Post für den Weihnachtsmann

Zwei Helfer von Santa haben  in Esslingen einen Briefkasten aufgestellt – Viele Briefe von Kindern landen darin

Man kann das Haus in der Magdeburger Straße in Esslingen eigentlich kaum übersehen, so hell strahlen die Weihnachtsmänner, Lichterketten und Schneemänner im Vorgarten. Und so kam es, dass sogar der Weihnachtsmann auf die bunten Lichter aufmerksam wurde, als er bei einem Spazierflug in seinem Rentierschlitten über Esslingen flog.

Kurzerhand meldete sich Santa daraufhin bei den Bewohnern Mathias und Denis Kegreiß. In der Zeit vor Weihnachten ist der Weihnachtsmann immer mächtig beschäftigt und braucht daher Hilfe, wenn er mit den Kindern auf der ganzen Welt in Kontakt treten möchte. Mathias und Denis Kegreiß hatten prompt eine gute Idee, wie sie Santa helfen könnten, und so stellten die beiden einen Briefkasten in ihrem Vorgarten auf. Dort können Kinder aus der Nachbarschaft ihre Briefe an den Weihnachtsmann abgeben, dachten die beiden.

Es kommt die Rentier-Luftpost

Das Besondere daran ist, dass  Santa mit Mathias und Denis Kegreiß zusammenarbeitet und jeden Brief beantwortet. „Wir sammeln die Briefe, und in der Nacht kommt die Rentier-Luftpost“, erklärt Mathias Kegreiß, der von der Idee sofort begeistert war. Durch seinen Beruf beim DRK Stuttgart wisse er, was die Pandemie  mit der Psyche von Kindern machen könne.  Da kam die Idee einer direkten Kontaktaufnahme mit dem Weihnachtsmann wie gerufen.

Die Rentiere bringen die Briefe an den Nordpol, wo der Weihnachtsmann den Kindern eine Antwort schreibt. Die kommt wiederum mit der  Rentier-Luftpost zurück in die Magdeburger Straße, von wo aus Denis und Mathias Kegreiß die besonderen Umschläge an die richtigen Adressen verteilen. „Santa selbst hat in der Vorweihnachtszeit immer sehr viel zu tun. Deshalb kann er die Briefe leider nicht selbst ausliefern, aber da helfen wir natürlich gern“, erklärt Denis Kegreiß, der tagsüber als Grafikdesigner arbeitet. So hat er Santa auch bei der Gestaltung der Briefumschläge  Tipps geben können, sodass diese nun ganz besonders aussehen.

Weil die Aktion  sehr starken Zulauf findet, haben die beiden mittlerweile auch Mathias’ Mutter Monika Fröhlke mit ins Boot geholt. „Wir hatten erwartet, dass vor allem Kinder aus unserer Straße den Briefkasten benutzen würden. Mittlerweile gibt es aber auch Briefe aus Ludwigsburg oder gar aus der Pfalz. „Solche Antworten muss die Post zu den Empfängern bringen“, verrät Denis Kegreiß, der versichert, dass trotzdem alle aus Santas Feder stammen. Manche der Kinder brauchen beim Schreiben an den Weihnachtsmann noch etwas Hilfe von ihren Eltern, schließlich sind einige erst drei oder vier Jahre alt. Dafür basteln und malen sie mit umso größerer Begeisterung – und haben viele Fragen:  „Wie kann der Weihnachtsmann mit seinem Schlitten fliegen? Und wie passt er durch den Schornstein?“

Leuchtende Kinderaugen

Durch seine Antworten bringt Santa dann Kinderaugen zum Leuchten: „Meine Tochter ist im Glück mit Ihrem Brief vom Weihnachtsmann, vielen Dank“, bedankt sich eine Mutter über Social Media bei den fleißigen Helfern. Auch Frida Clauß hat sich sehr über ihre Antwort gefreut und den Brief strahlend gelesen, wie ihre Mutter Annika erzählt. Die beiden wohnen im Haus nebenan, und Frida war die erste, die dem Weihnachtsmann geschrieben hat, nachdem die Idee zu Beginn dieser seltsamen  Adventszeit aufkam.   „Mathias dekoriert das Haus, seit er elf ist“, erzählt Monika Fröhlke. „Und jedes Jahr kommt etwas Neues dazu.“ Da spielt  bestimmt auch eine Rolle, dass die Familie Verwandtschaft in den USA hat. Dort ist der Trend, das Haus weihnachtlich zu dekorieren, sehr weit verbreitet.

Im nächsten Jahr soll – ähnlich wie die Dekoration – auch der Briefkasten in der Magdeburger Straße weiterentwickelt werden. „Da werden wir uns noch ein paar Highlights einfallen lassen“, sagt Mathias Kegreiß. Die Rückmeldungen seien so positiv, dass bereits klar sei, dass man auch im nächsten Jahr als Teilzeit-Wichtel dem Weihnachtsmann helfen will. 

rk/Foto: Roberto Bulgrin


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