Gute Noten für die Sonderspuren

In Esslingen sollen die Bus- und Radspuren in der Wielandstraße und der Mülbergerstraße  beibehalten werden

Nur mit viel Mühe und einigen Zugeständnissen hatte  die Stadt vor einigen Monaten die aufgebrachten Anwohner von Wieland- und Mülbergerstraße in Esslingen beruhigen können. Sie waren Sturm gelaufen gegen die mögliche Fortführung der  Bus- und Radspuren, die zunächst nur temporär vor ihren Häusern eingerichtet worden waren. Ihre Petition beim Landtag ließen sie nur ruhen, weil die Stadt ihnen eine Zwischen-Evaluation  der Situation zusagte. Diese liegt nun vor – und stellt der veränderten Verkehrsführung sowie der neu geregelten Parksituation ein gutes Zeugnis aus. Daher sollen diese  in weiten Teilen beibehalten werden.

Baubürgermeister Wilfried Wallbrecht nannte die Bus- und Radspuren, die  im Zuge der Vollsperrung der Geiselbachstraße eingerichtet wurden, in der Sitzung des Mobilitätsausschusses vergangene Woche eine „Erfolgsgeschichte“.  Auch Bürgermeister Ingo Rust,  unter anderem für den Busverkehr zuständig, sprach von einer Bereicherung durch die Spuren. Die große Belastung am Hirschlandkopf während der Geiselbach-Baustelle sei ausgeblieben. „Es gab keine Verschlechterung für die Anwohner und eine Steigerung bei der Pünktlichkeit der Busse“, so Rust.

Im Rahmen der Zwischen-Evaluation sind vor allem drei Bereiche untersucht worden: die Parksituation im Zusammenhang mit den neu geschaffenen Bewohnerparkplätzen, der Busverkehr sowie die Unfallsituation. Dabei hat sich nach Angaben der Stadtverwaltung gezeigt, dass sich die neuen Parkregelungen als Ausgleich für die entfallenen Parkplätze gut bewährt hätten. Die von den Anwohnern befürchtete Verschlechterung sei nicht eingetreten: Im gesamten Gebiet seien zu jeder Tageszeit freie Bewohnerparkplätze vorhanden. Die Parkregelungen  wolle man daher so beibehalten.

Auch die Bus- und Radspuren schneiden  gut ab – allerdings nicht  für alle Abschnitte. So hat sich  die Sonderspur in der  Rotenackerstraße zwischen der Haltestelle Eugen-Bolz-Straße und der Einmündung zur Flandernstraße als nicht zukunftsträchtig herausgestellt. Zum einen haben sich  laut Stadtverwaltung keine nennenswerten Verbesserungen der Pünktlichkeit im Busverkehr ergeben, zum anderen reißt  die Kritik an der Verkehrsführung offenbar immer noch nicht ab. Außerdem rechnet man im Rathaus nach dem Ende der Baustelle in der Geiselbachstraße mit weniger Verkehr auf diesem Streckenabschnitt – ein Rückstau sei dort also kaum noch zu befürchten. Daher soll die Bus- und Radspur in diesem Bereich nach dem Ende der Vollsperrung der Geiselbachstraße wieder zurückgebaut werden.

Anders sieht es bei den Bus- und Radspuren auf der Wielandstraße und der Mülbergerstraße zwischen der Einmündung der Flandernstraße und der Katharinenstaffel aus. Durch die Spuren konnte  nach Angaben der  Stadtverwaltung der Busverkehr  die Pünktlichkeit in Richtung Bahnhof verbessern und dadurch gerade in den Spitzenzeiten deutlich an Attraktivität gewinnen. Zudem habe die  Polizei  festgestellt, dass es durch die neue Verkehrsführung  nicht zu mehr Unfällen gekommen sei.  Daher soll diese vorerst beibehalten werden. Die Führung des Busverkehrs durch den Hölderlinweg hingegen wird  mit dem Ende der Vollsperrung der Geiselbachstraße beendet.

Darüber hinaus untersucht die Stadt derzeit, wie am  Hirschlandkopf  das Linksabbiegen in Richtung Kennenburger Straße sowie  Wielandstraße wieder ermöglicht  und in der Folge  die aktuelle Führung durch den Goerdelerweg wieder aufgehoben werden kann. Die Veränderungen an der Kreuzung beim Neckar Forum –  der „Freiläufer“ in Richtung der Ebershaldenstraße sowie die doppelten Rechtsabbiegespuren in Richtung Mülbergerstraße – werden bis auf Weiteres so belassen.

Auch die Mitglieder des Mobilitätsausschusses zeigten sich weitgehend zufrieden mit den Veränderungen der Verkehrssituation.  Nach dem Ende der   Vollsperrung in der Geiselbachstraße soll die Evaluierung fortgesetzt werden. Dabei will die Stadt unter anderem die Situation des Radverkehrs, die zukünftige Aufteilung des Straßenraums in der Rotenackerstraße  sowie die Leistungsfähigkeit der Knotenpunkte in diesem Bereich untersuchen.  meb / Foto: Roberto Bulgrin


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