Der Esslinger Mittelalter- und Weihnachtsmarkt findet statt – Zentrale Kontrollen der Corona-Nachweise

Bis vor Kurzem war noch unklar, ob in diesem Jahr überhaupt Weihnachtsmärkte im Land stattfinden dürfen – und wenn ja, in welcher Form. Seit Ende September aus Stuttgart grünes Licht für einen Budenzauber unter Auflagen kam, wird in Esslingen auf Hochtouren an einem Konzept gefeilt. Inzwischen hat man sich auf die Eckpfeiler verständigt: Es wird einen offen zugänglichen Mittelalter- und Weihnachtsmarkt geben, bei dem die Kontrolle der 3-G-Nachweise für die Gastrostände zentral geregelt wird. Während einige Kreiskommunen eine ähnliche Regelung verfolgen, sagen andere ihren Budenzauber endgültig ab.
Das Esslinger Markttreiben soll in diesem Jahr vom 23. November bis zum 22. Dezember stattfinden und auf Marktplatz, Rathausplatz und Postmichelplatz beschränkt bleiben. Auf dem Marktplatz werden mit voraussichtlich etwa 65 Ständen fast so viele Beschicker vertreten sein wie sonst. Allerdings soll die Marktfläche bis zur Stadtkirche erweitert werden, um für mehr Luft zwischen den Ständen zu sorgen. Während die Weihnachtsinsel regulär auf dem Postmichelplatz über die Bühne geht, findet der Mittelaltermarkt dieses Jahr ausschließlich auf dem Rathausplatz statt. Hier wird das Angebot mit nur rund 35 Ständen halbiert. Laut Michael Metzler, Geschäftsführer der Esslinger Stadtmarketing und Tourismus-Gesellschaft (EST), liegt das vor allem daran, dass interaktive Angebote wie das Zwergenland, der Badezuber oder das Mäuse-Roulette nicht coronakonform möglich sind. Auch die Kulturangebote auf der Bühne werden gestrichen. Sie wären zwar prinzipiell erlaubt – aber nur mit 3-G-Nachweis. Weil man dafür laut Metzler den Bereich vor der Bühne absperren müsste, verzichte man in diesem Jahr auf Bühnen. Stattdessen erörtere man gerade, ob mit sogenannten Walking Acts mobile Kulturangebote möglich sind. Da die gastronomischen Angebote ebenfalls nur mit 3-G-Nachweis genutzt werden dürfen, hat sich die Stadt ein spezielles Kontrollsystem überlegt. So soll eigens engagiertes Personal an sieben Prüfstellen in Zelten rund um den Marktplatz die Corona-Nachweise samt Ausweisen der Besucherinnen und Besucher kontrollieren. Unterstützt werden soll es von vier mobilen Zweierteams, die auf dem Markt unterwegs sein werden. Wer die Corona-Auflagen erfüllt, bekommt ein tagesaktuelles Armband, für das Erwachsene angesichts des Aufwands voraussichtlich eine Gebühr von einem Euro zahlen müssen.
Zudem soll gemäß der aktuellen Vorgaben eine Maskenpflicht auf dem Markt gelten – außer während des Verzehrs von Speisen und Getränken. Metzler hofft allerdings, dass das Land diese Vorgabe noch einmal überdenkt: „Baden-Württemberg hat mit die strengsten Corona-Auflagen“, kritisiert er. „In Bayern sind Weihnachtsmärkte ganz ohne 3G, 2G und Maskenpflicht erlaubt.“ Gleichwohl stelle man sich auf die Vorgaben ein und hoffe, dass die Marktbeschicker, die sich größtenteils bereits vor Monaten für die Veranstaltung beworben haben, angesichts der Umstände bei der Stange bleiben. Man rechne in der kommenden Woche mit den finalen Zusagen.
In Plochingen und Altbach plant man momentan noch den Weihnachtsmarkt. In Reichenbach, Wernau und Deizisau sind die Weihnachtsmärkte abgesagt worden.
meb/gg / Foto: Roberto Bulgrin