Cooler Jazz und heißer Rock

25. Jazzopen in Stuttgart – Fanta 4 als Abschluss – Große Namen und vielversprechende Newcomer

Für gewöhnlich sind die Headliner  bei den Stuttgarter Jazzopen schnell ausverkauft. So auch in diesem Jahr, wenn das Festival vom 12. bis 22. Juli sein 25-jähriges Bestehen feiert. Die Schlossplatzkonzerte mit Fanta 4, Gregory Porter, Pat Metheny und Kraftwerk  sind schon ausverkauft. Dauerkarten, Festivalpässe genannt,  gibt es auch keine mehr. Bei weiteren  Konzerten sind Karten schon rar. Das Festival   mit seinen insgesamt 50 Konzerten auf sieben Bühnen  bietet in zehn Tagen eine Bandbreite anspruchsvoller Jazzmusik sowie   verwandter und Fusion-Genres.

Jazz, Hip-Hop, Rock, Blues , Electronic und Fusions aus allen Genres  kennzeichnen das Line-up des Festivals. In diesem Jahr sind es    Kraftwerk, Lenny Kravitz, Fanta  4 und Jamiroquai, die die größeren  Veranstaltungsstätten wie den Schlossgarten füllen. Mit Jazz haben die Künstler zwar  wenig zu tun,  Promoter Jürgen Schlensog sieht darin keinen Widerspruch: „Weite Teile der Popularmusik  fußen auf Jazz“, sagt er. Viele Jazzer sind hochgeschätzte Bandmitglieder bei Weltstars des Pop oder Rock.“ Gemäß dem Motto „Be Jazz, be open“ hat sich das Festival vor rund zehn Jahren einem größeren Publikumskreis  geöffnet und lädt seitdem Musiker  aus anderen Genres ein. Lange Jahre ohne feste Veranstaltungsstätten,  haben sich die Jazzopen erst richtig etabliert, als der Umzug auf den Schlossplatz erfolgte und die Bühne im Bix dazu kam.  In diesem Jahr ergänzt erstmals das renovierte Stadtmuseum die Liste der Veranstaltungsorte.

An jedem Festivalabend lassen sich mehrere Konzerte erleben, an einem der  größeren Orte wie Schloss und Schlossplatz, in der Sparda Welt und zum Ausklang im Club Bix.  Zwei  Konzerte finden im Musiktheater  Scala in Ludwigsburg statt.  Neu ist „Open stage“ im Stadtmuseum: Jamming bei freiem Eintritt.

Mittlerweile gehört das Festival laut Schensog zu den drei wichtigsten seiner Art in Europa. Künstler schätzen das Festival offenbar, denn Schlensog und seinem Team gelingt es stets, namhafte Jazzer nach Stuttgart zu bringen. Manch einer wählt die Open für den einzigen Auftritt in Deutschland, so wie Stanley Clarke, Stars wie Jamie Cullum kommen immer wieder.

Den Auftakt machen am 12. Juli  die Brüder Rolf und Joachim Kühn, Gewinner der German Jazz Trophy, im Sparda-Eventcenter; im Bix-Club spielen Jason Moran and the Bandwagon. Am 13. Juli tritt  Gregory Porter (im Vorprogramm Isabella Lundgren) im Alten Schloss auf, in der Sparda-Welt spielen Christian McBride’s New Jawn and Meshell Ndegeocello, im Bix Indra Rios-Moore.

Am 14. Juli spielt die Stanley Clarke Band im Alten Schloss (davor der deutsche Jazzer Thomas Siffling). In der Sparda-Welt gibt es das Michael Wollny Trio und Younee, im Bix Allan Harris. Der 15. Juli, dem Tag des Fußball-WM-Finales,  beherbergt das Sparda-Center die  Family Matinee mit Jazz für Kids und einem Trickfilm-Workshop. Abends jazzt Chico Freeman im Bix. Am 16. Juli ist Pat Metheny zu Gast im Alten Schloss. Er war mit John Scofield bereits bei den ersten Jazzopen 1994 zu Gast. In der Sparda-Welt  erinnert Tears für Esbjörn  an den schwedischen Pianisten Esbjörn Svenson, der vor zehn Jahren ertrunken ist. Im Bix  sind David Helbock’s Random zugange.

Till Brönner ist am 17. Juli  die große Nummer im Schloss, während auf der einzigen Bühne außerhalb Stuttgarts, dem Scala in Ludwigsburg, Marcus Miller und Tom Ibarra, ein 18-jähriger Gitarrist aus Frankreich,  spielen. Till Brönners Vorprogramm bestreitet der 14-jährige Joey Alexander aus Indonesien,   in der Szene als  Wunderkind am Piano gehandelt. Gogo Penguin bestreiten an diesem Tag das Programm im Sparda-Center, First Strings on Mars im Bix.

Den Schlossplatz bespielt am 18. Juli Jamiroquai, davor Ibeyi. Omer Avital spielt im Bix. Zwei weitere große Namen kommen am 19. Juli mit Jamie Cullum und Joss Stone zum Schlossplatz, das Bix gehört Catherine Russel. Am 20. Juli gibt sich Kraftwerk auf dem Schlossplatz die Ehre, davor heizt Booka Shade ein. LP, das steht für die amerikanische Singer- und  Songwriterin Laura Pergolizzi, schreibt das Kontrastprogramm im Scala in Ludwigsburg. Echoes of Swing beleben das Bix, während Wolfgang Dauner in der Domkirche St. Eberhard spielt.  Lenny Kravitz und Gary Clark Jr.  (Vorgruppe The last internationale) spielen am 21. Juli auf dem Schlossplatz  – im Bix sind es  Knower und Moon Hooch. Den Schlusspunkt der Jazzopen setzen am 22. Juli  Die fantastischen Vier mit der Vorgruppe Jazzkantine  auf dem Schlossplatz.

Im Nachwuchs-Bandwettbewerb „Jazzopen playground BW“ gewinnen  junge Künstler aus dem Land  Live-Auftritte bei den Open. Bewerbungen können bis zum 1. April eingereicht werden.  bob / Foto: dpa

 

Info: www.jazzopen.com, die personalisierten Tickets kosten ab 39  Euro für einen Stehplatz bei den Topacts.


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