Abgestimmt!

Michael Wimmer ist seit wenigen Wochen Trainer des VfB Stuttgart, die erste Bilanz kann sich sehen lassen. Soll Interimstrainer Wimmer auch im neuen Jahr VfB-Coach bleiben?

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Entdeckungen des Bücherherbsts

Bei den Esslinger Literaturtagen Lesart stellen sich vom 6. November bis 3. Dezember 25 Autorinnen und Autoren vor

Ein Maßband ziert diesmal das Programmheft der Esslinger Literaturtage Lesart, und diese Titelillustration hat symbolischen Charakter: Zum 28. Mal geht das Festival über die Bühne, und was Stadtbücherei und Eßlinger Zeitung vom 6. November bis zum 3. Dezember bieten, darf sich getrost messen lassen an der hohen Qualität, für die die Lesart steht. Dominique Caina sowie Bücherei-Leiterin Gudrun Fuchs und Kinderbücherei-Leiterin Bettina Lan­genheim zeichnen für das Programm verantwortlich, bei dem Jung wie Alt auf ihre Kosten kommen. 25 Autorinnen und Autoren stellen diesmal sich und ihre jüngsten Bücher in 33 Lesungen vor. Und sie laden ein zu einem ebenso unterhaltsamen wie erkenntnisreichen Spaziergang durch den aktuellen Bücherherbst.
Esslingens OB Matthias Klopfer verweist darauf, dass sich „die Lesart über fast drei Jahrzehnte einen herausragenden Ruf in der Literaturszene erarbeitet hat“. EZ-Chefredakteur Johannes M. Fischer sagt: „Nachdenken, kommunizieren und durchaus auch träumen – das ist das, was eine Gesellschaft zusammenhält und helfen könnte, Konflikte zu lösen.“ Unterstützt werden die Literaturtage von der Stiftung der Kreissparkasse und dem örtlichen Buchhandel.
Zum Lesart-Auftakt am 6. November rückt der Philosoph und Literaturwissenschaftler Rüdiger Safranski nicht nur seine Biografie des Romantikers E. T. A. Hoffmann in den Fokus, Safranskis Gesamtwerk bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte für einen spannenden Abend. Mit Rafik Schami stellt sich am folgenden Tag ein Autor vor, der sich einen Ruf als vorzüglicher Geschichtenerzähler erworben hat. Auch in den folgenden Wochen zieren große Namen das Programm: Katerina Poladjan (8. November), Heinrich Steinfest (16. November), Alex Capus (21. November) und Robert Menasse (2. Dezember) zählen zum Besten, was die deutschsprachige Literatur zu bieten hat.
Mit Yade Yasemin Önder (19. November) kommt eine der spannendsten Stimmen der aktuellen Literatur zu Wort, mit Volker Kutscher, der mit seinen Gereon-Rath-Krimis die Vorlage zur Fernsehserie „Babylon Berlin“ lieferte, wird am 23. November ein weiterer Hochkaräter erwartet. Mit Marie Gamillscheg (18. November), Fatma Aydemir (22. November) und Theresia Enzensberger (29. November) stellen sich weitere Autorinnen vor, die auch bei der Vergabe von Literaturpreisen oben auf der Rechnung waren. Mit Stefan Hornbach ist der aktuelle Bahnwärter-Stipendiat mit von der Partie (10. November), mit Krisha Kops am folgenden Tag ein vielversprechender Romandebütant. Die Sachbuchautoren Nora Bossong (15. November) und Nick Reimer (30. November) greifen aktuelle gesellschaftspolitische Themen auf. Und wie immer beschließt das Literaturfest im Jazzkeller (3. Dezember) das Festival.
Für Kinder und Jugendliche hat Bettina Langenheim ein profiliertes Programm zusammengestellt, das öffentlich und auch in Kindergarten- und Schullesungen präsentiert wird: Markus Orths beweist am 9. November seine Qualitäten als Kinderbuchautor. Julya Rabinowich erzählt am 10. November von einer jungen Frau, die vor dem Krieg geflohen ist und sich nun in einer neuen Heimat zurechtfinden muss. Benjamin und Christine Knödler stellen am 13. November Jugendliche vor, die die Welt veränderten. Nils Mohl erzählt am 15. November von einem Roadtrip voller Liebe und Bücher, Lisa Rammensee lädt Bilderbuchfans am 22. November ins Kommunale Kino ein, und am 29. November entführt Lena Hach ihr junges Publikum in zauberhafte Welten.

