Ein Denkmaltag im Netz

Motto lautet „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken“ – Esslinger Stadtkirche per Videos  – Kleines Programm in Kirchheim und Nürtingen

Der Tag des offenen Denkmals am 13. September zum Thema „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken“ findet in diesem Jahr fast ausschließlich online statt – auch im Landkreis  Esslingen.

Etliche Esslinger Beiträge beziehen sich auf die Stadtkirche St. Dionys. Um deren Schätze ins richtige Licht zu rücken, hat sich ein Film-Team um Stadtkirchenpfarrer Christoph Bäuerle gebildet.

Drehbücher geschrieben

 In kurzen Video-Clips werden bisher eher verborgene Facetten an schwer zugänglichen Orten der Stadtkirche mit Mitteln moderner Film- und Kameratechnik beleuchtet: Glasfenster in schwindelerregender Höhe, die Steinmetzkunst des Lettners oder das leicht übersehene Wandbild des Heiligen Leonhard. Christoph Bäuerle schrieb „Drehbücher“ für drei kurze Filme. Dann verwandelte sich die Stadtkirche  in ein Filmstudio. Von hohen Metallleitern und mittels einer durch den Kirchenraum schwebenden Drohne entstanden Bilder selbst von Glasfenstern in 25 Metern Höhe. Auch ins Ausgrabungsmuseum unter der Kirche führt ein Video. Es zeigt die Entstehungsgeschichte und die wesentlichen Inhalte des Städtischen Ausgrabungsmuseums.

Holzmodell der Stadtkirche

Virtuelle Einblicke gibt es auch in die Kirchenbibliothek. Kirchenführer Manfred Wörner präsentiert ein Video zu einem lang verschollenen und nun wiedergefundenen großen Holzmodell der Stadtkirche von Schreiner Otto Nord aus Esslingen.

„Die Türme erleben“ heißt ein digitaler Rundgang in den Türmen der Stadtkirche von Inge Rembold mit Informationen zur Geschichte der Türme und des Glockengeläuts. Alle Videos und Beiträge finden sich auf der Internetseite der Evangelischen Stadtkirchengemeinde  unter www.stadtkirchengemeinde-esslingen.de

Auf dem Esslinger Ebershaldenfriedhof befindet sich auf dem jüdischen Teil ein schon 1948 angelegtes Grab- und Mahnmal für die Toten der Konzen­trationslager Echterdingen und Hailfingen-Tailfingen. Darüber spricht  die Esslinger Kulturwissenschaftlerin  Gudrun Silberzahn-Jandt. Der Rundgang kann mit der App DigiWalk online oder direkt am Computer angesehen oder angehört werden.

Als ein  Ort für alle präsentiert sich der  „Dicke Turm“. Das Bauwerk wird seit 2019 saniert. Der Burgverein  gewährt einen  Einblick zum  Stand der Arbeiten und einen Ausblick, wie es nach der Fertigstellung aussehen wird.

Baugeschichte des Pfleghofs

Der Pfleghof des Klosters Bebenhausen in Esslingen wurde erstmals im Jahr 1229 urkundlich erwähnt. Der Filmbeitrag von Denkmalpfleger Andreas Panter und Jonathan Panter (Kamera) spürt aus nicht allgemein zugänglichen Blickwinkeln der  Baugeschichte des Anwesens vom 13.  bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts  nach.

Einzige Präsenzveranstaltungen sind die im Rahmen des Denkmaltags von der Stadt Esslingen organisierten Glockenspielkonzerte  und der liturgische Abschluss in der Frauenkirche ab 17 Uhr – mit Orgelmusik von Wonjin Min und einem Gespräch zwischen Architektin Christine Keinath und Pfarrerin Cornelia Krause.

 Im Landkreis Esslingen ist das Programm zum Tag des offenen Denkmals erheblich ausgedünnt. Viele Städte wie Plochingen und Ostfildern sowie Gemeinden im Kreis verzichten  gänzlich auf Beiträge.

