Oper unter freiem Himmel

Nürtinger Konzertensemble spielt „Zar und Zimmermann“ – „Opern-Air“ vom 19. bis 27. Juli bei der Stadtkirche

Alle zwei Jahre findet in Nürtingen im Wechsel mit den Gitarrenfestspielen auf einer Freilichtbühne bei der Stadtkirche das „Opern-Air“ statt. Das Nürtinger Konzertensem­ble gibt bei der nunmehr zwölften Auflage der Opernfestspiele  vom 19. bis 27. Juli  die komische Oper „Zar und Zimmermann“ nach dem Libretto von Albert Lortzing. Die musikalische Gesamtleitung hat Hans-Peter Bader, die Regie führt Janne Wagler.

Seit dem Jahr 2005 gestalten der Nürtinger Kammerchor und die Kammersymphonie, die zusammen das Nürtinger Konzertensemble bilden, in einem zweijährigen Rhythmus unter freiem Himmel Opernaufführungen. Der hohe musikalische Anspruch des „Opern-Air“ hat dem Ensemble überregional große Anerkennung und ein von Mal zu Mal wachsendes Publikum beschert. Unter der Gesamtleitung des langjährigen Leiters der Musik- und Jugendkunstschule, Hans-Peter Bader, haben die Musiker bereits Hochkaräter wie „La Traviata“ oder „Orpheus in der Unterwelt“  gespielt und entsprechend der Anforderungen der Freilichtbühne interpretiert. Im Fall der Oper „Carmen“ brachte das Ensemble vor zwei Jahren eine komplette Neuinszenierung auf die Bühne bei der Stadtkirche.

Während die Szenerie von  „Carmen“ vor zwei Jahren in das Motorsport-Milieu der Gegenwart versetzt wurde, soll sich „Zar und Zimmermann“ eng an das Libretto von Albert Lortzing anlehnen, erzählt Julia Lüdicke, die Sprecherin des Nürtinger Konzertensem­bles. „Wir  bleiben in der Geschichte, allerdings spielen und singen nicht alle in Kostümen. Wir legen uns bei der Inszenierung also nicht auf eine bestimmte Zeit fest, sondern betonen das Zeitlose an dieser Geschichte“, beschreibt Lüdicke.

Lortzings Vorlage erzählt die Geschichte des russischen Zaren Peter der Große, der inkognito auf einer Werft in einem niederländischen Hafen arbeitet, um dort  Wissen zu erwerben, das den heimischen Schiffbau voranbringen könnte – also Industriespionage betreibt. In der Werft arbeitet noch ein Zimmermann namens Peter, der aus der russischen Armee desertiert ist. Er ist in Marie, die Nichte des Bürgermeisters der Hafenstadt, verliebt. Dies führt zu absurd-komischen Verwechslungen. Hinzu kommen französische und russische Agenten, die auf der Jagd nach dem Zaren sind und für weitere Turbulenzen sorgen, bis sich die politische und die Liebesgeschichte zu einem guten Ende fügen.

Um das Stück etwas zu straffen und die Charaktere besser zur Geltung zu bringen, wurden einige Szenen etwas gekürzt und einige gesungene in gesprochene Texte umgewandelt. Für das Bühnenbild hat Volker Illi eine Windmühle mit drehenden Flügeln gebaut und die Werkstatt der Werft mit einem hölzernen Steg und  Bauteilen für Boote nachempfunden. „Wir haben also wenig abgewandelt und bleiben mit der Szenerie auf der Werft“, sagt Julia Lüdicke.       pst / Foto: Veranstalter

Info: Nürtinger Konzertensemble, „Zar und Zimmermann“, Regie Janne Wagler, musikalische Gesamtleitung Hans-Peter Bader. Freilichtbühne bei der Stadtkirche Nürtingen, Premiere am Freitag, 19. Juli, weitere Aufführungen am 21., 24., 25. und 27. Juli, jeweils 20.30 Uhr; bei Regen finden die Vorstellungen in der Stadthalle statt (www.opernair-nuertingen.de).


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