Info: Eintrittskarten für das Abendprogramm können bei der Stadtinformation am Marktplatz sowie bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen und unter reservix.de erworben werden. Karten für das Literaturfest sind erst ab dem 21. November, 11 Uhr, erhältlich. Kinder- und Jugendveranstaltungen sind kostenlos, eine Anmeldung ist unter lesart.esslingen.de erforderlich. Auch für Kulturpassinhaber ist der Eintritt kostenlos (Anmeldung unter Telefon 07 11 / 35 12 -23 37).

adi / Foto: Ines Rudel


Auf dem Campus wird gegraben

Baubeginn für Sporthalle mit Mensa ­in Reichenbach – Im Herbst 2024 soll das 17-Millionen-Euro-Projekt fertig sein

Schon seit Mitte August wurden neben der Brühlhalle in Reichenbach Leitungen verlegt, seit Freitag vergangener Woche buddeln die Bagger nun auch auf der Fläche beim Schulsportplatz, und die Baustelle ist abgesperrt. Die Reichenbacher hätten also auch ohne Spatenstich mitbekommen, dass es losgeht, aber die Gemeinde hat den symbolischen Baustart für eine kleine Feier genutzt. Schließlich handle es sich „um das größte Projekt, was das Volumen anbelangt, das wir jemals gebaut haben“, sagte Bürgermeister Bernhard Richter. Derzeit geht man von 17 Millionen Euro Kosten aus, was einem Jahresbudget der Gemeinde entspreche.
Bislang läuft alles nach Plan; das ist im Bausektor derzeit alles andere als selbstverständlich. 55 Prozent des Bauvolumens sind bereits vergeben, unterm Strich liege man damit „auf dem Preisniveau von 2020“, sagte der Rathauschef. In rund zwei Jahren soll der Neubau fertig sein. Die Gemeinde hat in jahrelanger Vorarbeit zusammen mit verschiedenen Fachbüros das jetzige Konzept entwickelt.
Ausgangspunkt war die Sportentwicklungsplanung im Jahr 2017, die bestätigte, dass eine zusätzliche Sporthalle gebraucht wird. Es folgte die Schulentwicklungsplanung, in der es neben Fachräumen auch um die Mensa ging: Hier zeichnete sich ebenso ab, dass man eine größere Lösung brauchen wird. In Schritt drei wurde eine städtebauliche Studie ausgeschrieben, wie all das auf dem Schul- und Sportcampus unterzubringen wäre. Dass die Sieger des Wettbewerbs, Zoll Architekten, auch beim Planerauswahlverfahren den Zuschlag erhielten, sei ein Glück, so Richter.
Gebaut wird eine zweiteilbare Sporthalle, die die alte Schulturnhalle auf dem Gelände ersetzen wird. Die Mensa, die anfangs als separater Bau vorgesehen war, ist in das Gebäude integriert. Das sei eine „perfekte Abrundung“, meinte Architekt Tom-Philipp Zoll, der den Bau als kompakt und schlicht, aber offen und einladend beschrieb. Sowohl im Inneren als auch mit der Umgebung ergäben sich zahlreiche Blickbeziehungen. Zur Brühlhalle hin entstehe ein Freiraumkorridor als neue Hauptachse, die vorgelagerte Parkplatzfläche sei mit Fahrradstellplätzen, Photovoltaik und E-Ladesäulen multifunktional.
Neben dem Gemeinderat und der Verwaltung waren auch die Schulen und die beteiligten Vereine in die Planung einbezogen; sie kamen in einem extra gegründeten Bauausschuss zusammen. Die reibungslose Zusammenarbeit habe dazu beigetragen, dass man schnell vorankam und Baugenehmigung wie auch Fördermittel beantragen konnte. Auch das Zusammenspiel zwischen der Kommune, den Architekten und den Projektsteuerern von Drees & Sommer lobten die Redner, man habe einen „durchweg respektvollen Umgang miteinander“. Alle miteinander einschließlich der schon aktiven Baufirmen griffen dann auch einträchtig zum Spaten.

