Einbruchsaison: Polizei berät Bürger zur Sicherheit rund ums Haus
Die Einbruchzahlen schnellen in der dunklen Jahreszeit nach oben. Einbrüche können aber durch richtiges Verhalten und die richtige Sicherungstechnik verhindert werden. Innerhalb der bundesweiten Kampagne „K-Einbruch“ informiert und berät das Polizeipräsidium Reutlingen mit dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg die Bürger, wie sie sich am besten vor Einbrüchen schützen können.
Dunkle Häuser, denen man sofort ansieht, dass niemand zu Hause ist, gekippte Fenster, Mülltonnen unter dem Balkon, überquellende Briefkästen – die Liste der Faktoren, die zu einem gelungenen Einbruch führen, ist lang. „Meist genügt nur eine Schwachstelle am Haus oder an der Wohnung, um den Einbrecher reinzulassen“, sagt Matthias Spitzner. Er ist einer der fünf Polizisten, die die Vorortberatungen zur Einbruchsicherheit im Gebiet des Reviers Reutlingen machen.
Wenn Spitzner gerufen wird, dann arbeitet sich der Kriminalbeamte in Zivil sorgfältig – an der Haustür beginnend – durch das Haus; Haustür, Fenster, Balkontür. „Da sehen wir schon manches betretene Gesicht“, sagt Spitzner. Viele Menschen wüssten gar nicht, wie wenig Widerstand ihre Türen oder Fenster im Ernstfall leisten. Die Hausbewohner erhalten nach der Beratung eine Liste mit Handwerkern und Fachunternehmern, die auf Sicherheitstechnik spezialisiert sind.
Mit und ohne aktualisierte Technik gibt es aber auch unverzichtbare Regeln: „Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster“, sagt Spitzner. Und ein leeres Haus, so Spitzner, dürfe nie unbewohnt aussehen. Beleuchtung über Zeitschaltuhren seien eine einfach zu installierende Hilfe.
„Einbrecher sind auf schnelle Beute aus“, erklärt der Kriminalbeamte. Ein Einbruch dauere höchstens 15 Minuten. „Ist der Einbrecher innerhalb von drei bis fünf Minuten nicht drin, bricht er sein Vorhaben ab.“ Für Spitzner ein Argument für gut gesicherte Türen und Fenster. Die Investitionen dafür liegen je nach Alter und Beschaffenheit zwischen 300 bis 1000 Euro. Der Räuber sucht nach Bargeld und Schmuck, nach Tablets und Smartphones, eben nach allem, was man schnell und leicht wegtragen kann. Dabei sind es nicht nur Villen, die der Gangster aufsucht – Reihenhäuser oder Mietwohnungen gehören genauso zum Beuteschema. Einbrecher legen laut Spitzner jedoch keinen Wert auf die Begegnung mit den Hausbewohnern. In aller Regel fliehen sie schnell, wenn sie ein Haus doch bewohnt vorfinden. Spitzner hat in den zwölf Jahren seiner Tätigkeit als Kriminalbeamter schon viele Einbrüche aufgenommen. In einem Fall wurde ein Ehepaar zweimal heimgesucht. Nach dem ersten Bruch wurde sicherheitstechnisch nachgerüstet, eine Schwachstelle blieb allerdings unbearbeitet – genau dort stieg der zweite Einbrecher ein. Das Leid der Opfer kann immens sein. Spitzner: „Manche brauchen professionelle Hilfe.“ Er sagt aber auch: „Wir leben immer noch in einem sicheren Raum.“ bob / Foto: dpa
Info: www.k-einbruch.de, Beratung unter: t 0 71 21/9 42-12 02, E-Mail: reutlingen.pp.praevention@polizei.bwl.de