Nach einer umfassenden Sanierung hat das Hallen-Freibad in Berkheim seine Pforten wieder geöffnet

Gute Nachrichten für alle Freunde des Berkheimer Hallen-Freibads: Nach einer fast zweijährigen Schließung ist das frisch sanierte Bad seit vergangenem Freitag wieder geöffnet. Seit September 2019 hat das 1975 eröffnete Bad eine Rundum-Erneuerung bekommen. Rund zehn Millionen Euro nimmt die Stadt Esslingen dafür in die Hand. Der frische Wind weht einem direkt beim Betreten des Bads entgegen: Hell und offen ist der komplett neu gestaltete Eingangsbereich. Gerade in Coronazeiten greift das kontaktlose Zugangssystem: „Derzeit ist nur eine begrenzte Besucherzahl möglich. Daher ist es nötig, dass die Badegäste ihr Ticket 24 Stunden vorab online buchen“, sagt Michael Werner, Bäderleiter der Stadtwerke Esslingen. Mit dem Barcode auf dem Smartphone oder ausgedruckt kommt man dann ins Bad und am Ende auch wieder raus.
Geöffnet hat das Bad täglich von 12 bis 19.30 Uhr, und man kann den ganzen Nachmittag bleiben. Bleibt die Corona-Inzidenz stabil unter 35, ist ein Negativ-Testnachweis nicht nötig. Die Regeln werden je nach aktuell gültiger Coronaverordnung flexibel angepasst.
Ist die Schranke erst einmal passiert, geht es für die Freibadbesucher den Flur entlang direkt in den Außenbereich. Über das gesamte Gebäude und dessen neuen Umkleide-, Dusch- und Sanitärbereich zieht sich das optisch stimmige Farbkonzept aus Weiß-, Grau- und Rottönen. Barrierefreiheit und ein am Boden farblich hervorgehobenes Leitsystem für sehbehinderte Besucher wurden beim Umbau ebenfalls beachtet.
„Allein schon die Technik zur Wasseraufbereitung war völlig veraltet. Seit den 1970er-Jahren gab es keine größere Sanierung. Für die neue, hochmoderne Filter- und Entlüftungsanlage wurde mehr Platz benötigt, in den Keller hat sie nicht mehr gepasst wie zuvor“, erklärt Michael Werner einen der Hauptpunkte der Sanierung. Der neue großzügige Technikraum liegt nun für die Besucher unsichtbar an der Rückseite des Hallenbads.
Im Hallenbad selbst blickt man durch die große Fensterfront auf das Freibad und dessen Außenanlage. Die Helligkeit wird durch die neuen Boden- und Deckenfliesen optisch verstärkt. „In der Halle wurden zudem die Empore entfernt und ein neues Innenbecken samt verstellbarem Hubboden eingebaut“, so Werner. Das Hallenbad werde voraussichtlich im Herbst in Betrieb gehen und kann dann wie üblich von Vereinen, Schulen und für Schwimmkurse genutzt werden.
Im Freibad wurde das große Mehrzweck-Außenbecken komplett erneuert und mit modernster Wassertechnik ausgestattet. Für den besonderen Badespaß sorgt ab sofort eine große Rutsche, ein Geschenk der Berkheimer Egon-und-Susann-Eisele-Stiftung, sowie die neue Sprunganlage, bei der man aus einem, drei oder fünf Metern Höhe ins kühle Nass springen kann. Neu und einladend ist jetzt zudem der Bereich für die kleinsten Badegäste und ihre Eltern. Dort wartet ein Kinderbecken mit zwei Ebenen, kleinem Rutschbereich und Wasserspielgeräten. Weichen musste im Zuge der Sanierung der Saunabereich. Dafür gibt es einen neuen Kioskcontainer, für den noch ein Pächter gesucht wird. Alle Becken sind in Berkheim beheizt.
Nach dem Neckarfreibad ist das Berkheimer Hallen-Freibad die zweite abgeschlossene Bädersanierung in Esslingen. Nummer drei, ebenfalls mit voraussichtlich rund zehn Millionen Euro Sanierungskosten, ist das Merkel’sche Schwimmbad. „Eigentlich hätte diese Sanierung direkt im Anschluss an Berkheim starten sollen, das ist finanziell derzeit aber nicht möglich. Der Sanierungsstart wurde auf 2023 verschoben, einen genauen Zeitplan gibt es noch nicht“, berichtet Michael Werner. Das Merkelbad wird vermutlich nach der Sommerpause wieder öffnen und soll – immer unter den jeweils aktuellen Corona-Bedingungen – auch bis zum tatsächlichen Beginn der Sanierung nutzbar bleiben. eis / Foto: Katja Eisenhardt