Abgestimmt

Experten fordern, die Promille-grenze für Radfahrer wegen
der im Rausch erhöhten Unfallgefahr zu senken. Was meinen Sie,
ist der Alkoholgrenzwert von 1,6 Promille für Radler im Straßenverkehr
zu hoch?

Foto: dpa

Promillegrenze senken?

  • Ja! (67% )
  • Nein! (33% )
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Das Land genießen

Region und Alb präsentieren sich auf der CMT: Touristenzahlen nehmen zu – Mit Rad und zu Fuß durchs Land – Chips aus Streuobstäpfeln

Wandern, Radfahren, Natur, Geschichte, Wellness und Kultur – das sind die Schwerpunktthemen, mit denen sich der Landkreis Esslingen, Städte aus dem Kreis und das Gebiet Schwäbische Alb auf der Stuttgarter Reisemesse Caravan, Motor und Touristik (CMT) präsentieren. Die Messe dauert noch bis Sonntag, 25. Januar. Die Städte aus dem Kreis Esslingen sowie der Verband Schwäbische-Alb-Tourismus sind in Halle 6 der Landesmesse vertreten.

Was können Besucher erleben? Wo kann man wandern, radeln, übernachten, wo gut essen und was sind die Attraktionen im Kreis Esslingen und auf der Schwäbischen Alb? Antworten auf diese und ähnliche Fragen werden an zahlreichen Ständen mit Broschüren, Flyern, Vorführungen und in persönlichen Gesprächen gegeben. Schon kurz hinter den Drehkreuzen am Eingang Ost der CMT lädt der Verein Schwäbisches Streuobstparadies ein. Dort lassen sich fünf Apfelsorten probieren und die aus den Früchten gedörrten Apfel-Chips, die der Verein über die Edeka-Märkte im Vereinsgebiet vertreibt. Barbara Späth und Alexander Dehm, die beiden Streuobstwiesen-Botschafter, informieren die Besucher über die sortenreinen Äpfel. „Jede Apfelsorte hat einen eigenen, ganz individuellen Geschmack“, sagt Barbara Späth. Daneben lassen sich Säfte aus der  seltenen Knorpelkirsche sowie Hochprozentiges aus Birnen verkosten. Maria Schropp, die Geschäftsführerin des Streuobstparadieses, präsentiert die Faltblätter zu den beiden Veranstaltungsreihen im „Paradies“, zum Schwäbischen Hanami, der Zeit der Obstblüte, und der Reihe „Das Paradies brennt“, bei der es um Hochprozentiges aus den Früchten der Streuobstwiesen geht.

Weiter geht es zu Halle 6, wo sich am Stand 6C80 der Landkreis unter dem Dach des Schwäbischen Alb-Tourismusverbands präsentiert – als Teil der Erlebniswelt „Albtrauf“. Das Freilichtmuseum Beuren feiert 20-jähriges Bestehen und macht auf ein neues Haus aufmerksam. Das typisch schwäbische Wohnhaus aus dem Jahr 1799, ein sogenanntes Bauernschloss, soll zum Saisonbeginn aufgebaut sein. Auch das Programm im Museum soll sich „typisch Schwäbischem“ widmen.

Wer in Beuren unterwegs ist, kann gleich auch die Panorama-Therme besuchen. Dazu gibt es die Kombi-Eintrittskarte, wie Erich Hartmann betont. Der Beurener Bürgermeister berichtet auch über die zahlreichen Erweiterungen und Modernisierungen beim Thermal- und Freibad seit seinem Betriebsbeginn im Jahr 1977. Die jüngste Arbeit galt der Modernisierung des Eingangsbereichs, sie hat vier Millionen Euro gekostet und ist erst kürzlich zu Ende gegangen.

Mit einem eigenen Stand präsentiert sich auch die Stadt Neuffen mit der Weingärtnergenossenschaft Neuffen-Teck. Bürgermeister Matthias Bäcker verteilt die Imagebroschüre aus dem vergangenen Jahr, die druckfrische Broschüre zum historischen Rundgang durch Neuffen, den Veranstaltungskalender und das ebenfalls neue Faltblatt zu Wohnmobilstellplatz und Kneippanlage. Ein Schwerpunktthema im Landkreis ist der Radtourismus. Es gibt das Faltblatt zum Radwanderbus, der eventuell  in einer zweiten Linie eingesetzt werden soll. Ein neuer Flyer stellt sechs Radrouten vor. Ebenfalls neu ist der Flyer zum mit vier Sternen ausgezeichneten Neckartal-Radweg. Pedalarbeit nimmt auch das Projekt „E-Bike-Region Stuttgart“ auf.

