Neue L 1250 zwischen Wendlingen und Oberboihingen eröffnet – K 1219 nach Unterensingen drei Monate lang gesperrt

Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit und mit einer achtmonatigen Verzögerung ist Ende April die neue Strecke der Landesstraße 1250 zwischen Wendlingen und Oberboihingen eröffnet worden. Direkt im Anschluss wurde auf der anderen Seite des Neckars die Kreisstraße 1219 zwischen Wendlingen und Unterensingen dicht gemacht. Dort müssen der Hochwasserdamm erhöht sowie ein Abwasserkanal verlegt werden. Bis Ende Juli ist die Straße voll gesperrt, ab dann halbseitig befahrbar. Zum Jahresende sollen die Arbeiten beendet sein.
Für die Pendler, die die direkte Straßenverbindung zwischen Wendlingen und Oberboihingen nutzen, geht eine lange Durststrecke mit weiten und stauträchtigen Umwegen zu Ende. Zweieinhalb Jahre lang wurde an der Verlegung der K 1250 auf die westliche Seite der Bahnstrecke in Richtung Tübingen gearbeitet. Auslöser des Projekts waren die Bauarbeiten für die Schnellbahnstrecke Stuttgart-Ulm, die am südlichen Stadtrand von Wendlingen verläuft. Dort wird auch die sogenannte Kleine Wendlinger Kurve gebaut, die beide Bahnstrecken verknüpft. Dieser Anbindung war allerdings die L 1250 im Weg, sodass eine neue, 800 Meter lange Streckenführung über die Heinrich-Otto-Straße bis zum Otto-Werksgelände ausgebaut wurde. Dort verläuft die Straße nun über eine Brücke über die Bahnlinie und schwenkt dahinter in die alte Strecke ein. Um den Höhenunterschied von 13 Metern zu überwinden, musste eine Rampe konstruiert werden.
Wie Regierungspräsident Wolfgang Reimer anlässlich der Eröffnung der Straße erklärte, seien die lange Bauzeit und vor allem die achtmonatige Verzögerung bei der Fertigstellung der „Komplexität der Maßnahme“ geschuldet. So habe vor allem der Bau der Brücke und von Stützwänden bei laufendem Bahnbetrieb in streng eingetakteten Zeitfenstern stattfinden müssen. Hinzu kamen zusätzlich notwendige Untersuchungen des Baugrunds, die zu weiteren statisch gebotenen Absicherungen und damit Bauverzögerungen führten. „Wir wissen, dass wir den Bürgern viel Geduld abverlangt haben“, sagte Reimers. Die Kosten für das Gesamtprojekt liegen bei rund zwölf Millionen Euro.
Mit dem Abschluss der Bauarbeiten an der L 1250 geht es auf der anderen Seite des Neckars weiter. Dort wird der Hochwasserschutzdamm zwischen Wendlingen und Unterensingen verstärkt und um einen Meter erhöht. Damit soll das Gebiet Wert besser gegen eine Überflutung geschützt werden. Die Arbeiten sind Teil des auf etwa zehn Millionen Euro veranschlagten Gesamtvorhabens, das Wendlinger Stadtgebiet gegen ein Hochwasser zu schützen, das im statistischen Mittel einmal pro 100 Jahre vorkommt.
Bevor der Damm verstärkt werden kann, muss zuvor noch eine Abwasserleitung, die dort verläuft, verlegt werden. Dafür muss die K 1219 für drei Monate voll gesperrt werden, der Verkehr wird in der Zeit über die neue L 1250 umgeleitet. Ab August ist die Straße dann in Fahrtrichtung Unterensingen wieder nutzbar, Richtung Wendlingen wird weiter über die L 1250 umgeleitet. Der Neckartal-Radweg, der auf dem Damm verläuft, wird durchgängig auf 2,50 Meter verbreitert. Auch der Radverkehr wird während der Bauarbeiten auf die rechte Neckarseite umgeleitet. Im Dezember sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. pst / Foto: Holzwarth