aia / Foto: Karin Ait Atmane


Neuer Vorschlag für Brückenschlag

Die Esslinger Adenauerbrücke ist marode – Generalüberholung ist unausweichlich – Auch Neubau in der Diskussion

Günstig wird es nicht – so viel ist klar. Mit der Instandsetzung der maroden Adenauerbrücke wartet das nächste Mammutprojekt auf die Stadt Esslingen, die bereits Unsummen in die Erneuerung der anderen Neckarquerungen investiert hat. Und die Adenauerbrücke wird wohl alles toppen: Von einem dreistelligen Millionenbetrag geht man im Rathaus aus, um die Querung zwischen Oberesslingen und Berkheim fit für die Zukunft zu machen. Und zwar unabhängig davon, ob man sich für eine Sanierung im Bestand, einen Abriss und Neubau an gleicher Stelle oder aber für eine ganz neue Variante entscheidet, die die Stadt jetzt ins Spiel gebracht hat: einen Neubau unmittelbar neben der bestehenden Brücke.
Letztere hätte den unbestreitbaren Vorteil, dass der Verkehr während des voraussichtlich etwa fünf Jahre dauernden Neubaus weiter fließen könnte wie gewohnt. Zudem böte sich damit die Chance, die Verkehrsentwicklung der kommenden Jahrzehnte zu berücksichtigen, die Radverkehrsführung neu auszurichten und den Bahnhof Oberesslingen städtebaulich besser zu integrieren. So ist laut Uwe Heinemann, dem Leiter des Tiefbauamtes, angedacht, die neue Brücke östlich der bestehenden zu errichten und nicht über die Bahngleise in Oberesslingen hinwegzuführen, sondern durch einen Tunnel darunter.
Ob diese Überlegungen realisierbar sind – und wenn ja, in welcher Form –, soll jetzt eine Machbarkeitsstudie zeigen. Das hat der Mobilitätsausschuss in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Bis 2024 soll die Studie fertig sein, dann will man die drei Optionen vergleichen. Neben einem Neubau seitlich der bestehenden Brücke stehen noch eine Generalsanierung wie bei der Vogelsangbrücke sowie ein Abriss und Neubau an gleicher Stelle wie bei der Hanns-Martin-Schleyer-Brücke zur Diskussion.
Allerdings würde eine Generalsanierung laut der Stadtverwaltung voraussichtlich drei bis vier Jahre dauern, teils starke Verkehrsbehinderungen mit sich bringen, bis zu 45 Millionen Euro kosten und die extrem marode Brücke maximal für weitere 25 Jahre nutzbar machen. Bei einem Ersatzneubau in gleicher Lage würde, wie bei der Schleyerbrücke, voraussichtlich nur der Überbau erneuert. Doch dieser hat eine Fläche von rund 15 500 Quadratmetern – die Schleyerbrücke nur 2500 Quadratmeter. Angesichts dessen sei mit mindestens fünf Jahren Bauzeit und Kosten von weit mehr als 100 Millionen Euro zu rechnen – inklusive mehrjähriger Vollsperrung. Gleichzeitig wären wesentliche Abweichungen von der bestehenden Brückengeometrie, etwa im Hinblick auf die angestrebte Verkehrswende, nicht möglich.
Nun muss die Adenauerbrücke aber erst einmal die Zeit bis zur Erneuerung überstehen. Einige Vorhaben sind laut der Verwaltung unausweichlich, damit sie die rund zehn Jahre bis zum anvisierten Start der Erneuerungsarbeiten standsicher bleibt. Immerhin rollen dort täglich rund 35 000 Fahrzeuge über den Neckar. So soll etwa im Frühjahr eine Stahlkonstruktion unter dem „Gerbergelenk“ errichtet werden, das zwei Brückenteile verbindet. Damit will man verhindern, dass die Brücke absackt, sollte das Gelenk versagen. Auch die Erneuerung des Brückengeländers, der Beleuchtung und des Fahrbahnbelags sei in den nächsten Jahren notwendig.
Der Mobilitätsausschuss zeigte sich offen für die Idee eines Brückenneubaus neben dem bestehenden Bauwerk, mahnte aber Einsparungen an. Zudem kam die Forderung, die Schurwaldgemeinden für eine Mitfinanzierung zu gewinnen.

