Neuer Esslinger Hochschulrektor Christof Wolfmaier ist offiziell im Amt – Kritischen Austausch angestrebt

Zwar hat der neue Rektor der Hochschule Esslingen, Christof Wolfmaier, bereits am 1. September seine neue Stelle angetreten, doch der offizielle Akt der Einsetzung in das Amt hat erst in der vergangenen Woche stattgefunden. Bei dem Festakt, bei dem auch Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer zugegen war, wurden die Zukunft als auch die sechs Jahre währende Amtszeit des scheidenden Rektors Christian Maercker beleuchtet.
Die Vorbereitungen zum geplanten Neubau der Hochschule in der Weststadt fielen in Maerckers Amtszeit. „Die Hochschule Esslingen genießt national und auch international einen hervorragenden Ruf, sie ist eines der Aushängeschilder unseres Landes“, sagte Theresia Bauer. An dieser Entwicklung habe Maercker in den vergangenen sechs Jahren einen maßgeblichen Anteil gehabt. Bauer bezeichnete den geplanten Neubau in der Weststadt als den imaginären Stab, den Maercker seinem Nachfolger Christof Wolfmaier übergebe.
Der neue Rektor sieht sich gefordert, Antworten auf die großen Themen der Zeit zu geben: den demografischen Wandel, die technologischen Veränderungen, die globalökonomische Verschiebung sowie den Umgang mit dem Klimawandel. Dem demografischen Wandel will Wolfmaier Rechnung tragen, indem er die Infrastruktur der Hochschule verbessert.
Schließlich gehe es darum, attraktiv für Studierende zu bleiben. Sanierungen an den Standorten Esslingen-Stadtmitte und Göppingen gehören seiner Ansicht nach ebenso dazu wie der Neubau in der Weststadt. Wachstumspotenziale für die Hochschule sieht er zudem im Sozialen und im Pflegebereich. Auch die wachsende Nachfrage nach Weiterbildungs- und Masterangeboten will er bedienen.
Beim Thema technologische Veränderungen sieht Wolfmaier die Ansprüche von Industrie und Gesellschaft im Hinblick auf Ökologie und nachhaltiges Handeln. Das müsse dazu motivieren, die Disziplinen Maschinenbau, Elektrotechnik, Mechatronik, Gebäude- und Umwelttechnik, Fahrzeugtechnik sowie die Informationstechnik neu zu denken.
Angesichts der globalökonomischen Verschiebungen wünscht sich der Rektor, die Studierenden auf die „Vernetzung in einer globalisierten Arbeitswelt vorzubereiten“. Er sieht die Hochschule dafür als richtigen Ort: „Wir verfügen als Hochschule über einen Nährboden, Kosmopoliten hervorzubringen.“
Beim Thema Klimawandel appelliert Wolfmaier daran, sich auf die traditionellen Tugenden Erfindergeist, Kreativität, Kombinationsfähigkeit, überlegtes Handeln sowie Forschung und Entwicklung zu besinnen. Die Hochschule sieht er in diesen Fragen als die geeignete Einrichtung, zukunftsgerichtete Lösungen zu entwickeln. Wörtlich sagte er: „Wir können Ökologie. Man kann diese bei uns studieren.“ Er wünsche sich, dass Umwelttechnik und nachhaltiges Handeln Exportschlager des Landes werden.
Das sieht er als Chance für die Zukunft: „Wir könnten damit unter anderem die eingetretene Stagnation in der Automobilindustrie auffangen“, erklärte er. Mit allen Partnern und seinen Kollegen an der Hochschule wünschte er sich einen „offenen, aber kritischen Austausch“. red/bob / Foto: Hochschule Esslingen/Busch
Info: Christof Wolfmaier wurde 1961 in Schorndorf geboren. Er absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Karosseriebauer, erwarb dann die Hochschulreife und studierte Fahrzeugtechnik an der Hochschule Hamburg. 1991 wurde Wolfmaier an der Hochschule Esslingen Lehrbeauftragter im Bereich Fahrzeugtechnik für das Fach Karosseriekonstruktion. Von 1994 an war er Professor der Fakultät Fahrzeugtechnik, seit 2004 ist er deren Dekan.