Es ist ein ausgesprochen seltener Anblick, der sich dem Naturfotografen Markus Pieger geboten hat. Wo genau, dass wollen er und auch das Forstamt nicht preisgeben. Zu sehr fürchten sie, dass sich viele Fotografen ebenfalls auf die Spuren des Tiers machen wollen und damit nicht nur dessen Ruhe und Wohlergehen gefährdet sei, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts. Beim Anblick dieses Bilds fühlt man sich in einen Fantasyfilm versetzt, doch dieses Albino-Reh treibt sich ganz real in den Landkreis-Wäldern herum. Beobachtungen des weißen Rehbocks seien schon mehrfach von Jägern, Waldarbeitern und auch dem zuständigen Revierleiter gemeldet worden, doch nun sind dem Wendlinger Markus Pieger diese außergewöhnlichen Aufnahmen gelungen. Albinismus beruht auf einer Stoffwechselstörung der Pigmentzellen. Tierische Albinos seien gegenüber Artgenossen benachteiligt, teilt das Landratsamt mit: Sie seien schlecht getarnt und könnten wegen Sehstörungen oft nicht rechtzeitig fliehen. Dem Esslinger Albino-Rehbock dürfte allerdings die größte Gefahr vom Autoverkehr drohen, denn die Jäger schonen das Tier schon seit Längerem. Der Wildtierforschungsstelle Baden-Württemberg in Aulendorf sind keine weiteren Meldungen über Albino-Rehe im Land bekannt, daher gibt es keine gesicherten Zahlen über die Häufigkeit dieser genetischen Anomalie bei Rehwild. Selten ist sie auf jeden Fall – und ein Hingucker im Fall des Fotografenglücks auch. red / Foto: Markus Pieger