Die Corona-Auflagen machen die notwendigen Vorarbeiten für das Musikfestival in Aichwald unmöglich

Ursprünglich hätte eine Neuauflage des Goldgelb-Musikfestivals im nächsten Jahr vom 19. bis zum 23. August in Aichwald-Krummhardt stattfinden sollen. Jetzt hat der Krummhardter Kulturverein, der die Veranstaltung alle zwei Jahre organisiert, das Event jedoch endgültig abgesagt. Das Festival wird nun um ein Jahr auf Sommer 2022 verschoben. Schuld daran ist die Corona-Pandemie mit den aktuellen Auflagen und der Unsicherheit, wie sich die Lage bis zum nächsten Sommer entwickeln wird. „Weder der Ausschuss noch die fünf Vorbereitungsteams können sich derzeit treffen“, begründet Rolf Doll, der Vorsitzende des Kulturvereins, die Entscheidung.
So hätte beispielsweise das Aufbauteam bereits im Dezember dringend zusammenkommen müssen, um aktuelle Veränderungen für das nächste Festival zu besprechen und vorzubereiten. Unter anderem müssen neue Parkplätze gesucht werden, als Ersatz für die Stellplätze, die am Festivalgelände wegen des Neubaugebiets Fuchsbühl wegfallen. Schwierig wäre es laut Doll auch für das Werbeteam geworden, Sponsoren für das nächste „Goldgelb“ zu finden. „Die Firmen haben in der derzeitigen wirtschaftlichen Lage ganz andere Sorgen“, sagt Doll. Zudem sei es eigentlich schon viel zu spät dafür gewesen. Doch ohne zu wissen, wer das Festival im nächsten Jahr finanziell unterstützt, können weder Flyer noch andere Broschüren gestaltet werden. Diese hätten spätestens im Mai in Druck gehen müssen.
Mit zwei Drittel der Bands hatte der Kulturverein bereits entsprechende Verträge abgeschlossen, doch waren diese vorsichtshalber mit einer Rücktrittsklausel versehen worden. Zwar hätten die Verträge auch erst im April gekündigt werden können, doch wollte der Kulturverein Planungssicherheit für alle Beteiligten und nicht zuletzt für die eigenen Mitglieder schaffen. So muss beispielsweise der Landwirt, der das Gelände für das Festival zur Verfügung stellt, wissen, ob er seine Felder bewirtschaften kann oder nicht.
Urlaubsplanung ermöglichen
Auch wollte der Kulturverein den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern eine frühe Urlaubsplanung ermöglichen. Zudem befürchteten Doll und seine Mitstreiter, dass weder das Landratsamt noch die Gemeinde die Veranstaltung zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt genehmigt hätten. Er selbst habe die aktuelle Situation zwar vorhergesehen, doch nicht in dieser Dimension, sagt Doll im Hinblick auf die jüngste Entwicklung der Corona-Pandemie. Gefragt, wie der Krummhardter Kulturverein die Verlegung des Festivals um ein Jahr finanziell verkraftet, verweist Doll auf die Rücklagen. „Wir haben in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet“, sagt er. Der Verein sei finanziell relativ gut aufgestellt und könne ein weiteres Jahr ohne „Goldgelb“ gut verkraften. Das Festival unter Corona-Bedingungen auszurichten, war für Doll und seine Leute nicht in Frage gekommen. „Das wäre dann nicht unser ‚Goldgelb’ gewesen“, sagt er. Noch abzuwarten und das Festival erst zu einem späteren Zeitpunkt abzusagen, hätte nur zu weiterer Verunsicherung und womöglich zu Frust geführt.
Sollte sich durch die Impfungen die Pandemie abschwächen, schließt Doll nicht aus, dass der Kulturverein nächstes Jahr im Spätsommer oder Herbst kurzfristig „ein Fest aus dem Bauch heraus schießt“. Irgendwas, das schnell gehe. aka / Foto: aka