Geht es um die Alb, spielen Verwaltungsgrenzen keine Rolle: Partner am Landkreisstand sind das Biosphärenreservat, die Schwäbische Landpartie und „Fakt“, der Förderverein für Archäologie, Kultur und Tourismus am Heidengraben, der unter anderem die keltische Geschichte aufleben lässt. Gegenüber werben der Albtrauf und das „Land des Löwenmenschen“, das sich als „Jurassic Park“ vor unserer Haustür präsentiert. Albführer informieren über Höhlen- und Gesteinsführungen.

Die Städte Esslingen, Nürtingen, Kirchheim, Wernau und Leinfelden-Echterdingen sind bei der CMT unter dem Dach der Region Stuttgart vor Ort. Esslingen bewirbt das Merkel’sche Schwimmbad, die Stadtführungen, die Highlights im Veranstaltungskalender, die Esslingen App und das Podium-Festival der modernen Klassik. Wernau hebt das Quadrium hervor, das zehn Jahre besteht. Bürgermeister Armin Elbl wirbt um neue Gäste für die Wellness-Einrichtung. „Wir haben original marokkanische Bauteile wie Lampen und Fliesen im Quadrium“, verweist er auf „die einmalige Atmosphäre“ des Bads. Nürtingen und Kirchheim bewerben an einem Zwillingsstand das Angebot  „Wanderwochen am Albtrauf“, das gemeinsam mit Nachbarkommunen geschnürt worden ist, sowie QR-Code­-gesteuerte Stadtführungen. Leinfelden-Echterdingen wirbt mit dem Siebenmühlen-Tal, dem Theater unter den Kuppeln und dem Spielkartenmuseum.

Touristen haben die Region um den Kreis Esslingen längst entdeckt. Und es werden jährlich mehr. Das belegen die Zahlen, die der Erste Landesbeamte im Kreis Esslingen, Matthias Berg, parat hat. Der Stellvertreter des Landrats berichtet von einer Steigerung der Übernachtungszahlen im Kreis von neun Prozent auf 1,3 Millionen im Jahr 2013. „Das ist richtig viel“, sagt Berg. Für 2014 deutet sich eine weitere Steigerung um neun Prozent an.             bob / Fotos: bob

Info: Die CMT hat bis Sonntag, 25. Januar, jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet; Tageskarte zu 13 Euro, ermäßigt 10 Euro (beide inklusive VVS-Ticket). www.messe-stuttgart.de/cmt/


Abstieg beschlossen

TTC Frickenhausen verzichtet aus finanziellen Gründen auf Tischtennis-Bundesliga

Aller Voraussicht wird der TTC Frickenhausen am Ende dieser Saison aus der Tischtennis-Bundesliga absteigen – egal was sportlich zu Buche steht: Das Präsidium des Vereins aus dem Neuffener Tal hat beschlossen, sich aus finanziellen Gründen aus der höchsten deutschen Spielklasse zurückzuziehen. „Wir müssen der Situation Rechnung tragen, dass wir jetzt Sponsoren verloren haben beziehungsweise nach der laufenden Saison verlieren“, sagt Manager Jürgen Veith. Damit findet eine Erfolgsgeschichte zumindest ein vorläufiges Ende. Denn der TTC war nicht nur in der vergangenen Runde Bundesliga-Dritter, er war 2006 und 2007 deutscher Meister sowie 2005 Pokalsieger, auf europäischem Parkett holte er 2006 den ETTU-Pokal. In den zurückliegenden 20 Jahren zählte man – lediglich unterbrochen von einem Jahr zweite Liga – stets zum Oberhaus. In diesem Jahr läuft es aber auch sportlich schlecht, der TTC ist derzeit Tabellenletzter. Trotzdem lassen sich die Verantwortlichen ein Hintertürchen offen und werden wohl bis Ende Januar Meldeunterlagen für die Bundesliga einreichen. So sei man gewappnet, sollte sich doch noch ein potenter Sponsor finden, sagt Veith: „Vielleicht will ja eine Firma mit uns kooperieren, die sich auf dem chinesischen Markt betätigt.“ Der sehr wahrscheinliche Rückzieher würde dann 500 Euro Strafe kosten.

