Läufer treffen sich jeden Samstag in Esslingen zum Park Run – Kostenloses Angebot für jedermann

Park Run ist zu einer Erfolgsgeschichte geworden – in vielen Ländern. Seit April gibt es das kostenlose Angebot auch in Esslingen. Läufer jeden Alters, auch mit Handicap, treffen sich samstags um 9 Uhr am Neckarufer und laufen eine Strecke von fünf Kilometern. Dabei steht das Miteinander im Vordergrund, weniger die Leistung. So sind schnelle und langsame Läufer auf der Stecke, Walker ebenso wie Leute mit Hund oder mit Rolli. Die Stadt Esslingen unterstützt die Aktion.
„Es ist familiär und integrativ zugleich“, sagt Chris Greenaway, der Initiator des Park Runs in Esslingen. Im Schnitt sind es 30 Männer und Frauen, die sich am Parkplatz beim Brückchen zur Neckarinsel in Oberesslingen (Eberspächerstraße) treffen. Helfer sind dabei, die Streckenposten machen, die Zeit nehmen, auf eventuell Verletzte achten und als Schlussläufer die Strecke sichern. Viele Nationen finden sich unter den Läufern, sagt Greenaway: „Amerikaner, Südafrikaner, Polen, Russen und natürlich Engländer.“ England ist das Mutterland des Park Runs.
Chris Greenaway – deutsche Mutter, englischer Vater – ist in Südengland aufgewachsen, wo Park Run gang und gäbe ist. Als er 2016 nach Stuttgart zog, suchte er nach Park-Run-Angeboten und musste feststellen, dass das niedrigschwellige Angebot hierzulande noch in den Kinderschuhen steckte. Ein erster Versuch, den Run in Stuttgart zu etablieren, scheiterte. Der Park-Run-Verein war damals dabei, in Polen und Russland Lauftreffs aufzubauen. 2017 ging der erste Stuttgarter Park Run im Kräherwald auf die Strecke. Das war erst der sechste Treff dieser Art in Deutschland, wie sich Greenaway erinnert.
Als Läufer kannte er die Strecke am Neckar zwischen seinem Wohnort Hedelfingen und Esslingen, er begann für einen Park Run in Esslingen zu werben. Läufer wurden angesprochen, die wiederum auf ihr Netzwerk zurückgriffen, eine Facebook-Gruppe wurde eingerichtet – das funktionierte. Zum ersten Lauf im April erschienen fast 50 Läufer, darunter Esslingens Oberbürgermeister Jürgen Zieger. Am Tag der Deutschen Einheit liefen 104 Personen mit.
„Die Stadt unterstützt uns sehr gut“, sagt Greenaway. So wolle man im Rathaus über eine feste Beschilderung nachdenken. Die Strecke ist mittlerweile eine offiziell vermessene Leichtathletik-Strecke, wie Greenaway berichtet. So fänden sich unter den Teilnehmern auch immer wieder engagierte Läufer wie die von der Lima-Laufgruppe, die die fünf Kilometer als Trainingsstrecke nutzten.
Die Strecke startet vor dem Brückchen zur Neckarinsel, führt ein Stück stadtauswärts bis zur Rampe, dreht wieder ab und führt stadteinwärts bis unterhalb des Merkelparks. Von dort aus geht es wieder zurück zum Ausgangsort am Brückchen. Die Strecke ist eben und asphaltiert und daher auch für Einsteiger oder wenig Geübte ein gutes Pflaster. Jeder Finisher wird bejubelt und beklatscht, ungeachtet der Laufzeit.
Der Lauf ist kostenlos, man kann sich online registrieren und erhält einen Barcode, über den man seine Zeit nehmen lassen kann, wenn man das möchte. Registrierte Teilnehmer sind überdies versichert. Jeder Lauf endet mit einem gemeinsamen Kaffeetrinken in der Nymphaea auf der Neckarinsel. Läufer kommen laut Greenaway sogar aus Metzingen und Reutlingen.
Initiator Greenaway ist häufig als Laufleiter auf der Strecke, ebenso sein Kollege Nigel Dawson, ebenfalls ein Engländer. Ein weiterer Landsmann der beiden, Barnaby Norman, fotografiert für die Esslinger Webseite. Park Run ist in vielen anderen Städten in der Umgebung zum Selbstläufer geworden. Am 30. November findet der erste Park Run in Bad Urach statt, Sindelfingen und Bad Cannstatt stehen ebenfalls in den Startlöchern. bob / Foto: bob