Ab dem „Schmotzigen Doschdig“ steuert die Fasnet ihren Höhepunkt an


Die Narren sind schon eine Weile los. Ab Donnerstag, dem „Schmotzigen Doschdig“, beginnt die heiße Phase der Fasnet. Vor allen in den Hochburgen Neuhausen und Wernau, aber auch in anderen Gemeinden, werden dann Tage und Nächte durchgefeiert.
Neuhausen: Die Neuhausener werden am „Schmotzigen Doschtig“ zeitig geweckt: Um 4.30 Uhr in der Frühe sorgt am 20. Februar die Party- und Showband „Waschlappen-Glunker“ dafür, dass keiner verschläft. Die Jugend kann sich auf den Schulsturm und die anschließenden Partys im Jugendzentrum und im Keller des Narrenbund-Vereinshauses freuen. Parallel dazu feiern die Senioren im katholischen Gemeindehaus und verschiedene Narrengruppen und Vereine an diversen Orten. Auf dem Schlossplatz tanzen ab 19.11 Uhr die Feuerteufel um die lodernden Flammen: Die Häsgruppen des Narrenbundes Neuhausen führen, musikalisch begleitet vom Spielmannszug, den traditionellen Hexentanz auf und bringen sich in Stimmung, um anschließend das Rathaus zu stürmen und wie viele andere die Nacht durchzumachen. Am Freitag, 21. Februar, ruft abends die „Fang-das-Licht-Fasnetsparty“ ins Vereinsheim des Narrenbundes. Auf dem Programm stehen verschiedene Masken- und Brauchtumstänze.
Der große Umzug durch Neuhausen findet am Sonntag, 23. Februar, ab 13.33 Uhr statt. Erwartet werden rund 80 Gruppen aus dem süddeutschen Raum, darunter auch das Prinzenpaar aus Neuhausen sowie einige Wagen der Wagenbaugruppe. Der Eintritt zur Deckung der Kosten liegt bei drei Euro und wird vor Ort erhoben.
Wernau: Während es in Neuhausen „Auf die Pauke haut se – Bauze, Bauze!“ heißt, tönt es in Wernau „Hecka, Heala – hoi, hoi, hoi!“. Dort stehen ab dem „Schmotzigen Doschdig“ sechs Tage Fasnet nonstop auf dem Programm. Am Donnerstag werden die Schulen gestürmt und ihre Rektorinnen vorgeführt, während Schülerinnen und Schüler um die Wette tanzen. Es gibt Narrensupp’, die „Geesgassdeifl“ stellen den Narrenbaum, dann geht es mit Worten und Taten beim Rathaussturm dem Schultes an den Kragen. Ab 19 Uhr wird die Party in der Narrenbar „Hölle“, dem „Gugg-Rock-Café“ und in vielen Wernauer Lokalen fortgesetzt.
Am „Ruaßiga Freidig“ steigt ab 19 Uhr die Alemannische Nacht, zunächst vor dem Quadrium, wo Schultes und Stadträte vom Wernauer Büttel vor das hohe Narrengericht geladen werden. Die Narrenweihe für Neulinge findet statt, später der Hexentanz der „Laichleshexa“ in mystischer Atmosphäre – und all das bei musikalischer Begleitung durch die „Bodenbachsymphoniker“. Ab 20 Uhr spielt dann in der Stadthalle die Band „Friends Live“.
Zehntausende Zuschauer werden zum großen Umzug am Samstag erwartet. Ab 14 Uhr machen die rund 3200 Hästräger und Guggenmusiker die Straßen unsicher. Im Rahmen der Aktion „Feiern mit Vernunft! – Fasnet ist mehr als Vollrausch!“, an der sich auch die Neuhausener Narren beteiligen, wird es auch in diesem Jahr eine Allgemeinverfügung der Stadt Wernau geben, die in der Zeit von 10 bis 20 Uhr das Mitführen und Konsumieren harter Alkoholika untersagt. Wer dagegen verstößt, erhält einen Platzverweis. Damit möchten die Veranstalter und Helfer Alkoholexzessen vorbeugen. Sie raten außerdem zur Anfahrt mit der S-Bahn. Neu in diesem Jahr ist, dass die beiden Party-Locations „Hölle“ und „Gugg-Rock-Café“ nach dem Umzug durchgehend bis 1 Uhr nachts geöffnet haben.
Weitere Gemeinden: In Wolfschlugen wartet ebenfalls ein heißes Fasnetswochenende. Die Wolfschlugener Narren – „Hexabanner“ und „Herdhauhexen“ mit den Guggen „Hexenbusters“ – sind vom „Schmotzigen Doschdig“ bis zum Aschermittwoch voll beschäftigt. Aufs Fasnetswecken folgen Narrenbaumstellen und Rathaussturm am Donnerstag, Schulsturm, Kinderfasnet und der Hexenbannertanz am Freitag. Am Dienstag heißt es dann Narrenbaumfällen.
Bei den „Täleshexen“ in Aichtal geht’s am Donnerstag mit Schul- und Rathaussturm und großer Hexennacht in der Festhalle rund. Die „Kloster-Deifel“ Kirchheim übernehmen ebenfalls am Donnerstag die Macht auf dem Rathaus und halten sie bis zur Häs-Beerdigung am Dienstag, gefolgt von ihrer Geldbeutelwäsche am Aschermittwoch. Am Donnerstag, 20. Februar, werden noch zahlreiche weitere Rathäuser gestürmt, zum Beispiel in Nürtingen (erstmals nach fast zehn Jahren wieder, ab 17.17 Uhr), Wendlingen, Deizisau, Hochdorf, Oberlenningen und Frickenhausen, einen Tag später in Baltmannsweiler. In Nürtingen tagt am Donnerstag ab 19 Uhr im Schlachthof das Narrengericht und es gibt anschließend eine Party. In Wendlingen wird im Treffpunkt Stadtmitte am Donnerstag, Freitag und Samstag (jeweils ab 19 Uhr) gefeiert. In Altbach findet zudem am Samstag, 22. Februar, 19.30 Uhr, in der Gemeindehalle die TVA-Faschingsparty statt. aia / Fotos: bul