Die missliche finanzielle Lage verdeutlicht Präsident Rolf Wohlhaupter-Hermann: „Auch unser Haupt- und Namenssponsor Matec beendet nach der Runde sein Engagement.“ Ein Bundesliga-Etat zwischen 350 000 und 400 000 Euro ist so nicht mehr zu stemmen. Gleichwohl bedanken sich Wohlhaupter-Hermann und Veith bei der Köngener Maschinenfabrik. Zu dem Matec-Ausstieg kommen erschwerend sehr hohe Beiträge zu Berufsgenossenschaft und Sozialversicherung hinzu. Aus vergangenen teuren Zeiten ist bei der Sozialversicherung zudem noch eine Nachzahlung in Höhe von 35 000 Euro offen. Dass der nominelle Spitzenspieler, der Japaner Koki Niwa, in dieser Saison kein einziges Mal spielte, hängt auch damit zusammen, dass ein Einsatz wegen der hohen Sozialversicherungsbeiträge zu teuer gekommen wäre. „Aber in der nächsten Runde sind dann alle Altlasten getilgt – dann haben wir wieder Luft“, sagt Veith.

Neben einer finanziellen Konsolidierungsmöglichkeit sehen die TTC-Verantwortlichen in der zweiten Liga auch im Spielsystem einen Gewinn. Dort wird nicht mit drei Spielern je Mannschaft, sondern mit den als attraktiver eingestuften Vierer-Teams an zwei Tischen gespielt. Veith hofft, dass so auch wieder mehr Zuschauer in die Halle auf dem Berg gelockt werden. Auch wolle man „die eingeschlagene Philosophie mit jungen Leuten nicht über den Haufen schmeißen“. Um die Brüder Liang und Dang Qiu, den Söhnen von Trainer Jian Xin Qiu, soll ein schlagkräftiges Team geformt werden. Ob bei einem Bundesliga-Rückzug noch eine zweite Mannschaft – eventuell in der dritten Liga – gemeldet wird, steht noch nicht fest. Und ob Trainer Qiu in der zweiten Liga dabei ist, wird auch noch diskutiert. „Wir wollen mit ihm auf jeden Fall weitermachen“, sagt Veith.                          ch / Foto: hr


Abgestimmt

Robin Dutt hat vor wenigen Tagen sein Amt als Sportvorstand
beim VfB Stuttgart angetreten. Was meinen Sie, ist er den diesem
Arbeitsfeld zufallenden Aufgaben eines Managers gewachsen?

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Kann Dutt Manager?

  • Ja! (100% )
  • Nein! (0% )
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Zerlegt, abtransportiert, recycelt

Firma demontiert Nürtinger Klinikaltbau Stück für Stück – Ruine ist schadstofffrei


Seit einem Dreivierteljahr läuft der Abriss des alten und asbestbelasteten Nürtinger Krankenhauses. Ein aufwendiges Unterfangen, bei dem vieles in Handarbeit erledigt werden muss. Projektleiter Matthias Schwarz hat dem Wochenblatt ECHO Einblick in die Arbeiten gewährt.

Hinter den weißen Planen lässt sich nur erahnen, was gerade geschieht. Nahezu komplett umschließt der Sichtschutz das, was vom Krankenhaus übrig ist. Nicht viel mehr als ein Gerippe aus Betonplatten und Stahlträgern steht nach rund zehn Monaten Bauzeit noch. „Eigentlich ist das ja kein Abriss, sondern ein kontrollierter Rückbau“, erklärt Matthias Schwarz vom Bauunternehmen Fischer aus Weilheim. Mit einem Abrissbagger kann der Projektleiter hier nichts anfangen: „Die Maschine würde in den Keller durchkrachen.“ Nur rund zwölf Zentimeter dick sind die Betonplatten zwischen den ehemaligen Stockwerken – viel zu wenig für tonnenschweres Abrissgerät. „Das Gebäude ist eine komplette Stahlkonstruktion, auf der die Betonplatten nur aufgelegt oder angehängt wurden“, erläutert der Spezialist. Also „tanzt“ der Bagger nur ums Gebäude herum.