meb / Foto: Roberto Bulgrin


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Finanzminister Christian Lindner will angesichts der hohen Inflation Bürger um zehn Milliarden Euro entlasten. Kommt die Finanzspritze zum falschen Zeitpunkt?

Foto: dpa

Steuern runter?

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Ein Himmel voller Funken

Vom 19. bis 21. August gibt es wieder Flammende Sterne – Pyrotechniker aus Österreich, Deutschland und Italien

Feuerwerk ist nicht gleich Feuerwerk – zumindest nicht, wenn man – wie bei Flammende Sterne in Ostfildern – gestandene Pyrotechniker-Profis zu Gast hat. Die weltbesten Feuerwerker treffen sich hier seit mittlerweile 20 Jahren zu einem besonderen Wettkampf: „Drei Tage, drei Feuerwerke – ein Sieger“ heißt das Motto vom 19. bis 21. August bei den Flammenden Sternen.
An dem Festivalwochenende erwartet das Publikum im Scharnhauser Park „das Spektakulärste, was man aus Feuer und Musik machen kann“, wie es in der Pressemitteilung der Veranstalter heißt. Ein Superlativ, der durchaus seine Berechtigung hat. Denn, wenn die Feuerwerker um 22.15 Uhr loslegen, tanzen wieder Millionen von Funken über den nächtlichen Himmel, präzise abgestimmt auf den Takt der Musik, ändern von einem Moment zum anderen ihre Farbe und Form und verglühen wie auf Knopfdruck, wenn ihr Part in der himmlischen Choreografie vorüber ist.
Die Jury entscheidet
2022 treten nach zweijähriger Coronapause wieder drei Meister der explosiven Kunst gegeneinander an: Pyrotechniker aus Österreich, Italien und Deutschland präsentieren eine spektakuläre Mischung aus Feuer und Musik. Welches Feuerwerk am Ende überzeugt, entscheidet eine Jury. Flankiert werden die Flammenden Sterne von einem abendfüllenden Festivalprogramm mit Livemusik, Lasershow, Artisten, Feuershows, dem Flammenden Sterne-Markt und einer bis ins kleinste Detail durchdachten Illumination des Veranstaltungsgeländes. Schon der Feuerwerksauftakt am Festival-Freitag verspricht Ungewöhnliches: Mit „Feuerwerke Jost“ aus Österreich tritt ein äußerst experimentierfreudiges Team zum Wettkampf an, das seit mehr als 25 Jahren professionelle Feuerwerke umsetzt.
Heimspiel am Samstag
Am Samstag gibt es ein Heimspiel, denn dann steigt „Innovative Pyrotechnik“ aus Stuttgart in den Ring – für Flammende Sterne-Fans ein Highlight, ist das Stuttgarter Team doch zweifacher Feuerwerks-Weltmeister. Das dritte Musikfeuerwerk am Sonntag verspricht leidenschaftliches Temperament: Enrico Pagano Pirotecnica reisen aus Neapel, quasi direkt vom Fuß des Vesuvs, nach Ostfildern. Dabei begeistern die Pyrotechnik-Teams die Besucherinnen und Besucher nicht nur mit ihren spektakulären Shows, sondern bringen auch immer ihre Traditionen und Besonderheiten mit zu den Flammenden Sternen.
Um die große Flammende Sterne-Fangemeinde schon vor den Feuerwerken auf Betriebstemperatur zu bringen, gibt es an allen drei Festivaltagen traditionell ein Aufwärmprogramm mit Countdown. Dieses beginnt mit der Vorstellung des jeweiligen Feuerwerksteams und der Nationalhymne und gipfelt in einer bunten Lasershow. Sie hat sich in den vergangenen Jahren als rasanter Einheizer vor den Feuerwerken etabliert. Für die Lasershow ist dieses Jahr die Firma Bam Bam FX aus Rottweil zuständig. Die Rottweiler Künstler – denn als solche verstehen sie sich – sind seit knapp 20 Jahren im Geschäft.
Ein großes Fest
Die Flammenden Sterne versprühen allerdings an allen drei Tagen schon lange vor den Feuerwerken sommerliches Festivalflair. Auf verschiedenen Bühnen können die Festivalgäste ab 18 Uhr Livemusik erleben, im Parkgelände sind Feuerkünstler, Comedy-Artisten und Streetdancer unterwegs. Und nicht zuletzt bietet die Gastronomie in weißen Pagodenzelten und Foodtrucks eine große Auswahl an Speisen und Getränken. Ausgelassene Festivalstimmung und Achtsamkeit gehen bei den Flammenden Sternen Hand in Hand. So legen die Veranstalter Wert auf regionale Produkte und Anbieter.

