Gemeindehalle in Holzmaden wird für etwa 3,4 Millionen Euro saniert und vergrößert

Die Gemeinde Holzmaden wird ihre Gemeindehalle sanieren und mit einem Anbau um neun Meter verlängern. Im Zuge der Sanierung werden das alte Flachdach und die Haustechnik erneuert, außerdem wird die Einrichtung modernisiert. Durch den Anbau werden eine zusätzliche Sportfläche von rund 110 Quadratmetern sowie ein Lagerraum mit 44 Quadratmeter Fläche geschaffen. Die Kosten für das Gesamtprojekt werden mit etwa 3,4 Millionen Euro veranschlagt.
Seit 37 Jahren leistet die Holzmadener Gemeindehalle gute Dienste bei Veranstaltungen der Vereine oder der Gemeinde. Hauptsächlich aber wird sie rege für den Vereins- und Schulsport genutzt. Allerdings machten sich in den vergangenen Jahren Abnutzungserscheinungen bemerkbar. So wurde vor zwei Jahren zur Verbesserung der Energiebilanz eine Holzpellet-Heizung eingebaut. Der Festsaal erhielt neue Fenster und die Akustik wurde verbessert.
Eine Begehung brachte dann Mängel bei der Haustechnik und in den Umkleide- und Sanitärräumen, beim Brandschutz und nicht zuletzt beim Flachdach zutage. Der Sanierungsplan dafür sieht vor, ein neues, leicht geneigtes Dach aufzubauen, den Sportboden und die Wandbeläge zu tauschen, die Heizung auf Deckenstrahler umzurüsten und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung einzubauen, die Beleuchtung auf LED umzurüsten sowie die Umkleide- und Sanitärräume zu modernisieren. Außerdem wird eine behindertengerechte Toilette eingebaut. Für die Sanierung kalkuliert die Gemeinde mit Kosten von rund 2,25 Millionen Euro.
„Das ist nicht überzogen, wenn man den langen Nutzungszeitraum bedenkt“, sagt Holzmadens Bürgermeisterin Susanne Irion. Das Land unterstützt die Sanierung mit 227 000 Euro aus dem Sportstätten-Förderprogramm. Einige der technischen Gewerke sind zusätzlich förderfähig, die Zuschüsse dafür seien allerdings noch nicht zu beziffern, sagt Irion. Die Investition sei über den Haushalt gedeckt, eine Prüfung habe bestätigt, dass die Kalkulation solide ist. „Da haben wir unsere Hausaufgaben gemacht“, sagt sie.
Im Rahmen der Sanierung wird die Halle auch um neun Meter verlängert. Damit kommen rund 110 Quadratmeter Sportfläche hinzu, außerdem werden 44 zusätzliche Quadratmeter an Lagerflächen gewonnen. Der Anbau wird weitere 1,15 Millionen Euro kosten, sodass das Gesamtprojekt etwa 3,4 Millionen Euro teuer werden wird.
Susanne Irion sieht, wie auch eine Mehrheit des Gemeinderats, in dieser Investition gut angelegtes Geld. Durch den Anbau wird es künftig möglich sein, mit einer Trennwand zwei Sport- oder Übungsflächen anzubieten und die Halle dadurch besser auszulasten. „Der Bedarf an Trainings- oder Gymnastikfläche ist hoch. Zudem sehen wir einen verstärkten Druck auf die Abendstunden“, berichtet die Bürgermeisterin. Ein wichtiger Grund dafür sei eine beobachtbare Veränderung im Freizeitverhalten der Menschen und in den zeitlichen Abläufen in den Vereinen. „Man findet immer weniger Ehrenamtliche, die am Nachmittag etwas anbieten können“, erzählt Irion. Zudem gebe es ab 2025 den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule. Spätestens dann wäre mehr Spiel- und Sportfläche nötig. pst / Carsten Riedl