Grundstein für gute Bildung

In der Esslinger Weststadt entsteht ein neuer Hochschulcampus – Nachhaltige Bauweise

Auf dem ehemaligen Güterbahnhofareal wird ordentlich geschafft. Riesige Kräne ragen in die Luft, man hört Hämmern, Bohren und Sägen, und in der tiefen Baugrube sind  Bauarbeiter geschäftig unterwegs. Seit mehr als einem Jahr laufen hier die Arbeiten für den Campus Neue Weststadt der Hochschule Esslingen, der in einigen Jahren den Standort in der Flandernstraße ersetzen soll. Nun wurde in einem offiziellen Akt mit Vertreterinnen und Vertretern von Stadt, Land und Hochschule der Grundstein gelegt.

Bei der symbolischen Zeremonie wurden verschiedene Glücksbringer in eine Zeitkapsel gelegt, die wiederum in einem der neuen Gebäude eingemauert werden soll. Unter anderem befinden sich eine aktuelle Eßlinger Zeitung, eine Liste aller Professorinnen und Professoren sowie Beschäftigten der Esslinger Hochschule und  eine Urkunde über die Grundsteinlegung in der Plombe. „Die Grundsteinlegung soll dafür sorgen, dass auch der weitere Bauablauf unfallfrei vorangeht“, erklärte Finanzstaatssekretärin Gisela Splett.

Bislang läuft demnach alles nach Plan, finanziell und zeitlich.  Wenn nichts dazwischen kommt, können im  Jahr 2025 alle Fakultäten auf den neuen Campus ziehen, die bislang am Standort Flandernhöhe untergebracht sind.  Dazu gehören neben der Fakultät Soziale Arbeit, Bildung und Pflege auch die Informatik und Informationstechnik sowie der Esslinger Teil der Fakultät Wirtschaft und Technik.   Auch das Lehrerseminar und die zentrale wissenschaftliche Einrichtung „International Centre and Graduate School“ sollen umziehen. Die technischen Bereiche  bleiben weiterhin am Campus Stadtmitte.

Auf dem 1,7 Hektar großen Grundstück zwischen Bahngleisen und Stadtwerke entstehen im ersten Bauabschnitt  vier fünfgeschossige Gebäude, die sich um einen Innenhof gruppieren. Die Fläche des zweiten Bauabschnitts steht für eine spätere Erweiterung zur Verfügung, soll aber zunächst als Erholungsfläche genutzt werden. Bauherr des auf 146  Millionen Euro taxierten  Hochschulprojekts ist das Land. Im Rahmen eines Grundstückstauschs wurde es zum Eigentümer der Flächen in der Neuen Weststadt und trat im Gegenzug das frei werdende Areal an der Flandernstraße an die Stadt ab. Diese will dort ein nachhaltiges Stadtquartier für Wohnen und Arbeiten entwickeln.  Im kommenden Jahr werde man sich intensiv mit der Planung dafür beschäftigen, versprach Oberbürgermeister Matthias Klopfer. Das passe zum Thema Klimaneutralität, das man für 2022 ganz oben auf der Agenda habe.

Dieses Thema habe man auch beim neuen Hochschulcampus im Blick, sagte Staatssekretärin Splett: „Wir setzen bei einem der größten Bauprojekte des Landes auf eine nachhaltige Bauweise.“ So solle der Wärmebedarf des neuen Hochschulareals aus regenerativen Quellen gedeckt sowie  das rund 7000 Quadratmeter große Dach der Hochschule mit einer Fotovoltaikanlage  ausgestattet und begrünt werden.  Der Ministerialdirektor im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Hans J. Reiter, sagte: „Wir freuen uns, dass die Hochschule im Stadtzentrum zusammenrückt.“ Das sieht man auch in Esslingen so.   OB Klopfer betonte: „Die Ansiedlung der Hochschule ist für die Stadt ein weiterer Meilenstein in der Transformation der alten Weststadt als historisches, gründerzeitliches Gewerbegebiet hin zum urbanen, lebendigen Stadtquartier.“ Christof Wolfmaier, Rektor der Hochschule Esslingen, erklärte: „Das Bauprojekt ist ein Bekenntnis des Landes zum Hochschulstandort Esslingen.“ Mit dem neuen Campus könne seine Einrichtung ihrem Bildungsauftrag noch besser nachkommen.    Das sei wichtig: „Nur mit den besten Köpfen lassen sich akademische Fachkräfte ausbilden, die den Herausforderungen unserer Zeit gewachsen sind.“   

meb/Foto: Roberto Bulgrin


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