red / Archivfoto: Roberto Bulgrin


Party zwischen Sonnenblumen

Vom 18. bis 22. August rocken zahlreiche Bands die Bühne beim Goldgelb-Festival in Aichwald – Bereits zum 20. Mal

Vor 20 Jahren hat Hans Hallwachs vom Kulturverein Krummhardt eine Idee aus dem Kärnten-Urlaub mitgebracht: Zwischen Mais und Strohballen stieg dort jährlich vier Wochen lang das Festival „Ackern“. So findet seit 2003 im Zwei-Jahres-Rhythmus das „Goldgelb“ in Aichwald statt. Die zehnte Auflage startet mit einem Jahr Verspätung. Am Ambiente des Goldgelb-Festivals hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten kaum etwas verändert: Bühne, Bands und verschiedene, rustikal gebaute Stände, Strohballen und -figuren gab es immer. „Nur etwas einfacher gehalten“, erinnert sich Anita Geyer vom Vorstandsteam.
Freilich wurde immer wieder an Verbesserungen gefeilt, vor allem an Logistik und Geländestruktur. So ist das Goldgelb ge­wachsen und hat Corona überlebt. Der Grundgedanke eines generationenübergreifenden Festes unter dem Motto „Genieße den Moment“ hat auch 19 Jahre nach dem ersten Festival noch Gültigkeit. Die Preise bleiben familienfreundlich – auch wenn das Fest 2022 erstmals Eintritt kostet, was das Vorstandsteam mit stark gestiegenen Kosten aufgrund von Pandemie und weltpolitischer Lage begründet. Alkoholfreie Getränke gebe es zu den Preisen von vor fünf Jahren, Bier kostet wie 2019.
Der Kulturverein Krummhardt geht stets mit der Zeit: So wird 2022 nur Geschirr ausgegeben, das als „Biomüll“ gilt. Schließlich feiert man mitten in der Natur. Auf der Blumenwiese wachsen besonders bienenfreundliche Arten. „Eigentlich sollten sie 100 Zentimeter hoch werden, aber den Pflanzen fehlt das Wasser, um richtig groß zu werden“, bedauert Anita Geyer. Die Sonnenblumen blühen bereits gelb, orange und dunkelrot und werden pünktlich zum Festival noch mehr blühende Blüten haben.
Das Dekoteam zeichnet wieder für die Gestaltung der Strohpuppen und der restlichen Dekoration auf dem Gelände verantwortlich und das dreiköpfige Kinderprogramm-Team lässt sich tolle Ideen für die jüngsten Besucher einfallen.
Um die 600 Ehrenamtliche engagieren sich während des Fests. Die gesamte Organisation des Goldgelb – und damit die Arbeit für den Vorsitzenden Rolf Doll und das gesamte Vorstands- und Ausschussteam – läuft Monate vor dem Festival im Hintergrund. Bereits ein Jahr im Vorfeld wird das Musikteam aktiv und sucht nach geeigneten Bands. Denn schließlich steht die Musik im Mittelpunkt. Viele Bands durften bei den vergangenen neun Festivals auf der Bühne stehen, die wenigsten mehrfach. Das ist ein Anspruch, den sich das Musikteam auf den Leib geschrieben hat: keine Wiederholungen, wenig bekannte Bands, viele Stilrichtungen und alle Bands auf sehr gutem musikalischen Niveau. Auch in diesem Jahr bietet das Programm für jeden Geschmack etwas: von Folk über Italopop und Rock bis hin zu Reggae und Groove.

