Das neue Konzept fürs Plochinger Krankenhaus liegt vor
Wenn in den kommenden Wochen die Psychiatrie nach Kirchheim umzieht, geht die 150-jährige Geschichte des Plochinger Krankenhauses zu Ende. Gleichzeitig beginnt der Umbau: Künftig sollen die Krankenpflegeschulen und die Fort- und Weiterbildungsakademie der Kreiskliniken Esslingen im bisherigen Krankenhaus zentralisiert werden. Außerdem zieht das Gesundheits- und Veterinäramt des Landkreises ein und eine PIA – eine Psychiatrische Institutsambulanz – ist geplant. „Gesundheitscampus“ nennen die Kreiskliniken dieses Konzept.
Das Plochinger Krankenhaus wird im Zuge der Neustrukturierung der Kreiskliniken geschlossen. Die Kliniken, der Kreis und die Stadt Plochingen haben nun gemeinsam das mit Spannung erwartete Nachnutzungskonzept vorgestellt. Die Konzentration der beiden Krankenpflegeschulen, die derzeit am Nürtinger und Ruiter Krankenhaus sind, sei eine große Chance, sagte Thomas Kräh, der Geschäftsführer der Kreiskliniken. An beiden Standorten stünden Sanierungen für insgesamt rund zwei Millionen Euro an. Man habe sich deshalb entschlossen, lieber „an einem Standort richtig zu investieren“ und die 145 Ausbildungsplätze zu zentralisieren. Als weiterer Baustein soll die derzeit am Kirchheimer Krankenhaus angegliederte Fort- und Weiterbildungsakademie der Kreiskliniken hinzukommen. Insgesamt werden dafür rund 2,7 Millionen Euro investiert, der Einzug ist für 2016 geplant. Damit bekomme man eine zentrale Einrichtung für die Versorgung mit Facharbeitskräften und könne sich „als attraktiver Arbeitgeber präsentieren“, sagte Landrat Heinz Eininger. Neben den Unterrichtsräumen sind in den ehemaligen Patientenzimmern 44 Appartements für angehende Pflegekräfte vorgesehen.
Ein weiterer Baustein des Konzepts ist das Gesundheits- und Veterinäramt, das mit 83 Mitarbeitern schon im kommenden Frühjahr von Esslingen auf den Plochinger Stumpenhof verlegt wird. Denn die Kreisverwaltung, vor allem das Sozialdezernat, platze in Esslingen „aus allen Nähten“, so der Landrat. Und schließlich soll Plochingen nach dem Verlust seiner stationären Psychiatrie eine Psychiatrische Institutsambulanz bekommen. Es gibt bereits mehrere solcher Behandlungszentren für psychisch kranke Menschen im Kreis Esslingen.
Für die Stadt Plochingen sei das Konzept zwar „nicht die Wunschlösung“, sagte Bürgermeister Frank Buß, „aber eine gute Lösung mit Vorteilen für alle Beteiligten“. Der Stadtteil Stumpenhof mit seinen Einkaufsmöglichkeiten könne davon profitieren. Eigentlich hätte sich die Stadt wieder eine Einrichtung der Gesundheitsversorgung gewünscht. Es gab auch zwei Anfragen in diese Richtung – deren Realisierung allerdings nicht gelang. Offen ist noch die zukünftige Nutzung der Personalhäuser auf dem Stumpenhof. Dort sei vieles denkbar, sagte Eininger. Auch die Unterbringung von Asylbewerbern, doch das sei nicht die erste Wahl des Landkreises an dieser Stelle. Aia / Foto: bul