In Schieflage

Kreisjugendring Esslingen muss konsolidiert werden – „Solidarität notwendig“


Der Kreisjugendring Esslingen (KJR) befindet sich in einer finanziellen Schieflage. Eine Prüfung ergab, dass der Verein mit rund einer halben Million Euro überschuldet war. Um die Insolvenz abzuwenden, beschloss der Landkreis, den KJR mit 550 000 Euro für dieses und das kommende Jahr zu unterstützen. Außerdem muss sich der KJR organisatorisch umorientieren.

Der KJR ist der Personalträger für die 32 Jugendhäuser im Kreis. Er verantwortet  als Träger den Einsatz von jungen Leuten im Bundesfreiwilligendienst und im Freiwilligen Sozialen Jahr, engagiert sich in der Schulsozialarbeit, bietet Seminare, Schulungen, Studienfahrten, Freizeiten und das Sommerlager in Obersteinbach an. Etwa 180 Mitarbeiter sind beim KJR beschäftigt, der Jahresumsatz beträgt elf Millionen Euro.

Im vergangenen Jahr wurde deutlich, dass die Kasse des KJR ein dickes Minus aufwies. Um die Gehälter auszahlen zu können, musste ein Kredit in Höhe von einer Million Euro aufgenommen werden. Eine Überprüfung ergab eine bilanzielle Überschuldung von etwa 500 000 Euro, wohl wegen einer Vielzahl nicht voll durchfinanzierter Projekte aus unterschiedlichen Förderprogrammen.

Der Landkreis sah sich daraufhin gezwungen, dem KJR finanziell und organisatorisch unter die Arme zu greifen. Eine Unterstützung in Höhe von rund 550 000 Euro soll helfen, den KJR zu konsolidieren. Außerdem hat der Landkreis der KJR-Geschäftsführung für die Dauer von zwei Jahren einen Finanzfachmann zur Seite gestellt, um die wirtschaftliche Grundlage des KJR neu zu strukturieren. Dazu sollen Kosten gesenkt und die Erlöse verbessert werden. Ein Konsolidierungsausschuss aus drei Vertretern des Kreises und der Kommunen sowie zwei KJR-Vertretern begleitet den Prozess. Den Vorsitz hat die Kreissozialdezernentin Katharina Kiewel.

Der KJR-Vorsitzende Dieter Pahlke hält sich zum Fortgang der Dinge offiziell bedeckt, da der Ausschuss hinter verschlossenen Türen arbeitet. „Wir befinden uns im Ausschuss in einer intensiven Arbeitsphase, und vieles kommt auf den Prüfstand“, sagt er.

Das bestätigt Landkreissprecher Peter Keck, wie Pahlke mit dem Verweis, dass die Diskussionen nicht öffentlich sind. „Der Konsolidierungsprozess ist in vollem Gang. Es geht dabei darum, den wirtschaftlichen Bereich des KJR transparent und steuerungsfähig aufzustellen. Für eine Neuaufstellung auf solider Basis ist dabei die Solidarität aller Partner des KJR notwendig“, sagt er. Dieter Pahlke sieht dafür gute Chancen. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir gute Ergebnisse erzielen “, sagt er.           pst / Foto: rr


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