Gartenschau in Mühlacker eröffnet – Bis 13. September werden auf dem zehn Hektar großen Areal nicht nur Naturschönheiten geboten
Lavendel und Salbei, Rosen und Fackellilien – die vielfältige Schönheit von heimischer wie exotischer Flora präsentiert seit dem vergangenen Wochenende die Gartenschau entlang der renaturierten Enz in Mühlacker. Für die bis 13. September dauernde Schau wurden auf einer Fläche von zehn Hektar 20 000 Blumenzwiebeln und 19 000 Sommerblumen gepflanzt, hinzu kommen 1300 Graspflanzen und 4500 Stauden. Die Veranstalter erwarten 250 000 Besucher und haben bereits 15 000 Dauerkarten verkauft. Das ist mehr als die Hälfte der Einwohnerzahl der Stadt im Enzkreis, die 25 000 Einwohner zählt. „Von dieser Bilanz sind wir geradezu überwältigt“, sagt Oberbürgermeister Frank Schneider.
„Durch die Neugestaltung der Flächen links und rechts der Enz sind beeindruckende Frei- und Erholungsräume entstanden, die sich positiv auf die Lebenswelt der Menschen vor Ort auswirken werden“, sagt Tourismusminister Alexander Bonde (Grüne). Eine besondere Präsentation bekommt dort die Eiche, die in den Wäldern um Mühlacker eine weite Verbreitung hat. Imker zeigen, welche Blütenpflanzen eine besondere Bedeutung für Bienen haben. Auch ambitionierte Obst- und Gemüsegärtner bekommen Tipps, etwa zum ressourcenschonenden Anbau. Die Gartenschau Enzgärten in Mühlacker ist eine kleine Schau, ein sogenanntes Grünprojekt. Diese sind auf kleinere Kommunen zugeschnitten und finden alle zwei Jahre im Wechsel mit großen Landesgartenschauen statt. Die nächste große: 2016 in Öhringen (Hohenlohekreis).
Bunte Mühlräder begrüßen die Besucher in den Enzgärten, der Sommerflor blüht bereits. „Gärten, Beete, Ausstellungen sowie das vielseitige Ausstellungsprogramm sind von hoher Qualität“, preist OB Schneider die Schau an. Die Organisatoren rechnen auch mit Besuchern aus angrenzenden Ländern. In der Stadt selbst hat die Gartenschau bereits eine hohe Identifikation hervorgerufen. „Hunderte haben die Gestaltung von Gärten und das Veranstaltungsprogramm mit vorbereitet, Hunderte werden als Helfer dazu beitragen, dass die Gartenschau zu einem unvergesslichen Erlebnis wird“, sagt Schneider.
Fünf Jahre Planungs- und Ausführungsarbeit wurden bis zur Eröffnung geleistet. Dabei wurde auf bleibende Werte geachtet. „Die Gartenschau ist ein regionaler Impulsgeber, der Mühlacker auf Jahrzehnte prägen wird“, erklärt Bonde. Mühlacker hat entlang der renaturierten Enz eine grüne Mitte bekommen. Der Fluss, der kanalartig die Ortsteile Dürrmenz und Mühlacker geradezu voneinander trennte, ist nun zugänglich. Zugepflasterte oder brach liegende Flächen jenseits des Damms wichen einem Stadtpark mit hoher Aufenthaltsqualität. Bürgermeister Winfried Abicht, der auch Betriebsleiter der Gartenschau ist, spricht von einem „grünen Wohnzimmer“.
Zu den markanten Punkten der Daueranlagen zählen ein Aussichtshügel, der Rosen- und der Exotengarten, der Fontänenplatz und ein Platz, beschattet vom Laub der Maulbeerbäume. Kinder und Jugendliche bekommen großzügig Raum: ein neues Jugendhaus, einen weitläufigen Spielplatz sowie einen 400 Quadratmeter großen Skatepark. Handwerkliches Können und eine Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten demonstrieren die Schaugärten des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau. Eine Rarität ist die Wasserfloristik auf der Stillen Enz. Auf schwimmenden Pontons präsentieren Floristen bis zu zwei Meter hohe Blumengebinde. Das Unterhaltungsprogramm der „Enzgärten“ umfasst mehr als 1000 Veranstaltungen. Zu den kulturellen Höhepunkten zählt Abicht Auftritte der Spider Murphy Gang (23. Mai), des Tenors Jay Alexander (5. Juni), der Kleinen Tierschau (27. Juni), von Stefanie Hertel (3. Juli) sowie „Fools Garden“ (1. August). Immer wider gibt es auch Thementage. red / Foto: dpa
Öffnungszeiten: Die Gartenschau Enzgärten hat bis zum 13. September geöffnet. Die Kassen sind täglich von 9 bis 18.30 Uhr geöffnet, der Eintritt ins Gelände ist für Karteninhaber bis 20.30 Uhr möglich. Bis zum Einbruch der Dunkelheit und nach Ende einer Abendveranstaltung kann das Gelände über Drehkreuze verlassen werden.
Eintrittspreise: Tageskarte 11 Euro, Dauerkarte 70 Euro (ermäßigt 10/60 Euro), Kinder und Jugendliche zahlen 4/20 Euro. Es gibt Familienkarten in zwei Varianten (Tageskarte 13 oder 24 Euro).
Anreise: In Mühlacker halten IC-Züge, Regionalzüge und S-Bahnen (u. a. aus Bietigheim-Bissingen). Vom Bahnhof sind es 1000 Meter zum Gartenschaugelände, es verkehren auch Busse dorthin. Anreise mit dem Auto über die A 8, Ausfahrt Pforzheim-Ost, oder über die B 10.
www.gartenschau-muehlacker.de