Alles andere wird vornehmlich per Hand gemacht. Ein mühsames Geschäft, das die rund 30 Männer bei Wind und Wetter leisten. Mit dem Schneidbrenner trennen sie jeden einzelnen der Stahlträger ab. Rund 400 von den Dingern sind das pro Etage. Die Betonplatten werden mit einer speziellen Säge auf Maß gebracht. Mit dem Kran werden Stahl und Betonteile dann nach unten gebracht und per Lkw abtransportiert.Bevor jedoch die Bauarbeiter den Klinikaltbau fachgerecht zerlegen konnten, galt es erst einmal zu entrümpeln. „Krankenbetten, Stühle, Schreibtische waren noch drin“, erzählt Schwarz. Dann schlug die Stunde der Asbestspezialisten der Firma Gesu aus Eschbach. Mit großer Sorgfalt wurde die in den 70er-Jahren vor allem zum Brandschutz und zur Wärmedämmung verwendete mineralische Naturfaser aus dem Gebäude entfernt. Spezialstaubsauger und Bindemittel sorgten dafür, dass beim Ausbau keine Schadstoffe nach außen drangen. Im Juli dann das ersehnte Signal: Der Altbau ist schadstofffrei. Seither schrumpft das ausgediente Krankenhaus von Tag zu Tag ein Stückchen mehr.

Für Schwarz ist das Projekt eine große Herausforderung: „Wir haben hier hochsensible Bereiche“, erklärt er. Zum einen ist die Baustelle nur wenige Meter neben dem Klinikneubau. Im Erdgeschoss des alten Krankenhauses ist zudem die Physio­therapie untergebracht. Dieser Gebäudeteil soll erhalten bleiben. „Der Betrieb dort ging während der gesamten Bauzeit weiter“, berichtet Schwarz. Ebenso wie im Archiv, wo Unterlagen über Patienten aus Nürtingen ebenso wie aus Ruit und Kirchheim lagern. Das stellte Schwarz und sein Team mitunter vor knifflige Aufgaben. So musste beispielsweise mit einer Dachabdeckung über rund 6000 Quadratmeter Fläche dafür gesorgt werden, dass es ins Archiv und in die Therapieräume nicht reinregnet.

Damit nicht genug: In den Katakomben unter dem Altbau laufen zudem wichtige Leitungen, die nicht nur das neue Klinikum, sondern auch das benachbarte Personalwohnheim versorgen. Hier unten entstand während der Bauzeit eine neue Heizzentrale. Schwarz ist froh, dass die Entflechtung der Versorgungsleitungen ohne größere Pannen vonstattenging. Dabei konnte sich der Projektleiter jederzeit auf die Unterstützung der Haustechnik des Krankenhauses verlassen: „Wir arbeiten Hand in Hand“, lobt Schwarz.

Wenn er und seine Leute im März die Baustelle räumen, werden sie rund 15 000 Tonnen Masse bewegt haben. Dazu kommen weitere 6000 Tonnen von den Innenausbauten wie Zwischenwänden oder Holzverkleidungen. Der Großteil davon wird übrigens wiederverwendet. Den Beton recycelt das Unternehmen Fischer selbst. Auch die Stahlträger gehen zurück in den Wertstoffkreislauf.                 mo / Foto: mo


Abgestimmt

Frankreich und die Welt stehen unter dem Schock der Terroranschläge
von Paris. Hierzulande werden Rufe nach schärferen Gesetzen zur
Terrorabwehr laut. Soll dies, etwa mit der Vorratsdatenspeicherung,
vollzogen werden?

Foto: dpa

Schärfere Gesetze?

