Ostfilderner Gemeinderat gibt grünes Licht für Sanierung der Schule im Park – Projekt wird teurer als gedacht

Der Baubeschluss ist gefallen. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat Ostfildern dem Umbau und der Sanierung der Schule im Park im Stadtteil Scharnhauser Park zugestimmt. Das wird richtig teuer. 7,5 Millionen Euro sollen nach Schätzungen der Verwaltung ins Projekt fließen – deutlich mehr als gedacht. Die Planungen dazu, wie es mit der Schule weitergehen soll, laufen nämlich einige Jahre. 2018 und 2019 hatte das technische Gebäudemanagement eine Grobkostenschätzung von 4,15 Millionen Euro vorgelegt, nach Workshops und vertiefter Planung hatte man das Gesamtbudget auf 6,1 Millionen Euro nach oben korrigiert. Nun kommen nochmals gut anderthalb Millionen obendrauf.
Aber es stehen viele Aufgaben an. Hintergrund sind inhaltliche Veränderungen. Ehemals war die Schule im Park eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule, seit 2014 lernen hier nur Erst- bis Viertklässler. Nur die auslaufenden Hauptschulklassen der Nellinger Erich-Kästner-Schule – sie wurde zur Gemeinschaftsschule – wurden im Gebäude der Schule im Park bis zu Beginn dieser Sommerferien noch unterrichtet. Nun stehen die Klassenzimmer im größeren Gebäudeteil quasi leer. Das Hin- und Herschieben kann losgehen.
Geplant ist, dass sämtliche Grundschüler von links in den rechten Teil umziehen, der frei werdende linke Gebäudeteil soll die Schulkindbetreuung beherbergen. Auch soll es mehr Klassen geben. Die Grundschule läuft aktuell dreizügig, künftig soll sie je nach Jahrgangsstärke vier- bis fünfzügig sein. Der Bedarf wird da sein, der Stadtteil Scharnhauser Park wächst noch. Zwangsläufig muss auch die Mensa erweitert werden. Bisher werden hier 60 bis 80 Essen pro Tag ausgegeben, zukünftig sollen es bis zu 400 Mahlzeiten sein. Daher wird der Küchenbereich vergrößert, komplett erneuert und mit einer neuen Lüftungsanlage ausgestattet, auch der Speisesaal wird wachsen. Er soll nach einer Erweiterung bis zu 160 Sitzplätze bieten, wo die Kinder in Schichten nacheinander zum Essen Platz nehmen können.
Auch technisch muss am Gebäude mit dem prägnanten Klinkerlook einiges gemacht werden – zum Verdruss mancher Gemeinderäte, denn die Schule im Park ist gerade mal gut 20 Jahre alt. Ob seinerzeit mehr Wert aufs Aussehen gelegt worden sei, fragte sich etwa Petra Hönschel-Gehrung (Freie Wähler). Sowohl für seine Fraktion als auch die Bürger sei schwer nachvollziehbar, dass für eine 20 Jahre alte Schule Ausgaben in Millionenhöhe notwendig seien, sagte Jürgen Kleih (Grüne).
Der Brandschutz treibt die Kosten: Für alternative Fluchtwege aus den oberen Stockwerken sind sogenannte Bypasstüren und vier neue Außentreppen nötig. Eine flächendeckende Brandmeldeanlage, eine Sicherheitsbeleuchtung und Trenntüren braucht es ebenfalls. Zudem will man Sonnenschutz und Nachtauskühlung nachbessern. Zusätzlich müssen das Raumprogramm angepasst, die Digitalisierung vorangetrieben, mehr Fahrradstellplätze errichtet, die Blitzschutzanlage überarbeitet und die Sanitärbereiche und Geländer umgebaut werden. Zu guter Letzt soll eine Fotovoltaikanlage aufs Dach.
Tenor im Gremium: 7,5 Millionen Euro sind viel Geld, aber die Ausgaben sind unausweichlich. „Die Schülerzahlen werden weiter steigen, daher gibt es keine andere Möglichkeit“, sagte Axel Deutsch (CDU). Martina Sandhorst-Schäfer (SPD) war der Meinung, dass die Verwaltung dargelegt habe, dass es sich um notwendige Arbeiten handle. Gert Hohenberger (FDP) monierte, dass die Verwaltung keine „alternativen Gedanken“ vorgelegt hatte.
Caroline Holowiecki / Foto: Caroline Holowiecki