Köngener Gemeinwesenhaus ist fertiggestellt – Tag der offenen Tür voraussichtlich erst 2021

Die geplante große Einweihungsfeier fürs neue Gemeinwesenhaus in Köngen ist wegen Corona verschoben. Aber genutzt wird das „Burgforum“ bereits: Schulmensa und Schule, Jugendhaus und alle anderen Nutzer nehmen das helle und freundliche Haus am Köngener Ortsrand in Betrieb.
Die große Mensa-Küche, mit Geräten auf dem neuesten Stand der Technik bestückt, wird ab kommender Woche wieder die Schülerinnen und Schüler der Burgschule versorgen. Wie bisher wird dort auch in Zukunft frisch gekocht. Bis zu 110 Plätze bietet die Mensa mit ihrer Glasfront, die sich zum Schulhof hin öffnet. Von ihr ist mit einer Trennwand ein Saal abgeteilt, dessen Größe der Lindenturnhalle entspricht: Die alte Halle wird abgebrochen, ihre Nutzungen werden ins „Burgforum“ verlagert. Dessen Saal ist vielseitig einsetzbar, weil er eine weitere Trennwand hat: Die vier Meter hohen Wandelemente fahren auf Knopfdruck automatisch an ihren Platz – nicht nur Bürgermeister Otto Ruppaner war bei der Inbetriebnahme ziemlich beeindruckt von dieser Technik. Damit können Vereine, die Volkshochschule oder die Familienbildungsstätte auch parallel aktiv werden. Darüber hinaus steht ihnen ein kleinerer Multifunktionsraum im Gebäude zur Verfügung.
Die Burgschule kann Projekte und neue Unterrichtsformen ins „Burgforum“ verlagern, die Ganztagesbetreuung hat hier ebenfalls ihr neues Zuhause. Sie ist in Händen des „Trafo“, das über die Schulsozialarbeit und andere Aktivitäten eng mit der Schule verknüpft ist. Den Titel „Jugendhaus“ legt das „Trafo“ mit dem Einzug ins neue Haus ab, denn der Aufgabenbereich soll sich weiter in Richtung Gemeinwesenarbeit entwickeln. Das „Trafo“ ist im Südflügel des Gebäudes, das dank der Hanglage zwei Geschosse hat, ansässig. Ein eigener Zugang vom Burgwiesenweg aus führt direkt zu den Büros im Obergeschoss, zur Ganztagesbetreuung in ihren farbenfrohen Räumen und zum „Chillraum“.
Das darunter liegende Hanggeschoss ist das Herz der offenen Jugendarbeit: ein großer Raum mit Thekenbereich, Ausblick ins Grüne und eine Außenterrasse. Eine eigene, geräumige Küche steht für Kochaktionen bereit. Spenden der Bürgerstiftung und der Gerhard-und-Christa-Maier-Stiftung haben bei der Licht- und Tontechnik sowie der Küchenausstattung geholfen. Auch über den lang ersehnten Probenraum für Bands freut sich der Leiter des „Trafo“, Sozialpädagoge Matthias Dold, sehr. Er war es, der vor fast elf Jahren die Idee eines Gemeinwesenhauses bei der Burgschule aufbrachte und immer wieder dafür warb. Das Gebäude selbst, entworfen von N2 Architekten, überzeugt mit viel Glas und Lärchenholz nach außen, mit Sichtbeton und farbigem Linoleum innen. Die Köngener Bürgerschaft hat das Konzept des Hauses in einem Beteiligungsverfahren mitentwickelt, auch der Name, der schon am Gebäude angebracht ist, kommt von Bürgerseite. Er sei im Zug eines Namenswettbewerbs sogar mehrfach genannt worden, berichtet Hauptamtsleiter Andreas Halw. Der erste Namensteil „Burg“ nimmt Bezug auf das Quartier Burgareal, der zweite erinnert an die römische Vergangenheit der Gemeinde. „Forum“ steht aber auch für einen lebendigen Ort, an dem die Menschen zusammenkommen. Insgesamt liegen die Kosten für das Gebäude bei ziemlich genau sechs Millionen Euro. Noch sei nicht alles abgerechnet, sagt Ortsbaumeister Oliver Thieme, man liege aber gut im Kostenrahmen. Vom Land und der Ehmannstiftung kommen rund 2,4 Millionen Euro an Zuschüssen. aia / Foto: aia