Testphase für Nürtinger Stadtbalkon gestartet – Flaniermeile verbindet den Neckar und die Innenstadt

Die Schauseite der Stadt aufwerten, Fußgängern und Radlern den Vorrang gegenüber Autos einräumen, die Menschen und den Fluss zusammen bringen – die Stadt Nürtingen hat mit der Eröffnung des Stadtbalkons zwischen dem Hölderlindenkmal am Steinachdreieck und der Stadtbrücke die Testphase für eine Flanier- und Genussmeile gestartet. Wenn die Nürtinger den Stadtbalkon annehmen und nutzen und darüber hinaus die erhoffte Aufwertung des westlichen Stadteingangs eintritt, soll die Flanierzone zur Dauereinrichtung werden.
Zur Eröffnung am vergangenen Freitag erinnerte Nürtingens Oberbürgermeister Johannes Fridrich daran, dass er bereits in der Phase des Wahlkampfs um das Amt vor mehr als zwei Jahren das Ziel formuliert hatte, die Alleenstraße für den Autoverkehr zu sperren und so umzugestalten, dass die Straße zu einer Zone entspannten Flanierens, für ungestörten Aufenthalt und Genuss werden kann. Die Schauseite der Stadt sollte damit aufgewertet, die Menschen und der Fluss zusammen gebracht und positive Effekte für die weitere Entwicklung der Innenstadt erzielt werden.
„Der Rohdiamant Neckarufer sollte zum Schmuckstück geschliffen werden“, sagte Fridrich. Die Sperrung der Alleenstraße zwischen dem Steinachdreieck und dem Kreisverkehr an der Stadtbrücke erlaubte schließlich die Umgestaltung zur Flanier- und Genussmeile. Vor etwa einem Jahr begannen die Vorbereitungen durch ein Projektteam unter der Leitung von Fridrichs Assistentin Annelie Frantz. Nach und nach entstanden Sitzmöbel, wurden Hochbeete angelegt, Kübel und Behälter mit Gräsern und bunten Blumen bepflanzt und nahe des Hölderlindenkmals ein Sandstrand mit Liegestühlen und Sonnenschirmen eingerichtet. Wo zuvor Autos parkten, wurden Pflanzkübel mit großen Palmen und Bananenstauden aufgebaut. Die Gastronomen stellten Tische und Stühle auf die Straße und an das von Kindergärten mit Wimpeln bunt geschmückte Geländer zum Neckar hin.
„Wir sind dem Ziel, den Neckar und die Stadt zu verbinden, die Menschen und den Fluss zusammen zu bringen, ein gutes Stück näher gekommen“, sagte Fridrich.
Die Stadtverwaltung betrachtet die Einrichtung des Stadtbalkons auch als Auftakt und wichtigen Impuls für die Stadtentwicklung. So verweist etwa die Sperrung der Alleenstraße für den Autoverkehr und ihre Ausweisung als Fahrradstraße auf die Mobilität der Zukunft in der Innenstadt. Radfahrer finden nahe des Hölderlindenkmals eine Mobilitätsstation mit der Möglichkeit, Akkus zu laden und Räder zu reparieren. Die Testphase des Stadtbalkons bis zum Ende der Sommerferien soll auch Aussagen über die Möglichkeit einer dauerhafte Sperrung für den Autoverkehr liefern.
Stärker noch fällt die Aufwertung der Schauseite der Stadt ins Gewicht. Eines der Häuser entlang der Alleenstraße wurde bereits saniert, und die Verwaltung hofft auf den Domino-Effekt, dass andere Besitzer historischer Häuser am Stadteingang nachziehen, wie Fridrich sagte. „Insgesamt werden wir einen großen Mehrwert für die Stadt erleben“, sagte er. pst / Foto: pst
Info: Sicherheitshinweise und Informationen zu Öffnungszeiten, kulturellen und gastronomischen Angeboten findet man unter www.nuertiingen.de/stadtbalkon