Freilichttheater in Stetten feiert 50-jähriges Bestehen mit Festakt und Premieren
In diesem Jahr feiert das Theater unter den Kuppeln (TudK) im Gräbleswiesenweg im Leinfelden-Echterdinger Stadtteil Stetten 50-jähriges Bestehen. Am 19. September findet ein Festakt statt, davor stehen die Premieren des Kinderstücks „Aladdin und die Wunderlampe“ sowie des Musicals „Aida“ an.
Gleich zweimal ist der Orient Thema auf der Freilichtbühne des TudK. Am Sonntag, 17. Mai, 15 Uhr, geht erstmals der Vorhang auf für das Kinderstück „Aladdin und die Wunderlampe“, bei dem Semjohn Dolmetsch und Evelyn Brenner Regie führen. Dolmetsch, ein Eigengewächs des Theaters, studiert in Stuttgart Schauspiel und Theaterpädagogik. Er und Brenner haben den Stoff um Aladdin, Jasmina, den Zauberer und die magische Öllampe so modifiziert, dass möglichst viele Kinder aus dem Ensemble auftreten können. Im TudK-Stück gibt es beispielsweise mehr Palastwachen als im Original, es sind Marktfrauen und Händler, ein kleiner Dieb und Schlangenbeschwörer zusätzlich zu sehen, ebenso eine sprechende Kugel, die als Erzählerin fungiert, und ein Muezzin. Letzterer ruft auf Arabisch, während der Flaschengeist Schwäbisch spricht. Insgesamt stehen 80 Ensemblemitglieder auf der Bühne, der jüngste Mime ist vier, die älteste Darstellerin 70 Jahre alt. Jede Rolle ist doppelt besetzt. Das Stück richtet sich an Kinder ab dem Grundschulalter.
Michael Hartusch hat für die erwachsenen Besucher das Musical „Aida“ inszeniert. Ihn hat die musikalische Vielfalt mit Soul, Rock, Pop und Gospel fasziniert. Die Geschichte erinnere ihn ein wenig an Romeo und Julia, sagt er. Die Auflage des Rechteinhabers Disney, das Stück dürfe nicht zu stark dem Original gleichen, kam den Stettener Theatermachern entgegen: In die Geschichte um die zum Scheitern verurteilte Liebe zwischen dem Pharaosohn Radames und der jungen Sklavin Aida hat Hartusch ein Happy End eingebaut. In Aida spielen 80 Ensemblemitglieder, darunter 25 Tänzer aus der eigenen Tanzschule. 14 Musiker unter der Leitung von Sylvio Zondler spielen im frisch renovierten Orchestergraben.
Das Freilichttheater ist aus dem Kulturverein Naturtheater Stetten hervorgegangen. Werner Steck, der auch Feuerwehrmann war, begann mit Aufführungen Geld für die Anschaffung eines neuen Löschwagens zu sammeln. Das kam so gut an, dass sich das Theaterspielen fortsetzte und man einen Verein gründete. Im Lauf der Jahre vergrößerte sich das Theater, der Zuschauerraum wurde überdacht und es entwickelte sich ein Mehrspartenhaus mit großem Theaterhaus, überdachter Freilichtbühne und Saalbühnen sowie einem vielfältigen Programm. 180 Mitglieder stemmen alles, was anfällt: Sie führen Regie, zimmern das Bühnenbild, schneidern Kostüme oder bewirten. Rund 24 000 Zuschauer sehen die Produktionen jedes Jahr. bob / Foto: bob
Info: Aladdin und die Wunderlampe, 17. Mai bis 9. August, jeweils sonntags, 15 Uhr (Karten ab 8 Euro); Aida, 13. Juni bis 8. August, jeweils freitags und samstags, 20.30 Uhr (25. Juli, 15 Uhr; Karten ab 13 Euro an der Kasse und unter www.tudk.de.