Geschichte(n) aus Neuhausen

Gebäude und Familien: Zwei neue Heimatbücher beleuchten Kultur und Vergangenheit der Gemeinde 

Ein kulturgeschichtliches Buch ist bereits erschienen, ein weiteres  Buch aus der Heimatgeschichte Neuhausens erscheint demnächst. Der vierte Band der Edition Kulturgeschichte  nimmt sich  „Historische Gebäude in Neuhausen“ vor. Der elfte Band der  Gemeinschaft für Heimatgeschichte  widmet sich den  Neuhausener Familien Fuchs, Lang und Kull.

Das Redaktionsteam „Junges Forum und Kulturgeschichte“ um Markus Dewald schreibt  über  ortsbildprägende Gebäude. Dazu gehört das Obere Schloss, wo sich  500 Jahre Ortsgeschichte widerspiegeln. Es war herrschaftlicher  Wohnsitz der Ritter von Neuhausen,  kurbadischer  Verwaltungssitz,  Rathaus, Schulhaus sowie Polizeirevier. Aktuell dient es als Bildungszentrum der Öffentlichen Katholischen Bücherei sowie der Musikschule. Ebenso im Fokus der Beschreibungen steht seine  Tragwerkkonstruktion, die  seinerzeit das Modernste war, was konstruktiv möglich war, wie Dewald schreibt. Auch das Untere Schloss, zwischen 1560 und 1566 im Stil der Renaissance errichtet, war Wohn- und Verwaltungssitz der Ritter von Neuhausen, aber auch Kameralamt, Tapetenfa­brik,    Verwaltungssitz und Polizeirevier der Gemeinde.

Seit 1706 existiert das Gasthaus Ochsen.  Bau- wie kulturgeschichtlich wesentlich interessanter sei laut Dewald der Ochsensaal, der 1903 an das Gasthaus angebaut wurde.   Stilelemente des Historismus und des Jugendstils sind dort verbaut.  Das Buch widmet sich auch dem Saalbau.  Die Saalbaugesellschaft hat 1899 den Bau eines großen Festsaals geplant, der im Jahr 1900 fertiggestellt war und seitdem der Ort für Konzerte, Vereins- und Sängerfeste, Fasnetsveranstaltungen und Theateraufführungen ist. Für den Betrieb des Festsaals sorgte die  Saalbaugesellschaft.

Des Weiteren geht es im Band um Bürgerhäuser aus der Jahrhundertwende, an denen sich gutbürgerliches Wohn- und Lebensgefühl erkennen lasse.

Dewald und sein Redaktionsteam bedauern den  Verlust des ältesten Wohnhauses des Orts  in der Bahnhofstraße. Es wurde 1996 im Zuge der Ortskernsanierung  abgerissen. Das Haus stammte aus der Zeit des Wiederaufbaus nach dem großen Ortsbrand von 1526. „Hätte man es erhalten, dann wäre es heute noch eines der ältesten Bauten im Ort“, heißt es. 

Voraussichtlich am 15. Dezember wird der elfte Band der Gemeinschaft für Heimatgeschichte erscheinen. Er widmet sich den Familien Fuchs, Lang und Kull. „Das Buch umfasst 423 Seiten und enthält mehr als 600 Fotos, die zum Teil noch nie veröffentlicht wurden“,  erklärt Karl Bayer.  Er leitet ehrenamtlich das Archiv der  Gemeinde und hat sich im neuen Band auch um die Beschaffung der Fotos gekümmert.  Die Reihe „Anno-Da-Zu-Mal“ stellt die Geschichte Neuhausener Sippen vor, basierend auf dem Heimatbuch von Eugen Efinger aus den 1930er-Jahren.  Bayer pflegt zum einen gute Kontakte zu den alteingesessenen Neuhausenern, zum anderen recherchiert er in Einwohnermeldeämtern und Standesämtern. Das gehe zum Teil auch über die Landesgrenzen hinaus, sogar bis in die USA. „Viele Familien wissen gar nicht mehr, dass sie Wurzeln in Neuhausen haben“, berichtet Bayer. Das Buch wird im Vierfarbdruck in Polen in einer kleinen Auflage und mit Fadenbindung  hergestellt.  „Es ist ein wirklich  hochwertiges familiengeschichtliches Buch“, betont Bayer.    bob / Foto: Archivfoto: bul

Info: „Historische Gebäude in Neuhausen“, 19,90 Euro, erhältlich  bei: Schreibwaren Knoblauch in Neuhausen,  Buchhandlung Straub in Bernhausen, Kreissparkasse Neuhausen und über geschichtenundkultur@aol.com. „Anno-Da-Zu-Mal“ zu Fuchs, Lang und Kull, 58 Euro, erhältlich im Rathaus und in der Bäckerei Fuchs. Geplant ist überdies ein Verkaufstermin im Vereinsheim des Musikvereins. Der Termin wird noch bekannt gegeben.


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