  • Ja! (67% )
  • Nein! (33% )
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Versorgung gesichert

Alle Praxen im Aichwalder Ärztehaus sind vermietet – Modellcharakter

Mit einem kommunalen Ärztehaus will Aichwald dem drohenden Ärztemangel vorbeugen. Die Gemeinde hat für knapp drei Millionen Euro einen Neubau im Schanbacher Zentrum erstellt, in dem sie mehrere Praxen kostengünstig an Mediziner vermietet. Das Konzept scheint aufzugehen, alle Flächen sind vermietet. „Wir freuen uns total, dass es so geklappt hat“, sagt Bürgermeister Nicolas Fink. „Damit erfüllt sich genau das, was wir erhofft hatten.“

Allgemeinärztin Edda Hoffmann und Zahnarzt Jörg Lachmann sind bereits ins Ärztehaus eingezogen. Beide hatten vorher andere Räume in Schanbach. Dritte im Bunde ist Christiane Lopes: Die Internistin, die bisher Oberärztin in einem Stuttgarter Krankenhaus war und in Baltmannsweiler wohnt, wird Anfang Januar die Praxis im ersten Geschoss beziehen. Zwei Räume auf dieser Etage sind momentan für die Diakonie- und Sozialstation reserviert, die während der Sanierung des Rathauses in Aichschieß ein Ausweichquartier braucht.

Hoffmann und Lopes wollen als Gemeinschaftspraxis zusammenarbeiten, sich also gegenseitig vertreten und aushelfen. Das ist Teil des Konzepts: Die Praxen im Haus seien alle groß genug, dass die Ärzte sie sich mit Kollegen teilen oder auch Fachärzte dazuholen können, sagt Fink. Damit wolle man die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern, sagt der Bürgermeister, sodass es attraktiv ist, in Aichwald Arzt zu sein. Ebenfalls Teil des Konzepts ist die Barrierefreiheit des Gebäudes, das eine Tiefgarage und einen Aufzug hat. Hinzu komme modernste Technik für die Mediziner. Beim Potenzial der Räume sei  „noch einiges denkbar“, meint Fink. Aber auch mit der jetzigen Situation – mit drei Ärzten Anfang 40 – muss sich die Gemeinde vorläufig keine Sorgen machen.

Momentan ist noch von „Probebetrieb“ die Rede, offizielle Eröffnung des Ärztehauses ist am 21. März. Eine ganze Reihe von Kommunen hat sich schon nach dem Modell erkundigt. Zwar gebe es noch keine konkreten Nachahmer, aber viele Gespräche, berichtet der Rathauschef. Auch in Aichwald hat der Prozess vom ersten runden Tisch mit den örtlichen Ärzten bis zur Fertigstellung mehr als sechs Jahre gebraucht. Dass die Gemeinde selbst investiert und vermietet, ist ungewöhnlich, sie ist als schuldenfreie Kommune mit stabilen Finanzen aber auch in einer komfortablen Lage. Fast drei Millionen Euro hat das Projekt gekostet. Ein kleiner Zuschuss zur Tiefgarage kam aus dem Landessanierungsprogramm, weitere Förderung nicht, da Aichwald nicht zum ländlichen Raum zählt und auf den entsprechenden Töpfen folglich der Deckel drauf blieb.

Auch architektonisch setzt das von der Arbeitsgemeinschaft Esslinger Architekten geplante Gebäude an der Ortsdurchfahrt einen Akzent. Das Giebeldach und der ausgeprägte Flachdachvorbau sind durchaus typisch für das Quartier, mit seinen kräftigen Farben und den „rostigen“ Cortenstahl-Elementen an der Front zieht es die Blicke an.     aia / Foto: aia


Kunterbunte Träume

Zwei Amerikaner in Nürtingen: Ausstellung mit James Rizzi und Leslie G. Hunt

Leuchtend bunt und fröhlich – so wird die neue große Kunstausstellung in der Nürtinger Kreuzkirche, die am Samstag, 10. Januar, startet. Unter dem Titel „American Dreams“ widmet sich die von der Stadt gemeinsam mit der Reuderner Galeristin Brigitte Kuder-Broß organisierte Schau dieses Mal gleich zwei Künstlern: dem Popart-Star James Rizzi und dem Meister der Radierung Leslie G. Hunt.

In den vergangenen Jahren sorgten vor allem glanzvolle Namen wie Dali und Picasso für einen Ansturm auf die Ausstellungen zu Jahresbeginn. Dieses Mal gehen die Macher neue Wege: In der Kreuzkirche treffen Rizzis bunte Wimmelbilder auf die klaren und akribischen, handkolorierten Radierungen seines Landsmannes Hunt. „Die Ausstellung lädt dazu ein, die beiden Künstler zu vergleichen“, erklärt Brigitte Kuder-Broß. Zudem bringe Hunt das Thema Genuss des Lebens in die Ausstellung.