Das Programm

Donnerstag, 18.8., 18 Uhr: Guacáyo (Indie-Pop); 20.45 Uhr: Claudia Cane (Rock und Pop)
Freitag, 19.8., 18 Uhr: Birds of a Feather (Folk Pop Duo); 20.45 Uhr: I Dolci Signori (Italopop)
Samstag, 20.8., 18 Uhr: KJ Dallaway and friends (Soul, Pop, Reggae und Calypso); 20.45 Uhr: Paddy Murphy (Irish Folk Rock)
Sonntag, 21.8., 10.30 Uhr: Ökumenischer Gottesdienst und gläserner Bauernhof auf dem Neuwieshof Fetzer; 17.30 Uhr: Funcoustic (Unplugged Groove); 20.30 Uhr: RasgaRasga (Global Pop)
Montag, 22.8., 18 Uhr: Tune Circus (Alternative Rock); 20.45 Uhr: Kontrollverlust (Cover Rock)
Eintritt: Besucher ab 16 Jahren zahlen pro Tag 10 Euro Eintritt; Karten sind nur noch an der Abendkasse erhältlich. Der Familiensonntag ist bis 18 Uhr kostenlos.
Parken ist kostenlos.
Kinderprogramm: Täglich auf der Wiese zwischen Wasserturm und Neuwieshof.

