„Ein Kraftakt“

Ruiter Medius-Klinik  wird bei laufendem Betrieb umgebaut und erweitert– Interimsbau mit 128 Betten

Vor Kurzem  haben die umfangreichen Sanierungs- und Neubauarbeiten der  Medius-Kliniken am Standort Ruit begonnen.  Als nächster großer Schritt  wird ein Interimsbau auf das Dach der Tiefgarage gesetzt. Er soll Betten, Operationssäle und medizinische Abteilungen  aufnehmen, damit der Betrieb während der Bauarbeiten weiterlaufen kann. 

Für rund 112 Millionen Euro  wird die Klinik in Ruit saniert und teilweise neu gebaut. Das gesamte Programm, aufgeteilt  in zwei Bauabschnitte,  soll sich bis Ende 2025 hinziehen. Den Auftakt für den Interimsbau bildete im Herbst 2018 ein „Kranhub“. „Inzwischen sind die vorbereitenden Maßnahmen wie die Verlegung von Parkplätzen größtenteils abgeschlossen. Wegen vorhandenen Leitungen, die nicht überbaut werden dürfen, läuft derzeit eine kleine Umplanung, die eine weitere Baugenehmigung nach sich zieht“, erklärt Jan Schnack, der stellvertretende Leiter der Abteilung Kommunikation der Medius-Kliniken. Innerhalb von sechs Monaten soll der Interimsbau dann bezugsfertig sein. Schnack schätzt, dass die ersten Patienten dort im Spätsommer einziehen. 

Der Interimsbau beherbergt 128 Zimmer – das ist genau die Anzahl an Betten, die im Zuge der Arbeiten wegfallen. Der Modulbau mit 40 vorgefertigten Elementen ruht auf einem Stahlgerüst über dem Dach der Tiefgarage der Klinik.  Zuleitungen für Wasser, Strom, medizinische Gase und andere Medien werden vorab montiert und dann vor Ort verbunden.

 Neben dem Neubau von Patientenzimmern sollen durch die Sanierung und den Umbau der Funktionsbereiche vor allem auch die Abläufe patientenfreundlicher werden. Derzeit ist beispielsweise die Radiologie auf drei Ebenen unterteilt, die Operationssäle sind in zwei unterschiedlichen Bereichen untergebracht.

Eigener Eingang

 Der Interimsbau ist über Verbindungsflure mit dem bestehenden Erweiterungsbau verknüpft und verfügt über einen eigenen Aufzug. Er hat zudem im Erdgeschoss einen eigenen Eingang. Je Zimmer gibt es eine Nasszelle, für jedes Bett ein Entertainmentsystem. „Die Patienten werden im Interimsbau einen erhöhten räumlichen Komfort genießen“, versichert Jan Schnack.

Der Interimsbau macht es letztlich möglich, den Klinikbetrieb  während der Bauarbeiten  in vollem Umfang weiterlaufen zu lassen. Der neue Bettentrakt  entsteht dann auf der Fläche vor dem   bereits 2011 errichteten Gebäudeteil. Im daran anschließenden zweiten Bauabschnitt wird mit dem zweiten alten Bettentrakt ebenso verfahren.

Schnack geht davon aus, dass die Errichtung des Interimsbaus zu keinen größeren Einschränkungen für Patienten, Personal und Besucher führen wird.  Für 2025 ist das Ende der Arbeiten geplant. Dann kann der Interimsbau wieder rückgebaut werden.

Thomas Kräh, der Geschäftsführer der Medius-Kliniken,  weiß, was auf die Klinik zukommt: „Das wird ein Kraftakt. Wir werden dafür sorgen, dass der Betrieb mit hoher Qualität weiterläuft und die Patienten möglichst wenig von den Baumaßnahmen tangiert werden, aber ganz ohne ‚Baumusik’ wird es nicht gehen.“

Zuschüsse vom Land

Die Modernisierung wird rund 112 Millionen Euro verschlingen.  Einen  Zuschuss vom Landkreis gibt es nicht, das Land gibt 51,4 Millionen Euro aus dem Landeskrankenhausbauprogramm zum ersten der beiden Bauabschnitte.

Die Medius-Kliniken haben in den vergangenen Jahren etliche Neuerungen  durchgezogen: In Ruit wurde bereits 2011  erweitert,  in Kirchheim im Jahr 2017  die Psychiatrie neu gebaut. Die Psychiatrie in Plochingen wurde 2014 geschlossen. In Nürtingen ist der im Jahr 2010 beendete Klinikneubau schon jetzt zu klein. Bauliche Erweiterungen sind laut Schnack in absehbarer Zeit notwendig.  bob / Foto: bob

Info: In den Medius-Kliniken werden jährlich 46 000 Patienten behandelt, es gibt 1040 Betten an drei Standorten, 23 Fachkliniken, 21 Zentren  und rund 130 Azubis.


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