Auf dem Campus wird gegraben

Baubeginn für Sporthalle mit Mensa ­in Reichenbach – Im Herbst 2024 soll das 17-Millionen-Euro-Projekt fertig sein

Schon seit Mitte August wurden neben der Brühlhalle in Reichenbach Leitungen verlegt, seit Freitag vergangener Woche buddeln die Bagger nun auch auf der Fläche beim Schulsportplatz, und die Baustelle ist abgesperrt. Die Reichenbacher hätten also auch ohne Spatenstich mitbekommen, dass es losgeht, aber die Gemeinde hat den symbolischen Baustart für eine kleine Feier genutzt. Schließlich handle es sich „um das größte Projekt, was das Volumen anbelangt, das wir jemals gebaut haben“, sagte Bürgermeister Bernhard Richter. Derzeit geht man von 17 Millionen Euro Kosten aus, was einem Jahresbudget der Gemeinde entspreche.
Bislang läuft alles nach Plan; das ist im Bausektor derzeit alles andere als selbstverständlich. 55 Prozent des Bauvolumens sind bereits vergeben, unterm Strich liege man damit „auf dem Preisniveau von 2020“, sagte der Rathauschef. In rund zwei Jahren soll der Neubau fertig sein. Die Gemeinde hat in jahrelanger Vorarbeit zusammen mit verschiedenen Fachbüros das jetzige Konzept entwickelt.
Ausgangspunkt war die Sportentwicklungsplanung im Jahr 2017, die bestätigte, dass eine zusätzliche Sporthalle gebraucht wird. Es folgte die Schulentwicklungsplanung, in der es neben Fachräumen auch um die Mensa ging: Hier zeichnete sich ebenso ab, dass man eine größere Lösung brauchen wird. In Schritt drei wurde eine städtebauliche Studie ausgeschrieben, wie all das auf dem Schul- und Sportcampus unterzubringen wäre. Dass die Sieger des Wettbewerbs, Zoll Architekten, auch beim Planerauswahlverfahren den Zuschlag erhielten, sei ein Glück, so Richter.
Gebaut wird eine zweiteilbare Sporthalle, die die alte Schulturnhalle auf dem Gelände ersetzen wird. Die Mensa, die anfangs als separater Bau vorgesehen war, ist in das Gebäude integriert. Das sei eine „perfekte Abrundung“, meinte Architekt Tom-Philipp Zoll, der den Bau als kompakt und schlicht, aber offen und einladend beschrieb. Sowohl im Inneren als auch mit der Umgebung ergäben sich zahlreiche Blickbeziehungen. Zur Brühlhalle hin entstehe ein Freiraumkorridor als neue Hauptachse, die vorgelagerte Parkplatzfläche sei mit Fahrradstellplätzen, Photovoltaik und E-Ladesäulen multifunktional.
Neben dem Gemeinderat und der Verwaltung waren auch die Schulen und die beteiligten Vereine in die Planung einbezogen; sie kamen in einem extra gegründeten Bauausschuss zusammen. Die reibungslose Zusammenarbeit habe dazu beigetragen, dass man schnell vorankam und Baugenehmigung wie auch Fördermittel beantragen konnte. Auch das Zusammenspiel zwischen der Kommune, den Architekten und den Projektsteuerern von Drees & Sommer lobten die Redner, man habe einen „durchweg respektvollen Umgang miteinander“. Alle miteinander einschließlich der schon aktiven Baufirmen griffen dann auch einträchtig zum Spaten.

aia / Foto: Karin Ait Atmane


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