Ansprüche an den Weihnachtsbaum wachsen – Preise sind stabil
Kein Weihnachtsfest ohne Baum: Rund 30 Millionen Weihnachtsbäume werden in Deutschland alljährlich aufgestellt, geschmückt und wieder entsorgt. Nicht nur die Zahl nimmt zu, auch die Ansprüche an den Nadelbaum: Er soll frisch, langlebig und ökologisch unbedenklich sein.
Was früher die Rotfichte war, ist heute die Nordmanntanne. Das sagt Markus Eberhardt, der gemeinsam mit seinem Bruder Christoph auf dem Berghof in Deizisau eine Nadelbaumplantage betreibt. Nordmanntannen sind seit geraumer Zeit die begehrtesten Weihnachtsbäume. Ihr gerader Wuchs und ihre Langlebigkeit haben die heimische Rotfichte mit ihrem schnell abfallenden Grün und den piksenden Nadeln in den Hintergrund gedrängt. Bei Eberhardts haben das Einschlagen und der Verkauf der Bäume bereits vor dem ersten Advent begonnen. „Schon seit geraumer Zeit beginnt die Saison früher“, sagt Markus Eberhardt. Er sieht den Grund im zunehmenden öffentlichen Feiern: Privatleute stellen sich reich geschmückte Weihnachtsbäume vor das Haus oder auf den Balkon. Häufig sei man über Weihnachten auch im Urlaub, so dass man Adventsatmosphäre und Baum vorher genießen möchte. Dazu kämen Firmen, die ihre Gebäude mit großen dekorativen Bäumen schmückten.
Eine kleines Sortiment an Bäumen verkauft der Betrieb Alber in Aichtal. Auf dem Bioland-Hof wachsen Nordmanntannen und Blaufichten ohne Dünger und Pflanzenschutzmittel. Aber auch ohne „gärtnerische Handgriffe, die einen geraden Wuchs beeinflussen sollen“, wie Mitinhaber Friedemann Alber betont. Der Kunde bekommt ein Bäumchen, wie es eben gewachsen ist.
Die Preise sind stabil, wie der Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger mitteilt. Nordmanntannen gibt es zwischen 20 und 22 Euro pro laufendem Meter, Blaufichten kosten von elf bis 13 Euro, für Rotfichten werden ab sieben Euro pro Meter fällig.
„Wenn schon Weihnachtsbäume, dann am besten aus Forstbetrieben oder Weihnachtsbaumkulturen, die nach klaren, ökologisch ausgerichteten Regeln bewirtschaftet werden und bei denen dies auch von unabhängiger Seite kontrolliert wird“, empfiehlt Rudolf Fenner, Waldreferent der Umweltorganisation Robin Wood. Kunden sollten auf Siegel wie Naturland, Bioland oder Demeter achten. Auch das Forest-Stewardship-Council-Siegel (FSC) erfülle diesen Zweck. Es bedeutet, dass der Baum aus einem auf Nachhaltigkeit zertifizierten Wald kommt. Manche Forstämter bieten solche Bäume an. Vor Romantik warnt FSC-Sprecher Lars Hoffmann: „Man darf sich keine Illusionen machen. 90 Prozent aller Weihnachtsbäume kommen von Plantagen, auch die aus dem Wald.“ Wer einen Baum mit Wurzeln kauft, hat oft wenig Erfolg beim Auspflanzen. Zum einen weil laut Robin Wood die Wurzeln verstümmelt sind, zum anderen, weil der Baum den Wechsel von warmer Zimmerluft nach niedrigen Außentemperaturen nicht aushält. bob / Foto: dpa
Info: www.robinwood.de/Weihnachtsbaeume.390.0.html sowie unter www.fsc.de.