So viele Klassen wie noch nie

Beim Motocross in Aichwald wird es am 23. und 24. Juli sechs Wertungen geben – Max Nagl startet bei den DM Open

Endlich wieder fressen sich Stollenreifen in den Dreck, wird Staub aufgewirbelt „In den Horben“, wird auf Zweirädern hart um Positionen gekämpft: Die Erleichterung bei den Veranstaltern ist groß, dass es in Aichwald wieder ein Motocross geben wird. Aber auch bei vielen Zuschauern wird die Vorfreude groß sein, dass nach drei Jahren Pause Motorenlärm die Ruhe auf dem Schurwald wieder für einige Stunden durchbricht. Am 23. und 24. Juli werden die Läufe gestartet, und zwar in einem Programm, das noch nie so umfangreich war. In sechs Klassen wird Gas gegeben; die Jugend, Junioren, auch die Frauen im Ladies Cup mischen mit. Als Hauptattraktion gilt die DM Open. Zu den Meisterschaftsläufen wird auch Max Nagl erwartet. Der Clubfahrer des veranstaltenden MSC „Eiserne Hand“ Aichwald will sich diesen Start nicht nehmen lassen, auch wenn er selbst im reifen Motocrossalter ansonsten in den hochklassigeren Rennserien startet. Und wie üblich wird am Freitag- und Samstagabend im Festzelt gefeiert.
„Das hatten wir noch nie.“ Manuel Dorn, der Vorsitzende des MSC Aichwald, blickt zufrieden auf das straffe Rennprogramm. Die vielen Klassen ermöglichen es insbesondere, den Veranstaltungssamstag mit etlichen der spektakulären Starts und mit Wertungsläufen aufzuwerten. Läufe zur deutschen Meisterschaft wird es an dem Wochenende in drei Jugendklassen (auf 65er-, 85er- und 125er-Maschinen), bei den Junioren auf 250er-Motorrädern und den DM Open geben. Letztere werden in der Motocross-Szene von der fahrerischen Klasse her eine Stufe unterhalb der ADAC MX Masters angesiedelt.
Die Frauen haben mit dem DMV Ladies Cup ihre eigene Rennserie. Diese wird federführend von der Grand-Prix-Siegerin und ehemaligen WM-Dritten Larissa Papenmeier organisiert. Papenmeier tritt in Aichwald natürlich auch selbst an. „Die Ladies sind eine Super-Klasse“, freut sich Dorn. Deren Rennen werden sämtlich am Samstag ausgetragen. Papenmeier hat bislang alle Saisonrennen der Serie gewonnen, für Aichwald hat sich aber starke internationale Konkurrenz angekündigt.
Es wird das 60. Motocross auf dem Schurwald sein. Und Dorn ist glücklich, dass auch „sein“ Zugpferd in Aichwald mal wieder an den Start geht: Im Alter von 34 Jahren ist Max Nagl immer noch ein Ausnahmefahrer, auch wenn er seine WM-Ambitionen mittlerweile hintangestellt hat. So hat er in der ADAC-MX-Masters-Saison bereits zehn Laufsiege eingefahren und führt dort im Zwischenklassement souverän. Bei den DM Open in Aichwald sind fünf der Top-Ten-Fahrer der Masters am Start, in der Open-Wertung führt derzeit Stefan Ekerold vor den punktgleichen Tim Koch und Boris Maillard.
Zweimal ist das Motocross in Aichwald in Pandemiezeiten abgesagt worden. 2020 hat man in Aichwald früh reagiert. Anfang März machte sich Corona in Europa breit, Anfang April sagte der MSC das Motocross für den folgenden Sommer ab. Im Dezember war dann klar, dass auch 2021 auf dem Schurwald kein Motocross gestartet wird. Mit dem 1. RMC Reutlingen schaffte man es aber, gemeinsam auf dessen permanenter Strecke unterhalb der Achalm im September ein Rennen zu starten – vor immerhin 2000 Zuschauern. Nun soll es auf dem Schurwald aber wieder ein echtes Aichwalder Heimrennen geben.
Samstags werden neben Training und Qualifikation Wertungsläufe der 85er-Nachwuchsklasse, der Junioren (250) und des Ladies Cups ausgefahren. Am Sonntag geht es dann bei der Jugend auf 65- und 125-Kubikzentimeter-Maschinen zur Sache; ebenso beim Höhepunkt, den DM Open.

Info: Auch beim diesjährigen Aichwalder Motocross wird es wieder ein Festzelt geben. An den Abenden sorgen dort die Coverbands „VIPs“ (Freitag) und das „Hofbräu-Regiment“ (Samstag) für Stimmung.

hin / Foto: Robin Rudel


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