Kammermusik, Tanz und Salons

Das Podium-Festival bietet in Esslingen vom 28. April bis 7. Mai wieder außergewöhnliche Konzerterlebnisse

Das Festival hat sich längst einen Ruf weit über die Stadtgrenzen hinaus erspielt, auf Grundlage eines erfrischenden Konzepts, außergewöhnlicher Präsentation klassischer Musik und mit musikalischer Finesse. Im Jahr 2022 wird das Podium-Festival unter dem Motto „Laut die Zukunft träumen“ veranstaltet. Vom 28. April bis 7. Mai werden 17 sogenannte Hauptkonzerte präsentiert, dazu zahlreiche kleinere Veranstaltungen – dargeboten von 80 jungen Künstlerinnen und Künstlern an verschiedenen Orten in der ganzen Stadt. Als Höhepunkte werden das Eröffnungskonzert „Ewigkeit“ in der Stadtkirche St. Dionys, eine besondere Aufführung der 7. Sinfonie von Bruckner in der Frauenkirche und das Finale zwischen Klassik und Pop („Die Supergroup“) in der Druckerei Bechtle angekündigt. Darüber hinaus reicht die Bandbreite des Programms von einer Tanzperformance über einen spektakulär inszenierten „Maskenball“ bis zur Aufführung bewegender Stücke von Komponisten durch die Jahrhunderte („Das Lied der Nacht“). Neben den Konzerten gibt es zahlreiche Veranstaltungen mit freiem Eintritt: das neue Format „Podium Salon“ etwa oder eine Jam-Session.
Der thematische Bogen des Podium-Festivals spannt sich von politisch Aktuellem wie Globalisierung, Klimakrise und Korruption über die Rolle von Heldinnen als Vorbild bis hin zu existenziellen Fragen menschlichen Lebens. „Wir wollen mit unseren Konzerten Geschichten erzählen, die Menschen bewegen und sie generationsübergreifend zum Dialog anregen“, sagt der Künstlerische Leiter Joosten Ellée. Es ist die erste Podium-Ausgabe unter der Leitung des 29-jährigen Musikers, Komponisten und Ensemblegründers. Diversität, politische Verantwortung und Partizipation werden als Schwerpunktthemen im Programm definiert. Überwiegend werden Werke von Frauen aufgeführt. „Wir spielen die Werke von Frauen nicht, weil sie von Frauen stammen, sondern weil es einfach gute Musik ist. Es ist ein großer Skandal, dass es nach wie vor so wenig Werke von Frauen auf die aktuellen Spielpläne schaffen“, sagt Joosten Ellée.
Die künstlerische Zusammenarbeit mit Laienensembles ist für Ellée eine Herzensangelegenheit: „Ich bin sehr froh, dass wir mit den Streichern des Jugendsinfonieorchesters Filderstadt an der Filum-Musikschule eine so wunderbare Kooperation für das Eröffnungskonzert realisieren können und die Kantorei der Esslinger Stadtkirche unter ihrem Leiter Uwe Schüssler bei unserem Projekt ‚Lied der Nacht’ so aktiv und engagiert mitwirkt.“ Starke partizipative Elemente fließen auch in das Werkstattkonzert „#bechange” ein.
Weiterhin hat die Zusammenarbeit mit professionellen Ensembles und mit anderen Kulturveranstaltern aber eine zentrale Bedeutung im Rahmen des Festivals. Das von Joosten Ellée und der neuen Podium-Geschäftsführerin, Selma Brauns, mit gegründete Ensemble Reflektor spielt dabei eine wichtige Rolle. Das Ensemble wirkt nicht nur beim Eröffnungskonzert mit, sondern auch bei der ambitionierten Konzertproduktion „Fuel”.
Kostenlose Konzerte für Kitas und im öffentlichen Raum gehören wie die Club-Konzerte im Jugendhaus Komma schon länger zu den Bestandteilen des Festival-Programms. Für die Kita-Konzerte ist in diesem Jahr unter der Überschrift „Heldinnen” ein besonderes musikalisch-szenisches Programm mit der Komponistin Emilie Mayer im Zentrum vorgesehen. Die „Salons“ mit Minikonzerten bei freiem Eintritt sollen die Öffnung des Festivals zur Stadt herausarbeiten.

Info: Karten gibt es an Reservix-Vorverkaufsstellen sowie unter www.podium-esslingen.de. Unter www.podium-esslingen. de sind auch die genauen Programminformationen ersichtlich.

hin / Foto: Christoph Püschner/Zeitenspiegel


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