www.goldgelb.eu

dan / Archivfoto: Andreas Kaier


Beratung nur noch mit Termin

Volksbank Mittlerer Neckar schränkt ab August in zwölf Filialen den Service ein

Die lange Niedrigzinspolitik und immer neue Reglementierungen haben den Banken über viele Jahre die Geschäfte vermasselt. Die Erträge sind deutlich geschmolzen. Deswegen werden mehr und mehr die Strukturen nach Einsparpotenzial durchleuchtet. Zuvorderst das Filialnetz. Die Volksbank Mittlerer Neckar nimmt nun genau dort „Anpassungen“ vor. Weil mittlerweile deutlich weniger Dienstleistungen abgefragt werden, wandelt das Geldinstitut zum 1. August zwölf Filialen in sogenannte Beratungsfilialen um. Das bedeutet: Spontane Besuche sind dort nicht mehr möglich. Für Beratungsgespräche müssen künftig Termine vereinbart werden.
In Esslingen gilt dies für die Filialen Hegensberg, Innere Brücke, Pliensauvorstadt sowie Zell. In Ostfildern ist die Filiale in Kemnat betroffen. Außerdem gilt die Regelung für die Filialen in Bissingen, Ötlingen, Jesingen, Notzingen, Nürtingen-Braike, Neckarhausen und Neckartailfingen.
Immer mehr Kundinnen und Kunden erledigten ihre Bankgeschäfte online, begründet Vorstandssprecher Heinz Fohrer den bereits in der Vertreterversammlung angekündigten Schritt. Seit der Corona-Pandemie habe dieser Trend deutlich zugenommen. In den kleineren Filialen würden Serviceleistungen, für die ein Mitarbeiter benötigt wird, immer weniger nachgefragt. Die Nutzerzahlen bei Online-Banking und Banking-App stiegen rasant. Das Gleiche gelte für mobiles Bezahlen mit dem Smartphone oder bargeldloses Zahlen. Im Supermarkt werde aber auch immer öfter der Bargeldservice an der Kasse genutzt. Einfache Servicetätigkeiten wie Überweisungen, Daueraufträge ändern oder den Kontostand abfragen erledigen die Kunden häufig online oder telefonisch. Beratungen sind laut Fohrer in den genannten Filialen weiterhin von 8 bis 20 Uhr möglich. Auch Fragen wie zum Konto, zur Kreditkarte oder zum Online-Banking beantworten die Mitarbeiter in den Beratungsfilialen.
„Mit unserem neuen Filialkonzept sind wir weiterhin vor Ort und sichern damit die Nähe zu unseren Kunden“, versichert Fohrer. Die Volksbank Mittlerer Neckar betreibt insgesamt 39 Filialen und 14 SB-Standorte. Gleichzeitig trage man aber auch dem geänderten Kundenverhalten Rechnung. Immer mehr Kunden suchten in der komplexer werdenden Finanzwelt intensiven Rat in den Beratungsgesprächen. Für die Post an die Bank gibt es künftig einen einfacheren Service: Mitglieder und Kunden erhalten von der Volksbank frankierte Briefumschläge.
Kritik am neuen Konzept äußerte Hermann Kik, gewählter Vertreter für den Filialbereich Ötlingen/Lindorf. Man nehme zu wenig Rücksicht auf Kunden, die kein Online-Banking betreiben wollen oder können, bemängelt er. Den Trend zur Digitalisierung bezweifle er nicht, „aber es gibt einen gewissen Prozentsatz an Kunden, die nach wie vor ihre Bankgeschäfte auf Papier oder von Angesicht zu Angesicht erledigen wollen“.
Die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, das größte Geldinstitut im Landkreis, hat zuletzt Ende 2021 Veränderungen vorgenommen. „In sehr moderater Weise“, wie Sprecher Martin Turetschek sagt. Beispielsweise sind die Filialen in der Esslinger Innenstadt, angepasst an die Öffnungszeiten der Geschäfte, seither von 9.30 und nicht mehr von 9 Uhr an geöffnet. Alle drei bis vier Jahre prüfe man die internen Strukturen, so Turetschek. An der Philosophie der Bank werde sich nichts ändern. Turetschek: „Nähe ist ein wichtiger Erfolgsfaktor.“ Im Landkreis betreibt die Kreissparkasse 93 Standorte, davon sind 63 mit Personal besetzt. Acht Standorte führe man gemeinsam mit örtlichen Volksbanken.

hf / Foto: Harald Flößer


Abgestimmt!

Der Verband der Verkehrsverbünde schlägt vor, das 9-Euro-Ticket-Prinzip in einem 69-Euro-Ticket weiterlaufen zu lassen. Gut so?

Foto: dpa

69- statt 9-Euro-Ticket?

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Kultur, Kunst, Kulinarisches

Am letzten Juli-Wochenende startet rund um den Esslinger Marktplatz die große Sommersause „Estival“

