Die Reihen haben sich gelichtet

Bei der OB-Wahl in Esslingen läuft es auf einen Zweikampf Töpfer gegen Klopfer hinaus – Auch Letzing macht weiter

Die erste Runde der Esslinger Oberbürgermeisterwahl ist gelaufen – und mittlerweile haben sich die Reihen gelichtet: Der parteilose Bewerber Gebhard Mehrle hatte schon kurz nach Auszählung der Stimmen am 11. Juli erklärt, dass er im zweiten Wahlgang am 25. Juli nicht mehr antreten werde. Tags darauf hatte Vittorio Lazaridis (Grüne) seine Kandidatur zurückgezogen, nachdem sein Ergebnis deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. Wiederum einen Tag später hat Martin Auerbach (Linke) seinen Rückzug erklärt. Damit hat sich das Bewerberfeld von sechs auf drei Namen reduziert: Neben Daniel Töpfer  und Matthias Klopfer, die sich im ersten Wahlgang ein  Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert hatten, macht auch Gabriela Letzing weiter.

Die beiden Erstplatzierten des ersten Wahlgangs haben sich in den vergangenen Tagen gemeinsam mit ihren Unterstützern nochmals mächtig ins Zeug gelegt, um das Rennen für sich zu entscheiden. Während Daniel Töpfer von Anfang an die Unterstützung von CDU, Freien Wählern und FDP hatte, darf SPD-Kandidat Matthias Klopfer nun mit zusätzlichem Rückenwind rechnen, nachdem Vittorio Lazaridis zurückgezogen hatte und die Grünen erkennen ließen, dass sie inhaltlich mit Klopfer und seinem Wahlprogramm die größte Schnittmenge sehen. Auch Gebhard Mehrle, der am 11. Juli mit fast zehn Prozent der Stimmen einen Achtungserfolg erzielt hatte, hat sich mittlerweile positioniert. Der parteilose Bewerber spricht davon, dass sich die beiden führenden Kandidaten in den zurückliegenden Wochen als faire und freundliche Gesprächspartner erwiesen hätten. Aufgrund seiner Erkenntnisse und persönlichen Erfahrungen im Wahlkampf empfehle er im zweiten Wahlgang aber die Wahl von Matthias Klopfer: „In den zentralen Bereichen hat er das klarere Angebot an uns“, begründet Mehrle seine Entscheidung.

Mit 1,9 Prozent der Stimmen war Gabriela Letzing im ersten Wahlgang nur Platz sechs geblieben. Die parteilose Bewerberin war mit unkonventionellen Positionen im Wahlkampf angetreten. Ihre zentrale Botschaft – „Wollen wir nicht alle gut und in Frieden, Harmonie und Liebe leben?“ – möchte  Letzing nun auch in den zweiten Wahlgang tragen. „Ich mache weiter, schließlich habe ich nichts zu verlieren“, erklärt sie.

Eine gewisse Enttäuschung konnte Martin Auerbach (4,2 Prozent der Stimmen) am Abend des ersten Wahlgangs nicht verbergen:  Der OB-Kandidat der Linken hatte auf seine Erfahrung als Gemeinderat, auf lokale Detailkenntnis und auf pointierte Kommentare gesetzt. Seine Kandidatur habe sich aber  gelohnt: „Unser Ziel war es, im OB-Wahlkampf möglichst viele linke Themen zu positionieren.“ Eine Empfehlung für einen anderen Bewerber mochte Auerbach nicht abgeben.   adi/ch / Foto: Roberto Bulgrin


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