An Weihnachten sind Klassiker gefragt

Neue Spiele mit Bestnoten und Auszeichnungen – Monopoly, Scrabble und Co. immer noch beliebt – Digitalisierung hält Einzug

Spiele gehören zu den beliebtesten Geschenken zu Weihnachten. Auf der Spielemesse in Stuttgart gibt es jedes Jahr ein riesiges Angebot an neuen Gesellschaftsspielen, an Spielzeug, an Büchern oder Puzzles. Da ist es nicht einfach, den Überblick zu bewahren und passende und gute Spiele herauszufiltern. Die Redaktion des Wochenblatts ECHO hat sich in der Spielelandschaft umgesehen und Testergebnisse gesichtet.

Der Überflieger im Spielebereich ist immer noch Lego. Das berichtet  Stefan Berger, der stellvertretende Geschäftsführer des Kaufhauses Hauber in Nürtingen. In die Spielwarenabteilung des Kaufhauses kommen zurzeit viele Kunden, die nicht nach neuen, sondern altbekannten Spielen fragen. „Um Weihnachten sind Familienspiele gefragt und dabei besonders die Klassiker Monopoly, Mensch-ärgere-dich-nicht oder auch Scrabble“, stellt Berger fest. Insgesamt, so Berger, sind Strategiespiele im Kommen.

Das Publikum der Stuttgarter Spielemesse hat in diesem Jahr Shiftago zum besten Lernspiel 2016 gewählt. „Shiftago ist ein strategisches Brettspiel. Das Ziel besteht darin, so schnell wie möglich mehrere Kugeln der eigenen Farbe in eine Reihe zu bringen – vertikal, horizontal oder diagonal. Dank der drei Spielkategorien eignet es sich zudem gut als Familienspiel und die Kinder lieben einfach die bunten Kugeln“, so die Autoren.

Ähnlich sehen es auch die Kritiker und Rezensenten. Zum Beispiel Spielkult.de: „Shiftago ist ein eher klassisch anmutendes ,Vier-in-einer-Reihe-Spiel‘, das dank des tollen Materials und der gut durchdachten Regeln eine Empfehlung als ab­straktes Familienspiel erhält.“

Shiftago, für 2 bis 4 Spieler ab 8 Jahren, Verlag: WiWa Spiele.

 

Gesellschaftsspiele.de wiederum hat Codenames zum Spiel des Jahres gekürt. Bei Codenames geht es darum, in Geheimdienstmanier eigene Agenten zu führen und fremde aufzudecken. Die Waffe der Spieler: die Sprache mit all ihren Assoziationsmöglichkeiten. Die Macher beschreiben das Spiel mit „möglichst viele Wörter mit einem Begriff umschreiben, ohne auf die Wörter der Konkurrenz hinzuweisen. Wer gern mit Sprache jongliert, wird Codenames lieben“.

Codenames, für 2 bis 8 Spieler ab 14 Jahren, Verlag: Czech Games Edition.

 

Ebenfalls nominiert war Karuba: Spieler gehen auf der Insel Karuba auf die Jagd nach verborgenen Schätzen. Wer führt sein Expeditionsteam möglichst clever über die Dschungelpfade, achtet auf die Mitspieler und hält die Augen nach Gold und Kristallen am Wegrand offen? Denn die Ersten sichern sich die wertvollsten Tempel-Schätze.

Karuba, für 2 bis 8 Spieler ab 14 Jahren, Verlag: Haba.

 

Imhotep war der erste und berühmteste Baumeister Ägyptens. In diesem Strategiespiel werden die Spieler selbst zum Baumeister und erschaffen wie Imhotep Monumente für die Ewigkeit. Unter den Mitspielern entbrennt der Streit um die Materialbesorgung. Nur mit der richtigen Taktik und etwas Glück können die Spieler erfolgreich sein und Ägyptens beste Baumeister werden.

Imhotep, für 2 bis 4 Spieler ab 10 Jahren, Verlag: Kosmos.

 

Kerala führt zum Elefanten-Festival in die indische Provinz Kerala. Die Aufgabe für die Spieler ist, möglichst viele Elefanten mit Hilfe von Farbplättchen prächtig zu gestalten. Doch die Mitspieler kommen sich ständig in die Quere und schnappen immer wieder heiß begehrte Farbplättchen weg.

Kerala, für 2 bis 5 Spieler ab 8 Jahren, Verlag: Kosmos.

 

Das Strategiespiel Mombasa entführt in die Zeit der großen Handelskompanien auf den afrikanischen Kontinent. Der Wert einer Kompanie ist vor allem von der Ausbreitung ihrer Handelsposten abhängig. Und um diese geschickt voranzutreiben, bedarf es so mancher taktischen Raffinesse. Schnell ist klar, dass dabei mehr Verstand als Glück gefragt ist, wenn man seinen Mitstreitern überlegen bleiben möchte. Mombasa war nominiert für die Auszeichnung „Kennerspiel des Jahres“, das sind Spiele für erfahrene Spieler.

Mombasa, für 2 bis 4 Spieler ab 12 Jahren, Verlag: Pegasus Spiele.

 

Auch neue interessante Spiele für kleine Kinder sind erschienen. Kinderspiel des Jahres ist Stone Age Junior. Das Spiel stellt dar, wie Menschen in der Steinzeit ihre Welt erobert und gestaltet haben. Die Kinder sind gefordert, ihr steinzeitliches Dorf aufzubauen. Ein Spiel, das auch Spielefachmann Berger aus Nürtingen empfehlen kann. „Mir gefällt dieses Spiel, weil es einen bunten, Kinder ansprechenden Aufbau hat. Die Regeln sind einfach und von verständlicher Logik“, erklärt Berger. Außerdem werde Stone Age Junior nicht so schnell langweilig.

Stone Age Junior, 2 bis 4 Spieler ab 5 Jahren, Verlag: Hans im Glück.

 

Einen weiteren Preisträger hat es in der Kategorie Kennerspiel des Jahres gegeben: Die Auszeichnung erhielt Isle of Skye. Die Spieler müssen ihr Clangebiet auf der gleichnamigen schottischen Insel geschickt ausbauen und bei Rundenwertungen möglichst viele Punkte scheffeln. Besonderes Geschick ist dabei gefragt.

Isle of Skye, für 2 bis 5 Spieler von  8 bis 100 Jahren, Verlag: Lookout Spiele.

 

Auch in der Spielelandschaft hält die digitale Welt mehr und mehr Einzug. „Die neuen Technologien sind bereichernd“, sagt Andreas Walter, Inhaber des Esslinger Spielwarengeschäfts Heiges. Für ihn ist die Tonie Box eine gelungene Kombination aus Technik und Spielzeug. Die Box wird ins hauseigene  Netz integriert. Eltern laden Inhalte für das Kind herunter. Auf die Box wird der Tonie, eine Hörfigur, gesetzt, die eine Geschichte erzählt. Für jede Folge und jedes Abenteuer gibt es einen eigenen Tonie, oft als bekannte Figur wie Bibi Blocksberg oder das Sams.

Tonie Box, digitales Hörsystem für Kinder, ab 3 Jahre.

bob / Foto: Messe Stuttgart


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