Erster Teil des Bahntunnels unter der A 8 fertig – Richtung Stuttgart verschwenkt
Die Bauarbeiten an der Neubaustrecke Stuttgart–Ulm der Bahn laufen auf Hochtouren. Zu den wichtigen Projekte gehören die Tunnel für die künftige Schnellstrecke. Erst kürzlich haben die Verantwortlichen Halbzeit im Tunnelbau unter der Autobahn 8 bei Denkendorf gemeldet.
Im Bereich der Tank- und Rastanlage Denkendorf quert die Neubaustrecke die A 8. Der Zug fährt künftig durch einen 768 Meter langen Tunnel, der unter den insgesamt sechs Fahrspuren der Autobahn hindurchführt. Im Herbst 2015 hat der Tunnelbau begonnen. Dieser Tunnel wird dabei in offener Bauweise erstellt, das heißt, die Bauarbeiter graben sich von oben in den Untergrund.
Alle sechs Fahrspuren bleiben während der Bauzeit zwar erhalten, allerdings werden sie schmäler und müssen immer wieder in einzelnen Abschnitten verschwenkt werden. Das hat zunächst die Fahrbahn Richtung München betroffen, während der Verkehr in Richtung Stuttgart ohne Verengung rollte. Kürzlich war die Halbzeit erreicht, die Röhre ist zur Hälfte fertiggestellt.
Die Folge ist, dass sich die Bauarbeiten nun unter die Fahrspuren Richtung Karlsruhe verlagert haben. Dazu wird auf einer neu angelegten Fahrbahn über dem bereits gebauten Teil des Tunnels umgeschwenkt. Der Verkehr nutzt auch Spuren an der Auffahrt und Fahrbahnen, die zur Rastanlage gehören. „An der Tank- und Rastanlage kommt es zwar zu Beeinträchtigungen durch die Verkehrsführungen an der Auffahrt auf die Autobahn; die Planung ermöglicht es jedoch, den Betrieb der Anlage über die gesamte Bauzeit aufrechtzuerhalten“, erklärt ein Pressesprecher des Bauprojekts.
Anfang 2019 soll der Rohbau stehen, dann schließt sich die Inneneinrichtung, sprich, die Verlegung der Schienen, an. Im Tunnel selbst laufen dann zwei Schienenpaare. Rund 250 Kilometer je Stunde soll der Zug schnell sein, wenn er künftig innerhalb von elf Sekunden durch den Tunnel rauscht.
Die Weiterführung der Strecke trifft dann auf die Brücke, die den Zug später über das Denkendorfer Tal fahren lässt und Ende 2018 fertig wird. Die Hälfte der 60 Kilometer langen Strecke zwischen Stuttgart und Ulm führt durch neun Tunnel, ansonsten folgt sie der parallel liegenden A 8.
Es entstehen 40 Eisenbahn- und Straßenüberführungen, darunter die Filstalbrücken über den Neckar bei Wendlingen und über das Filstal bei Mühlhausen im Täle. Wann jedoch dort der Zug fahren wird, ist noch nicht sicher. Gerade hat der Aufsichtsrat der Bahn den Kostenrahmen von bisher 6,5 Milliarden auf 8,2 Milliarden erhöht und den Fertigstellungstermin auf 2025 geschoben. bob / Foto: bul