Gezeigt werden insgesamt rund 140 Exponate der beiden Künstler. Beispiele für Rizzis 3-D-Grafiken finden sich ebenso darunter wie Originale aus der Feder von Hunt. Letztere sind ganz besondere Ausstellungsobjekte, wie die Galeristin bemerkt: „Sie werden auf ganz hochwertigem, speziell präpariertem Papier gezeichnet“, verrät Kuder-Broß.

Wie jedes Jahr spannt sich um die Ausstellung ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Neben Führungen, langen Ausstellungsabenden (am 28. Januar und 20. Februar), der Reihe „Wein und Kunst“ (am 16. und 23. Januar, jeweils 18.30 Uhr, Anmeldung unter t 0 70 22/ 75-3 30) sowie Konzerten (am 31. Januar, 11 Uhr, Matinee mit dem Gesangsensemble „Mixed Voices“ und der Bläsergruppe des Nürtinger Max-Planck-Gymnasiums sowie am 6. Februar, 18.30 Uhr, mit Iris Oettinger und Band) und Aktionen für Kinder gibt es erstmals auch die Gelegenheit, einen der beiden Künstler persönlich zu treffen: Hunt wird am Sonntag, 18. Januar, ab 11 Uhr zu einem „Meet & Greet“ in die Kreuzkirche kommen. In einer eigens zur Ausstellung erstellten Videobotschaft spricht Peter Maffay über seinen besonderen Bezug zum 2011 verstorbenen Popart-Künstler James Rizzi. Zudem bekommen Briefmarkenfreunde an den Wochenenden Sonderstempel und Sonderumschläge.

Welch große Strahlkraft die jährlichen großen Kunstausstellungen in der Kreuzkirche inzwischen haben, zeigt auch ein Kunstprojekt der Nürtinger
Jugendkunst- und Musikschule: Die Nachwuchskünstler gestalteten im Vorfeld zur Schau einen Wagen ganz im Stil der bunten Welt von James Rizzi.

Welche Künstler 2016 gezeigt werden, steht übrigens auch schon fest: Auf vielfachen Wunsch der Besucher werden mit Werken der beiden katalanischen Künstler Joan Miró und Salvador Dalí künstlerische Höhepunkte aus der Zeit des Surrealismus zu sehen sein.       mo / Foto: mo

 

Info: Die Ausstellung in der Kreuzkirche Nürtingen ist in der Zeit vom 10. Januar bis 22. Februar dienstags bis sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 6/3 Euro. Weitere Informationen, auch zum Rahmenprogramm und zu Sonderführungen, sind unter www.nuertingen.de zu finden.


Abgestimmt

In der Politik wird der Vorschlag von Arbeitsamts-Chef Weise,
auf freiwilliger Basis bis 70 arbeiten zu können, diskutiert.
Was meinen Sie, ist die Möglichkeit zur Rente mit 70 erstrebenswert?

Foto: dpa

Arbeiten bis 70?

  • Ja! (67% )
  • Nein! (33% )
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2015 steht vor der Tür

2015 steht vor der Tür: Der deutsche Schriftsteller und Lyriker Karl Friedrich Henckell, der auch als „Arbeiterdichter“ bekannt war, hat seine Gedanken zum Jahresanfang in einem Gedicht festgehalten, das auch die Menschen heute noch anspricht. „Mein Neujahrswunsch“ ist zwischen 1883 und 1886 entstanden und im Jahr 1921 erschienen.

 

Mein Neujahrswunsch

Was ich erwarte vom neuen Jahre?

Dass ich die Wurzel der Kraft mir wahre,

Festzustehen im Grund der Erden,

Nicht zu lockern und morsch zu werden,

Mit den frisch ergrünenden Blättern

Wieder zu trotzen Wind und Wettern,

Mag es ächzen und mag es krachen,

Dunkel zu rauschen, hell zu lachen,

Und im flutenden Sonnenschein

Freunden ein Baum des Lebens zu sein.

 

Das Wochenblatt ECHO wünscht mit einem Blick an der Burgruine Reußenstein vorbei ins winterliche Neidlinger Tal seinen Lesern und Anzeigenkunden ein gesundes, spannendes und erfolgreiches Jahr 2015.
Foto: Dieter Ruoff