CAP übernimmt Nahversorgung

Nachfolger für „Treff 3000“ in Köngen und in Denkendorf gefunden – Bonus will einige Cap-Märkte übernehmen

Die Umstrukturierung der Cap-Märkte im Landkreis Esslingen  hatte sich in den vergangenen Monaten bereits angedeutet. Die Märkte haben  zum Jahresende geschlossen, um im Frühjahr wieder unter neuer Trägerschaft zu öffnen. Dann zum Teil auch unter anderem Namen – und  wenn die Ladenbesitzer dem zustimmen.

Es wird aber auch neue Cap-Märkte im Kreis geben: In Köngen und in Denkendorf  hatten bis zum Sommer zwei Märkte der Sparte „Treff 3000“ die örtliche Nahversorgung bedient, dann machten sie dicht. Nun sollen im Februar beziehungsweise April   in den Gemeinden Cap-Märkte in den ehemaligen „Treff“-Räumen   eröffnen – in Trägerschaft der Firma Nintegra gGmbH.

„Die intensive Suche nach einem Nachfolgemarkt für unsere Köngener Ortsmitte war erfolgreich“,  freut sich Bürgermeister Otto Ruppaner. Man habe gemeinsam mit dem Eigentümer konstruktiv und zielführend zusammengearbeitet und habe mit der Nintegra gGmbH einen kompetenten und strategischen Partner finden können. Auch im Köngener Cap-Markt  werden behinderte und nicht behinderte Menschen zusammen arbeiten. Die Ware liefert Edeka.

„Der Cap-Markt schließt die Versorgungslücke, jetzt müssen die Bürger ihn auch annehmen“, sagt Ruppaner. Einen Zuschuss werde die Gemeinde jedoch nicht zahlen, so der Bürgermeister. Über eine angefragte Ausfallbürgschaft müsse der Gemeinderat entscheiden.

In Denkendorf übernimmt ebenfalls die Nintegra  den verlassenen „Treff 3000“ in der Berkheimer Straße. Der Cap-Markt dort soll im April öffnen. Die Gemeinde Denkendorf gewährt der Nintegra  für die Eröffnung des Marktes einen  Investitionszuschuss in Höhe von 150 000 Euro und bürgt für weitere 100 000 Euro zur Absicherung eines Darlehens zur Beschaffung der Erstausstattung. Die Betreiberin wiederum sichert zu, den Lebensmittelmarkt zehn Jahre zu betreiben, andernfalls bei vorzeitiger Betriebsaufgabe den Investitionszuschuss anteilig zurückzubezahlen. „Bitte kaufen Sie ein“, sagt   Denkendorfs Bürgermeister Ralf Barth. „Nur wenn die Bürgerinnen und Bürger den Markt annehmen, wird er dauerhaft bestehen bleiben und wirtschaftlich betrieben werden können.“

Die Cap-Märkte in Ötlingen, Notzingen, Neuhausen und Leinfelden-Echterdingen sind geschlossen.   In Neuhausen und Ötlingen ist geplant, ab Februar/März Märkte unter dem Namen „Bonus“ zu eröffnen. Der  Markt im Leinfelden-Echterdinger Stadtteil Stetten soll etwas später  und dann auch als „Bonus“ an den Start gehen. Die Namensänderung ist Ausdruck der geänderten Trägerschaft. Für die Kunden soll sich zunächst nicht allzu viel ändern: Die Ware käme künftig statt von Edeka von Rewe.

Nachdem sich die Filderwerkstatt aus dem Betrieb der Lebensmittelgeschäfte zurückgezogen hat, will die Gemeinnützige Gesellschaft für Schulung und berufliche Reintegration  (SBR) mit Sitz in Stuttgart den Betrieb übernehmen. Deren Geschäftsführer Manfred Kaul kündigt an, alle Mitarbeiter übernehmen zu wollen. Doch es gibt offene  Fragen: Kaul berichtet von den  reibungslosen Vertragsverhandlungen mit der Filderwerkstatt zur Übernahme der Märkte. „Doch erst danach konnten  wir mit den Hauseigentümern in Verhandlungen treten“, gibt Kaul zu bedenken.  Da gehe es um Mieten, Pachten, aber auch um die Vorstellungen der Immobilienbesitzer über die Nachfolge. „Das wird sich erst im  Januar entscheiden“, sagt Kaul. Die SBR betreibt im Raum Stuttgart mehrere „Bonus-Märkte“, im Kreis Esslingen beispielsweise in Ostfildern-Ruit und in Esslingen-Sulzgries.  bob / Foto: bob


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert