Kindergarten in der Alten Schule

Bis zur Fertigstellung sollen neben der ehemaligen neuapostolischen Kirche in Altbach Container aufgestellt werden

Der Bedarf an Betreuungsplätzen wächst. In Altbach soll deshalb ein neuer Kindergarten in der Alten Schule eröffnet werden. Für den Umbau des Schulhauses an der Ecke Hof- und Schillerstraße möchte die Gemeinde mehr als vier Millionen Euro in die Hand nehmen. Der Gemeinderat gab während seiner jüngsten Sitzung grünes Licht für das Vorhaben. Nun werden die Vergaben für die Architektenleistungen vorbereitet. „Wir sind ganz am Anfang des Prozesses“, betonte der Ortsbaumeister Jens Korff. Bis der neue Kindergarten bezugsfertig ist, könnte es noch   drei Jahre dauern.

Die neuen Kinderbetreuungsplätze werden allerdings schon früher benötigt. Deshalb soll ein zweigruppiger Kindergarten in Containerbauweise auf dem gemeindeeigenen Grundstück neben der ehemaligen neuapostolischen Kirche an der Esslinger Straße im Osten Altbachs gebaut werden. Ab März 2022 sollen die neuen Kindergartenplätze dort zur Verfügung stehen.

Die Interimslösung soll für etwa 2,5 Jahre bestehen. Vorgesehen ist ein einstöckiger Bau aus gemieteten Containern mit Gruppen und Nebenräumen, Sanitärbereich und Küche. Ebenfalls in der Containeranlage sollen ein Büro für die Kindergartenleitung, ein Elternsprechzimmer, Garderoben, ein behindertengerechtes WC und ein Putzraum eingerichtet werden.

Das ehemalige Kirchengebäude soll bei Bedarf genutzt werden. Dort sollen die bestehenden Toiletten saniert und ein Materialraum eingerichtet werden. Außerdem sollen dort ein Pausen- und Besprechungsraum, ein Personalbüro und eine Teeküche zur Verfügung stehen. Die Kosten für den Interimskindergarten beziffert die Gemeinde auf 955 500 Euro. Einen großen Teil davon kostet allein die Miete der Container, nämlich 430 000 Euro.

Dass nun ein Interimskindergarten eingerichtet werden muss, liegt laut Gemeindeverwaltung an der langen Suche nach einem geeigneten Standort für einen neuen Kindergarten. Eine Überraschung waren die zu betreuenden Kinder nicht. Die Gemeindeverwaltung hätte gerne bereits Anfang 2020 eine Machbarkeitsstudie für die Alte Schule in Auftrag gegeben, dafür im Gemeinderat aber keine Mehrheit gefunden, erklärt der Bürgermeister Martin Funk. Die Mehrheit des Gemeinderates wollte zunächst nach freien Grundstücken für einen Neubau suchen. Diese Suche sei aber bislang nicht erfolgreich verlaufen.

Nun soll für den neuen Kindergarten die Alte Schule umgebaut werden, und sie soll einen Anbau bekommen. Derzeit wird das Gebäude unter anderem als Lager für die Feuerwehr genutzt. Auch das DRK hat dort derzeit  einen Vereinsraum, die VHS nutzt ebenfalls einige Räume. Nach dem Umbau soll der Kindergarten  drei Gruppen aufnehmen können.

Ob der neue Kindergarten nun tatsächlich in der Alten Schule eingerichtet wird, dahinter machte  Funk während der jüngsten Sitzung des Gemeinderates allerdings trotz des nun gefassten Beschlusses noch ein Fragezeichen. Es gebe noch laufende Grundstücksverhandlungen, sagte er. Falls diese erfolgreich verlaufen sollten, könne wieder über einen Neubau nachgedacht werden.

Wie die Gesamtkosten von mehr als fünf Millionen Euro für den Interimskindergarten plus Umbau der Alten Schule in den kommenden Jahren gestemmt werden könnten, dazu machte die Gemeindeverwaltung einige Vorschläge. Demnach könnte sich die Finanzierung durch drei Bausteine zusammensetzen: Einmal könnte ein Darlehen über einen bestehenden Bausparvertrag beantragt werden. Hinzu könnte ein Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) kommen. Und zuletzt könnte die Gemeinde noch in den Genuss eines KfW-Zuschusses kommen.

Die nötigen Darlehen könnten nach der Fertigstellung des Kindergartens zumindest teilweise durch den Erlös des Verkaufs des Grundstücks der ehemaligen neuapostolischen Kirche wieder getilgt werden.  Was in Zukunft auf dem Kirchengelände geschehen soll, wird der Gemeinderat zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden.  bra / Foto: Philipp Braitinger


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