Kaleidoskop der Klänge

Festivalzeit mit Podium-Konzerten und Jazz  in Esslingen    – Große Räume und weniger Zuschauer

Im Oktober stehen in Esslingen Live-Musik-Termine an: Das Podium-Festival und das Jazz-Festival Esslingen laden zu Konzerten ein. Diese finden in Corona-Zeiten in großen Räumen und mit weniger Zuschauern als üblich statt. 

Eigentlich hätte das  Podium-Festival im April über die Bühne gehen sollen. Das Virus machte dies unmöglich.  Nun steht die Konzertreihe für zeitgenössische Musik vom 6. bis zum  15. Oktober  an. Das Festival steht ganz im Zeichen des seit mehreren Jahren laufenden Projekts #bebeethoven. Die zwölf #bebeethoven-Fellows präsentieren ihre Abschlussprojekte.

Die Reihe beginnt am Dienstag, 6. Oktober, mit dem Stegreif-Orchester #Bfree (20 Uhr, Neckar Forum). Das Orchester kombiniert Interpretationen aus Beethovens Werk  und Original-Ausschnitte aus seiner neunten Sinfonie mit europäischen Volksliedern (auch am 24. Oktober). Inigo Giner  Miranda wirft einen musikalischen und textlichen Blick auf das Jahr 1920 (Mittwoch, 7. Oktober, 20 Uhr, Central Theater). Anhand von Zwölftontechnik, Jazz, Kabarett und Stummfilmmusik will er   gesellschaftliche Umbrüche dieser Zeit ausleuchten. Koka Nikoladze präsentiert sich am Donnerstag, 8. Oktober, audiovisuell – mit einem neuartigen Video-Sampler zu seiner Beat Machine (20 Uhr, Komma, auch am 24. Oktober). Pianist, Komponist und #bebeethoven-Fellow Kaan Bulak will  in „Hymnen der Zeit“ die Verbindungen zwischen Renaissancemusik, byzantinischen Hymnen und elektro-akustischer Kunstmusik der 90er ergründen (Freitag, 9. Oktober, 21.30 Uhr, Münster St. Paul, in Kooperation mit „Stunde der Kirchenmusik“).

Groovige Kammermusik trifft auf Pop und Experiment beim „Komma X Podium“ am Samstag, 10. Oktober, 21 Uhr, im Komma.   Ein „Opern-Kopfkino“ versprechen die Veranstalter am Sonntag, 11. Oktober, wenn sich Pianist Mathias Halvorsen der Verdi-Oper Otello mit Musik und Texteinblendungen zuwendet (16 Uhr, Württembergische Landesbühne). 

Am Sonntag und Montag, 11. und 12. Oktober, wird die „Zauberburg“ von Max Andrzejewski und Jeffrey Döring aufgeführt. Thema der musikalisch-szenischen Neuproduktion  ist der Zusammenhalt in der Gesellschaft, dem  Döring in Gesprächen mit Esslinger Bürgern nachgespürt hat. Mit Textauszügen aus Thomas Manns „Zauberberg“  wird das musikalische Werk von Andrzejewski  von Podium-Musikern, dem Esslinger Vocalensemble und einem Schauspieler uraufgeführt (an beiden Tagen  20 Uhr, im Gemeindehaus am Blarerplatz, jeweils 19.30 Uhr Einführung).

Simon ten Holt wird seine Bearbeitung minimalistischer Musik von Mathias Halvorsens „Incantatie“ am Dienstag, 13. Oktober, 20 Uhr, im Komma präsentieren. Elina Altbach und ihr Ensemble Continuum konfrontieren  Claudio Monteverdis Marienvesper mit dem zeitgenössischen Zyklus „Vespers for a new dark Age“, einem  Stück von Missy Mazzoli (Mittwoch, 14. Oktober, 19 Uhr, Stadtkirche). Zum Abschlusskonzert #bebeethoven  am Donnerstag, 15. Oktober,  kommen alle zwölf #bebeethoven-Fellows zu einem „funkelnden Panorama des heutigen Musikschaffens“ zusammen – so die Ankündigung (20 Uhr, Neckar Forum). Die multimediale Ausstellung „Welcome to #bebeethoven“  im Alten Rathaus zeigt vom 12. bis  14. Oktober  Ergebnisse des mehrjährigen Projekts #bebeethoven (Vernissage 12. Oktober, 17 Uhr).

In deutlich kleinerem Rahmen agiert dieses Jahr das Jazz-Festival Esslingen. Am Freitag, 9.  Oktober, 19 Uhr,  spielt Stefano Bollani sensiblen und virtuosen Jazz  in der Stadtkirche. Das zweite Konzert bestreiten am  10. Oktober Michael Wollny und  das Nils Landgren Duo (19 Uhr, Neckar Forum). Erwarten darf man zwei vielseitige Ausnahmemusiker, heißt es.  Das Konzert mit John Scofield und dem Dave Holland Trio ist abgesagt worden. bob / Foto: Nino Halm

Info: Tickets  fürs Podium-Festival:   www.podium-esslingen. de; fürs Jazz-Festival: www.jazzfestival-esslingen.de


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