Lieblingsplatzes, der Katharinenlinde, sponsern. Auch das Klinikum, die Wohnungsbaugesellschaft EWB und die Stadt selbst scheinen nicht abgeneigt, Bänke zu finanzieren. Der 100-Bänke-Plan ist nicht die erste Bank-Idee in Esslingen. Im Mai des vergangenen Jahres wurde bei einem Innenstadtforum die Idee eines Schwätzbänkles vorgestellt. Es sollte – auch im Zuge der Bemühungen zur Aufwertung der Innenstadt an gut frequentierten Plätzen und Orten zum Treffpunkt für Menschen werden, die einen Gesprächspartner suchen. Im Juni wurde dann das erste Bänkle an der Inneren Brücke aufgestellt.
Info: Anmeldung von möglichen Plätzen ist online unter: www.esslingen.de/lieblingsplatz möglich.
jmf/Foto: Roberto Bulgrin