Michael Panzer alias Fräulein Wommy Wonder feiert Geburtstag – Gala in Stuttgart – Seit 1984 mit Travestieshow unterwegs
Michael Panzer wird 50 Jahre, das Fräulein Wommy Wonder feiert seinen „Erfinder“ mit einer großen Gala – am kommenden Wochenende im Spardawelt-Eventcenter beim Stuttgarter Hauptbahnhof.
Seit 1984 tourt Michael Panzer mit seiner Figur Frl. Wommy Wonder über die Bühnen der Republik. Er hat Fernsehauftritte, wirkte in Filmen mit, war und ist zu Gast in angesagten Shows und ist mit Comedy- und Medienpreisen regional und bundesweit ausgezeichnet. Wommy und Frl. Wommy Wonder sind eingetragene Warenzeichen, Markenzeichen die mächtigen Turmfrisuren, Abendkleider sowie Stöckelschuhe, mit denen sich Wommy auf eine Größe von 2,42 Meter schraubt.
Als er mit seinem Fräulein startete, hat der gebürtige Oberschwabe noch katholische Theologie und Germanistik studiert – mit dem Ziel, Lehrer zu werden. Am Anfang liefen die Travestie und das Studium noch parallel. Seit 1991 ist Panzer im Hauptberuf Künstler. Geplant war der Metierwechsel allerdings nicht: „Ich habe alles eher intuitiv gemacht“, sagt Panzer heute.
„Hätte ich alles konsequent am Reißbrett entworfen und durchkalkuliert, hätte ich wahrscheinlich die Finger davon gelassen“, sagt Panzer. Die Frage nach dem möglichen Erfolg war ihm dabei nicht so wichtig. „Woran bemisst man das“, fragt er. „Am Einkommen, Feedback, Popularität oder Fernsehpräsenz?“ Er selbst sieht sich als „einer der Ersten in der zweiten Reihe“.
Das sei erstrebenswerter als sich in der Frontriege schnell zu verschleißen.
Vielleicht ist Wommy so etwas wie das Fluchtvehikel aus dem Alltag, das ihm das „Überleben“ ermöglicht, sinniert Panzer. Wer hier die Strippen zieht, Wommy bei Panzer oder Panzer bei Wommy, sei nicht immer so klar. Es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen Panzer und Wommy. Der Grundhumor zum Beispiel, die Sicht auf die Welt, die bei Wommy überspitzt daherkommt. „Wommy ist ein Kunstwesen zwischen den Geschlechtern, das Männern und Frauen gleichermaßen die Leviten lesen kann, ohne dass jemand darauf böse sein kann“, erklärt Panzer die Figur. Daher ist Wommy auch kein klassisches Travestiemodell, das optisch die perfekte Frau zu verkörpern versucht.
„Der kabarettistische Aspekt des Genres war von Anfang an immer wichtiger“, sagt Panzer. Deshalb ist er bereits vor 20 Jahren auf Plastikfrisuren statt Echthaar auf Wommys Kopf umgestiegen. Dadurch seien der satirische Aspekt und der ironische Abstand gleich zu Beginn erkennbar und befreiten den Zuschauer von der Frage, ob auf der Bühne ein Mann steht, der eine Frau sein will.
Panzer und Wommy stehen seit 1984 gemeinsam auf der Bühne. Auch wenn das Fräulein alterslos sein soll, hat sich die Dame über die vergangenen 33 Jahre verändert. Haben früher die Parodien bekannter Sängerinnen wie Nana Mouskouri, Zarah Leander oder Mireille Mathieu das Programm dominiert, wachse heute eine ganz anders medial geprägte Generation heran, die man anders unterhalten müsse.
In die Zukunft will Panzer nicht allzu weit schauen. Das liegt ihm nicht. Aber mit Wommy will er alt werden: „Bis zum letzten Schnaufer, wenn die Leute das mögen.“ Denn letztlich ist Wommy Michael Panzers „beste Freundin, beste Beichtmutter und bester Saufkumpel. Irgendwie alles, was ich mag“. Nur ein wenig weniger schwitzen könnte sie.
Seine Motivation und kreative Inputs gewinnt Panzer aus dem Alltag und von seinen Mitmenschen. Nicht zuletzt lobt er seine Erziehung, die ihm eine gewisse preußische Disziplin und Arbeitsmentalität mit auf den Weg gegeben hat.
Und sein Wohnort Ostfildern hat es ihm angetan: „Solange meine Nachbarschaft so wunderbar ist wie momentan, kriegt mich auch niemand aus Nellingen weg.“
Jetzt wird erst einmal der 50. Geburtstag mit einem Kabarettwochenende gefeiert. Die Gala findet von Freitag, 10., bis Sonntag, 13. November, im SpardaWelt Eventcenter beim Stuttgarter Hauptbahnhof statt.
Das Wochenende wird ganz groß zelebriert mit Live-Band, Stammkünstlern und täglich wechselnden Gästen wie zum Beispiel Musicalstar Kevin Tarte. Laut Panzer wird es Sachen zu sehen und zu hören geben, die nur für die drei Tage konzipiert wurden. bob / Foto links: privat, Foto rechts: Veranstalter
Infos zum Programm und zu den Karten unter www.wommy.de