 Kirchheim jedoch beteiligt sich mit einem „kleinen Programm aus Stadtführung, Vorträgen und Aktionen“, wie Pressesprecher  Robert Berndt erklärt.

Planung zum Kornhaus-Umbau

Die Architekten Jelena Bozic und  Peter Cheret stellen ab 14 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses  die Planungen zum Umbau des Kirchheimer Kornhauses vor und wollen  Fragen beantworten. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, Interessierte sollen sich bei der Kirchheim-Info telefonisch unter 0 70 21/ 5 02-5 55 oder per E-Mail an tourist@kirchheim-teck.de anmelden. Es ist jedoch geplant, die Veranstaltung per Livestream zugänglich zu machen. Mehr dazu soll  es  zeitnah auf der Facebook-Seite der Stadtverwaltung geben.

Eine Führung setzt sich auf die Spuren der ehemaligen Stadtbefestigung.  Rainer Laskowski beschäftigt sich mit dem Thema „Die Kirchheimer Stadtbefestigung zwischen Dekanat und Rollschuhplatz“ (ab 14.30 Uhr). Es geht um den Zeitraum zwischen 1538 bis 1541, als Herzog Ulrich die Stadt   zur Landesfestung ausbauen ließ. Die Teilnahme kostet fünf  Euro pro Person, eine Anmeldung bei der Kirchheim-Info ist erforderlich.

Auch ein Webinar steht auf dem Programm: Unter dem Titel  „Kirchheimer Kunstweg –  Moderne Kunst im Stadtgebiet entdecken“ zeigt die Kunsthistorikerin Barbara Honecker  ab 15 Uhr Skulpturen und Objekte  unterschiedlicher Formen und Materialien, die im gesamten Stadtgebiet verteilt sind. Man findet sie auf Plätzen, in Seitenstraßen, in Form eines Brunnens oder als Kunst am Bau. Insgesamt setzt sich der Kunstweg aus 16 Werken zusammen und erstreckt sich bis nach Ötlingen.

Das Webinar findet voraussichtlich über Zoom statt. Der Link zum Webinar  soll  zeitnah auf der Facebook-Seite der Stadtverwaltung veröffentlicht werden  oder kann per E-Mail an tourist@kirchheim-teck.de erfragt werden.

 Hobbyfotografen sind gefragt: Zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals veranstaltet die Kirchheim-Info einen Fotowettbewerb auf Instagram, bei dem das vielseitige architektonische Flair von Kirchheim eingefangen werden soll. Hauptgewinn ist ein Gutschein für eine kulinarische Stadtführung. Weitere zehn besonders gelungene Schnappschüsse werden jeweils mit einer gut gefüllten Souvenirtasche ausgezeichnet. Mitmachen kann jeder, der mindestens 14 Jahre alt ist.  Wer seine selbst fotografierten Bilder am 13. September bis 23.59 Uhr bei Instagram unter dem Hashtag #tdodkirchheim veröffentlicht, nimmt am Wettbewerb teil.  Das persönliche Profil muss auf „öffentlich“ gestellt sein. Es kann auch die Instagram-Seite der Stadt verlinkt werden: @stadt.kirchheimteck.

Historische Führung

Auf eine Führung weist An­drea Vöhringer  von der Pressestelle der Stadt Nürtingen hin. „Unsere  historische Sonntags-Führung findet statt.“ Diese beginnt um 11 Uhr am Stadtmuseum, Wörthstraße 1, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt.  Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt, es ist eine Anmeldung nötig unter E-Mail: touristinfo@nuertingen.de oder unter der Telefonnummer 0 70 22 /7 53 81.

 Da der Tag des offenen Denkmals insgesamt digitaler ablaufen soll, will die Stadtverwaltung Nürtingen auch auf ihre „Zeitreise-App“ hinweisen.

„Der Besuchermagnet, der Kirchturm der Stadtkirche St. Laurentius, ist wegen Corona vom Kirchendekanat für den Rest des Jahres für Besucherverkehr geschlossen worden und deswegen  auch am 13. September nicht geöffnet“, heißt es weiter.  red/bob Foto: Weller


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