Am 3. April öffnet das Freilichtmuseum Beuren seine Türen – Umfangreiches Programm bis Anfang November

Am Sonntag, 3. April, öffnet das Freilichtmuseum Beuren, das Museum des Landkreises Esslingen für ländliche Kultur, wieder seine Türen. Trotz nach wie vor hoher Inzidenzzahlen steht einer Eröffnung nichts im Weg. Zum 2. April laufen in Baden-Württemberg die Corona-Übergangsregeln aus, die beim Museumsbesuch 3G vorgeben. Am 3. April tritt das Infektionsschutzgesetz in Kraft – mit entsprechenden Freiheiten. Landrat Heinz Eininger verwies bei der Vorstellung des Programms Mitte März darauf, dass es in Beuren bei elf Hektar Museumsfläche auf jeden Fall genügend Platz gebe, um Abstandsregeln einhalten zu können.
„Wir gehen mit einem attraktiven Angebot an den Start, das Bewährtes weiterentwickelt und Neues aufnimmt“, betont Eininger. „Das Museumsteam hat in den zurückliegenden Monaten intensiv gearbeitet, um in der Saison 2022 spannende Themen zu präsentieren, die nicht beim musealen Blick in die Geschichte verharren, sondern wichtige Fragen der Gegenwart aufgreifen und Impulse für die Zukunft setzen.“ Und der Landrat hat eine weitere gute Nachricht: „Die Eintrittspreise bleiben stabil.“
75 000 Gäste in normalen Zeiten
Museumsleiterin Steffi Cornelius und ihr Team hoffen auf ein Stück Normalität – nach zwei Jahren mit pandemiebedingt eingeschränktem Betrieb und reduziertem Programm. 2020 und 2021 hatte das Museumsdorf nur jeweils fünf Monate öffnen dürfen, in denen jeweils 30 000 Besucher begrüßt wurden. Das sind laut Eininger deutlich weniger als sonst, um die 75 000 Gäste pro Saison seien im Freilichtmuseum Beuren üblich.
In diesem Jahr wollen die Museumsmacher „wieder richtig durchstarten“, kündigt Cornelius an. Das dünne Faltblatt, in einer Auflage von 50 000 Stück gedruckt, würde täuschen – es gebe ein sehr umfangreiches Programm mit weit über 100 Aktionen. „Wir haben uns jedoch bewusst gegen die übliche 36-seitige Veranstaltungsbroschüre entschieden“, erläutert die Museumschefin. In Pandemiezeiten habe man gute Erfahrungen damit gemacht, dass sich sehr viele Menschen im Internet informieren. Und so sei nun auf der Homepage des Freilichtmuseums das komplette Programmangebot aufgeführt, darüber hinaus gebe es dort themenorientierte Hintergrundinformationen für die gesamte Saison.
Zahlreiche Kooperationspartner
Doch so gut die digitale Wissensvermittlung auch sei, ein Museumsbesuch vor Ort sei doch etwas anderes als im Netz, davon sind Cornelius und Eininger überzeugt. „Uns ist der persönliche Kontakt wichtig.“ Das Freilichtmuseum bietet daher eine Reihe von Führungen für Gruppen und Familien an, es gibt Sonderausstellungen in einzelnen Häusern, exklusive Blicke hinter die Kulissen und auch wieder die beliebten Tierfütterungen. Das Tante-Helene-Lädle ist geöffnet, Besucher können Handwerkern über die Schulter schauen und die kurzen Inszenierungen in der neuen Reihe „Gespielte Geschichte“ laden zu einer Zeitreise ein. „Hier ist immer etwas los“, sagt Cornelius stolz. „Es wird sechs Tage die Woche Programm geben.“
Möglich wird dies vor allem durch die Arbeit des Fördervereins Freilichtmuseum Beuren und seiner zehn ehrenamtlichen Teams. Aber auch dank zahlreicher Kooperationspartner, „die uns trotz der beiden schwierigen Corona-Jahre die Treue gehalten haben“, fügt Eininger hinzu. So unterstützt die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen laut ihrem Vorstandsvorsitzenden Burkhard Wittmacher das Museum im nunmehr 17. Jahr. „Wir haben insgesamt bereits 2,1 Millionen Euro gespendet.“
Thematisch dreht sich in diesem Jahr im Freilichtmuseum Beuren alles um die Ernährung. Die Ausstellung „Mahlzeit, Deutschland“ informiert rund um Herstellung, Haltbarmachung und Verzehr von Lebensmitteln. In der neuen Schauküche des „Erlebnis.Genuss.Zentrums“ – das kaum eingeweiht, coronabedingt bislang nicht genutzt werden konnte – sind Kochvorführungen geplant, zudem Vorträge, Erzählcafés und Mitmachaktionen.
Wieder ein Oldtimertreffen
Sechs Schwerpunktveranstaltungen werden stattfinden. Den Auftakt machen die Schäfertage mit Schäfermarkt (23./24. April). Beim „Garten.Genuss.Markt“ (15. Mai) dreht sich alles um alte Obst- und Gemüsesorten. Beim Oldtimertreffen (20. und 21. August) fahren Traktoren, Autos und Motorräder bis Baujahr 1969 vor. Das Aktionswochenende zum Tag des Handwerks (17./18. September) stellt moderne Handwerksberufe vor. Um Genuss mit regionalen Produkten geht es beim Markt „Arche des guten Geschmacks“ (25. September) und beim Mostfest (9. Oktober).
eh/hin / Foto: Ines Rudel