LesART light mit hohem Anspruch

Esslinger Literaturfestival trotzt Corona – 13  Autoren und Autorinnen für Erwachsene und Jugendliche

Das Programm  ist kleiner, die Säle sind größer, Vorverkauf und Signierungen laufen anders – dennoch findet  auch in diesem Jahr das Esslinger Literaturfestival LesART statt. Am 24. Oktober beginnt der Vorverkauf.

Renate Luxemburger, in der Esslinger Stadtbücherei für Veranstaltungen zuständig,  hat auch in diesem Jahr ein anspruchsvolles Literaturprogramm zusammengestellt. 19 Veranstaltungen mit 13 Autoren und Autorinnen sind für Erwachsene und Jugendliche  zustande gekommen. Esslingens Oberbürgermeister Zieger nannte die Literaturtage ein „Leuchtturmprojekt der Esslinger Kultur“, deshalb sei es eine gute Entscheidung, die LesART zu veranstalten, wenn auch kleiner und unter Beschränkungen: „Kultur ist systemrelevant.“

Eröffnet wird die LesART am 6. November, 19.30 Uhr,  im Neckar Forum, mit Monika Helfers  Familienroman „Die Bagage“. Helfer zeigt auf, wie Erfahrungen früherer Generationen auf Familien noch bis zur heutigen Zeit nachwirken.

Mit „Doppelte Spur“ von Ilija Trojanow geht es am 7. November, 18 und 20.30 Uhr,   im Schauspielhaus der Württembergischen Landesbühne (WLB)  weiter.  Trojanow widmet seinen Roman ganz aktuell dem Verhältnis von USA und Russland. Die Spaltung der Gesellschaft durch unterschiedliche Wahrnehmung von Fakten sind die  Themen.

Mit  Carmen Buttjer ist eine Esslingerin bei der LesART dabei. Die diesjährige Bahnwärter-Stipendiatin stellt ihren Debüt-Roman „Levi“ am 11. November, 19.30 Uhr,   im Saal des CVJM vor.  Die Kulturjournalistin und Moderatorin des Literaturclubs im Schweizer Fernsehen, Nicola Steiner, hält die  Laudatio  auf Buttjer. Auch Joachim Zelter war mal Esslinger Bahnwärter. Er  kommt am 13. November, 19.30 Uhr,   ins Neckar Forum, um seine  Groteske „Imperia“,  ein  Spiel um  Macht und Huldigung, vorzustellen.

Ein bekannter LesART-Gast ist Ingo Schulze, der am 15. November,   17 und 19.30 Uhr, zu  zwei Lesungen in die  WLB kommt. In  „Die rechtschaffenen Mörder“ begibt er sich auf die Spur  deutsch-deutscher  Befindlichkeit, hinterfragt Ossi-Wessi-Klischees und wirft einen kritischen Blick auf die deutsch-deutsche Geschichte.

 Markus Orths, ebenfalls regelmäßiger Gast der LesART, bringt  am 18. November, 19.30 Uhr,   im Neckar Forum in  „Picknick im Dunkeln“ Stan Laurel und Thomas von Aquin zusammen. Diese wollen sich  über Fragen des Lebens unterhalten, für die Zuhörer soll so  eine philosophische Reise entstehen.

Zum Abschluss kommt mit Rüdiger Safranski am 23. November, 19.30 Uhr,  ein weiterer prominenter Gast zur LesART ins Neckar Forum. Seine Hölderlin-Biografie „Hölderlin. Komm! Ins Offene, Freund!“ erschien passend zu dessen 250. Geburtstag. Sie beleuchtet neben der Beschreibung der Lebensabschnitte des Dichters die philosophischen Fragen, die Hölderlin beschäftigten. 

Die  Stadtbücherei  bietet bei der 26. LesART zudem zehn  Schullesungen an. Es wurden sechs Autorinnen und Autoren eingeladen, die für Grundschulkinder sowie Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 1 lesen werden.

Vieles ist bei der LesART dieses Mal   ganz anders: Das Programm ist erheblich kleiner, die Zahl der Besucher ist beschränkt und kann noch weiter schrumpfen, es gibt  keine Eröffnungsfeier, kein   Literaturfest und keine Signierstunden. Wer ein signiertes Buch will, kann es in  der die Lesung betreuenden Buchhandlung bestellen.   bob / Foto: bul

Info: mehr zum LesART-Programm: www.stadtbuecherei. esslingen.de. Karten, die ab Samstag, 24. Oktober, 11 Uhr, im Vorverkauf sind, können nur über Reservix bestellt oder bei den Reservix-Shops in Esslingen gekauft werden. Die Preise bleiben mit acht bis zehn Euro gegenüber dem Vorjahr unverändert, Lesungen für Kinder und Jugendliche sind frei.


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