Für 29 Millionen Euro wird in Neuhausen die Anton-Walter-Schule errichtet – Baubeginn für Oktober geplant

Im Schuljahr 2022/2023 wird in Neuhausen eine neue Grundschule in Betrieb gehen. Der Baubeginn am Projekt Anton-Walter-Schule soll in der zweiten Oktoberhälfte sein. Die vorbereitenden Arbeiten sind über den Sommer abgeschlossen worden. Insgesamt kostet der Schulneubau rund 29 Millionen Euro.
Steigende Schülerzahlen in vielen Städten und Gemeinden führen dazu, dass die bisherigen Grundschulkapazitäten an ihre Grenzen kommen. So auch in Neuhausen. Die Mozartschule kann die Schüler künftig nicht mehr alle unterbringen. Das Mehraufkommen soll nun die geplante Grundschule, die Anton-Walter-Schule, auffangen. Auf dem Egelseegelände wird das Schulgebäude, das auch noch eine Mensa beheimaten wird, errichtet. Dazu wurde zunächst der Anbau der Friedrich-Schiller-Schule abgebrochen, der früher als Trakt für die Klassen 1 bis 4 an der Schule angedockt war. Mittlerweile ist die Friedrich-Schiller-Schule keine Verbund-, sondern eine Gesamtschule.
Mit dem Abbruch des Anbaus wird Platz für den zweiteiligen Gebäudekomplex geschaffen, der aus zwei aneinanderliegenden Quadern besteht.
In der Mitte zwischen den beiden Teilen befindet sich die Erschließung. Ein Würfel ist dreigeschossig, der andere zweigeschossig. Im zweigeschossigen Gebäude befindet sich die Mensa. Die Großküche dort soll nicht nur die Grundschule, sondern alle Neuhausener Schulen sowie die Kinder- und Jugendeinrichtungen, die eine Betreuung anbieten, täglich mit frischem Essen versorgen. Über der Mensa wird ein Stockwerk mit Multifunktionsräumen erstellt, deren Nutzungen vielfältig und auf den aktuellen Bedarf ausgerichtet sein sollen. „Das können Jugendräume sein, aber auch Räume für Vereine“, erklärt Elke Eberle, die Pressesprecherin der Gemeinde. Die Grundschule wird mit drei Zügen geplant, mit der Möglichkeit auf 3,5 Züge auszuweiten.
Mittlerweile sind auch die vorbereitenden Bauarbeiten beendet. Nach dem Abbruch des alten Gebäudeteils musste der Boden für den kommenden Neubau präpariert werden. So sind zunächst Kanäle aus dem Baufeld umverlegt worden. Dann ging es an das Richten des Untergrunds für das Mensagebäude, das unterkellert sein wird und daher eine Tiefe von bis zu sieben Metern benötigt. Stahlträger sind in den Boden eingelassen worden, um Einbrechen und Nachrutschen des Erdreichs zu verhindern. Zwischen den Stahlträgern liegen jetzt Holzbohlen.
Da die Schule nur teilweise unterkellert ist, müssen eingebaute Rampen die Verbindung der unterschiedlichen Arbeitsebenen schaffen.
„Der Untergrund war nicht besonders gut“, sagt Rathaussprecherin Elke Eberle. „Es gab dort mehr Betonmasse als erwartet.“ Weiterhin seien noch Abdichtungsarbeiten an den Kanälen zwischen Friedrich-Ebert-Schule und Egelseehalle notwendig geworden.
Insgesamt hat der zusätzliche Aufwand die Vorbereitungsarbeiten um 500 000 Euro in die Höhe getrieben; 50 000 Euro davon entfielen auf die Abbrucharbeiten des alten Gebäudetrakts. „Wir liegen aber noch gut im Kostenrahmen“, betont Eberle. „Und ebenso im Zeitrahmen.“ Bereits zum Schulbeginn in zwei Jahren soll das Gebäude die ersten Schüler aufnehmen. bob / Foto: bul
Info: Namenspatron für das Schulhaus ist Anton Walter, der als einer der wichtigsten Klavierbauer zur Zeit der Wiener Klassik im ausgehenden 18. Jahrhundert galt. Walter wurde 1792 in Neuhausen, das damals zu Vorderösterreich gehörte, geboren. Noch heute werden Hammerklaviere von Walter – als Original und auch als Nachbauten – gespielt.