Tassen, T-Shirts, Taschen, Käppis und Kochschürzen mit dem „Estival“-Logo darauf gibt es bereits – die Marketing-Maschine ist voll angelaufen. Und auch das Event selbst wird kräftig beworben. Auf einer Pressekonferenz lobten der Esslinger Oberbürgermeister Matthias Klopfer und Michael Metzler als Geschäftsführer der mitveranstaltenden Esslinger Stadtmarketing- und Tourismus-Gesellschaft (EST) das „Estival“ mit Superlativen und Vorschusslorbeeren. Ab Freitag, 29. Juli, soll die Sommersause als Zwiebelfest-Nachfolgerin und 13-tägiges Stadtfest erstmals rund um den Marktplatz in Esslingen über die Bühne gehen.
Der Plan mit der Standaufteilung erinnert an antike Schlachtpläne. Doch Jörg Schall als verantwortlicher Architekt ist sich sicher, dass er mit dem Konzept die Schlacht um die Gunst der Besucher gewinnen wird. Das „Estival“ wird ringförmig aufgebaut. Ganz im Innern werden die Versorgungsstände platziert, und um sie herum sollen die Lauben gruppiert werden. Sie sind laut der Veranstalter zu 100 Prozent made in Esslingen – von Esslingern entworfen, von Esslingern entwickelt, von Esslingern gebaut, allein für Esslingen gedacht. In der Ausführung wirkten sie schlicht, meint Jörg Schall. Durch Sicherheits- und andere Auflagen hätten sie sich aber von der einfachen Ur-Idee hin zu einer ingenieurtechnischen Meisterleistung weiterentwickelt. Um diese Lauben herum sollen weitere Stände und auch Liegestühle aufgebaut werden.
Unterhaltung gibt es auch. Petra Pfeiffer, die Leiterin des städtischen Veranstaltungsmanagements, ist für den Entertainment-Part zuständig. Eine Hauptbühne werde am Tor der Stadtkirche St. Dionys aufgebaut. Zwei kleinere Podien werden beim Marktplatz 1 und an der Stadtinformation errichtet. Das Kulturangebot sei so konzipiert worden, dass alle, von den Jüngsten bis hin zu den Ältesten, auf ihre Kosten kommen.
Lichtkünstler, Straßenkünstler, Mittelmeerzauber, Jazzkonzerte, Songwriter oder der Kinder- und Familientag am Sonntag, 7. August, sollen Spannung, Spaß und Spiel garantieren. Hinzu kommen täglich drei Führungen durch die Altstadt, durch die Weinberge oder bei Kessler Sekt. Sogar an Wanderer und Pilger auf dem Jakobsweg wurde gedacht: Wer in Esslingen ankomme und sich bei der Stadtinformation einen Stempel abhole, erhalte einen „Estival“-Gutschein im Wert von zehn Euro geschenkt.
Kulturelle Appetithappen sollen durch kulinarische Leckerbissen ergänzt werden. Sieben Wirte kümmern sich darum, dass Internationales, Raffiniertes, schwäbisch Aufgepepptes und Kreatives auf die Teller kommt. Montags bis freitags soll jeweils von 11.30 bis 14.30 Uhr ein Mittagstisch serviert werden. Trotz Klagen seiner Kollegen wegen fehlenden Servicepersonals betont Salvatore Marrazzo, dass die Suche nach gastronomischen Mitstreitern kein Problem gewesen sei. Durch die Absage des Sommerfestes in Stuttgart sei ein personelles Reservoir frei geworden, auf das zurückgegriffen werden könne.
Trotz aller „Estival“-Euphorie – Corona mit steigenden Fallzahlen feiert mit. Besondere Schutzmaßnahmen mit Bändchen oder Einlasskontrollen sind bislang laut Michael Metzler nicht geplant. OB Matthias Klopfer weist zudem darauf hin, dass es sich um eine Open-Air-Veranstaltung handele. Auch den Termin zu Beginn der Sommerferien verteidigt der Stadtchef. Nach mehr als zwei Jahren pandemiebedingter Pause hätten die Menschen alle Zeit und Lust auf das Feiern. Zudem würden viele Leute erst später verreisen.
Der Wochenmarkt wird in diesen Festzeiten in die Bahnhofstraße verlegt. Und das „Estival“ wird zu Einschränkungen beim Parken und im Verkehrsfluss führen. sw

Info: Das „Estival“ wird am Freitag, 29. Juli, um 16 Uhr eröffnet. Erich Koslowski von den Galgenstricken moderiert die Vorstellung der Hauptakteure. Von 17.30 Uhr an sorgt das Duo Denise Korger und Wolfgang Fuhr mit Rhythm & Blues für Unterhaltung. Bis zum 10. August hat das „Estival“ auf dem Marktplatz täglich von 11.30 bis 23 Uhr geöffnet, freitags und samstags sogar bis 24 Uhr. Mehr Infos im Internet: www.estival-esslingen.de

red / Foto: Roberto Bulgrin