Jobs in letzter Minute

Ferienarbeitsstellen noch vereinzelt frei – Arbeitgeber direkt ansprechen


Wer jetzt noch einen Ferienjob finden will, muss Glück haben. Meistens haben die Firmen, die Aushilfsjobs in den großen Ferien anbieten, ihre Leute schon unter Dach und Fach. Aber es gibt noch einzelne Plätze.

„Die gute Auftragslage bei den produzierenden Unternehmen in der Region Stuttgart macht es möglich, dass viele Ferienjobs angeboten werden“, hat Andreas Richter, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart festgestellt. Bei kleinen und mittelgroßen Betrieben sei der Bedarf an Aushilfen im gewerblich-technischen Bereich ebenfalls gestiegen. In der IT- und Medienbranche und beim Handel gibt es laut IHK kaum Ferienjobs.

Anders als früher vermittelt die Agentur für Arbeit jedoch keine Ferienarbeitsplätze mehr. Pressesprecherin Kerstin Fickus sagt: „Das läuft mittlerweile nicht mehr über uns.“ Nachfrage und Bedarf würden direkt abgewickelt. „Schüler und Studenten fragen direkt bei den Firmen nach.“  Oft seien es die Kinder von Firmenangehörigen, die bei großen Unternehmen die  begehrten Arbeitsplätze bekommen. So läuft es  auch bei Ceramtech in Plochingen. 30 bis 40 Plätze besetzt das Unternehmen jedes Jahr mit Ferienarbeitern. „Das sind überwiegend Kinder unserer Mitarbeiter“, sagt Sabine Dedecius, die Personalleiterin für den Tarifbereich. Die Plätze seien bereits seit dem Frühjahr vergeben. Im Landkreis Esslingen  gibt es noch einzelne Plätze für Kurzentschlossene. Die Deutsche Post DHL Group nimmt noch Jobber an – laut Pressesprecher Hugo Gimber vornehmlich für das Paketzentrum in Köngen. Auch Thorsten Hirsch, Geschäftsführer der Firma Schwaben Personal in Esslingen, nimmt noch Bewerbungen an. Sein Unternehmen arbeitet meist mit Studenten zusammen.

Etliche Kommunen arbeiten mit Ferienarbeitern: Städte und Gemeinden, auch der Landkreis, der in diesem Jahr etwa 30 Plätze anbietet. Dort werden Jobber zu so genannten Verwaltungshilfstätigkeiten eingesetzt, wie Pressesprecher Peter Keck erklärt. Wer eine Chance haben will, hat sich laut Keck frühzeitig bewerben müssen. Der Abfallwirtschaftsbetrieb setzt keine Ferienarbeiter mehr ein. Der Grund: Die Arbeitsbedingungen zum Beispiel im Kompostwerk seien für junge Leute schwierig, die Auflagen streng. In der Stadt Ostfildern sind Ferienkräfte beim Bauhof im Einsatz sowie beim Großputz in den Schulen. Vier bis fünf freie Plätze gibt es noch. „Wer mindestens 16 Jahre alt ist, kann sich noch melden“, sagt Rathaussprecherin Andrea Wangner.

Nicht alle Unternehmen setzen Zeitkräfte ein. So wie der Sitzehersteller Recaro in Kirchheim: Die Einarbeitungszeiten für die speziellen Tätigkeiten seien zu lang, heißt es dort. Auch die Stuttgart Flughafen GmbH ist seit etlichen Jahren ferienarbeiterfrei. Aus Sicherheitsgründen. „Früher hatten wir viele Ferienarbeiter im Gepäckbereich“, sagt Flughafen-Pressesprecher Volker Krämer. Heute seien die Vorgaben so streng, dass sich die Überprüfungen der Mitarbeiter zu lange hinziehen würden.

Info: Wer jobben will, fragt am besten bei Arbeitgebern direkt nach, auch in den Rathäusern. Die Homepage der Hochschule Esslingen führt zu Jobangeboten ebenso wie weitere Webseiten im Netz.           bob / Foto: bob


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