Sommerlicher Spielespaß

Diese Neuheiten sorgen auch an trüben Ferientagen für gute Laune

Wer in den Sommerferien zu Hause bleibt, kann sich mit Gesellschaftsspielen wunderbar die Zeit vertreiben. Und auch denjenigen, die wegfahren, seien ein paar gelungene Neuheiten empfohlen.

• Für Glückspilze

Bei „Drachenland“ können die Spieler in kürzester Zeit ganz viel riskieren und entdecken. Ständig stehen sie vor der Qual der Wahl: Wie sortiere ich meine Karten? An welchem Ort will ich was genau machen und welche Karten spiele ich dafür aus? Als Regel gilt: Die Anzahl der ausgespielten Karten entspricht der Anzahl der Würfel, die man benutzen darf, um eine bestimmte Summe zu erwürfeln. Schafft der Spieler die am jeweiligen Ort geforderte Summe, darf er dort eine Figur platzieren. Und: Wer an einem Ort die Mehrheit an Figuren hat, siegt im Kampf um den höchsten Ertrag. Kniffelig ist, dass je Ort drei Summen zur Wahl stehen, die nur mit bestimmten Kartenkombinationen angegangen werden können. Fazit: sehr spannend, und Sonderkarten bringen zusätzlichen Pep ins Spiel.

„Drachenland“ von Darren Kisgen, erschienen bei Game Factory; zwei bis vier Spieler ab einem Alter von zehn Jahren, etwa 30 Minuten, circa 25 Euro.

• Für Krimifans

Wer hat den Tresor von Karl Valten aufgebrochen? Um diese und weitere Fragen geht es bei dem Krimispiel „Crime Story – Vienna“. Sieben Personen aus dem Umfeld des Wiener Millionärs kommen in Frage. Informationen zu ihnen und weitere Hinweise finden sich auf Karten. Allerdings haben die Spieler für ihre Ermittlungen nur begrenzt Zeit. Sprich: Sie können nicht allen Hinweisen nachgehen, nicht alle Tatverdächtigen oder Zeugen befragen. Welche Karten führen am besten voran? Welche Verhöre und Orte sollte man auslassen? Fazit: „Crime Story – Vienna“ fordert kommunikative Spieler, die durch schlaue Überlegungen und Querverbindungen auf die richtige Fährte stoßen. Cool!

„Crime Story – Vienna“ von Peter Prinz, erschienen bei Noris; ein bis sechs Spieler ab zwölf Jahren, circa 75 Minuten, etwa elf Euro. Im August werden in der Reihe zwei neue Fälle erscheinen: „Munich“ und „Berlin“.

• Für Gedächtniskünstler

Bei „Magic School“ schlüpfen die Spieler in die Rolle von Zauberlehrlingen, die Zauberer werden wollen. Gespielt wird im Team und quasi klassisches Memory. Kniffelig ist: Alle Spieler dürfen sich die soeben gezogene Karte anschauen. Danach wird sie verdeckt abgelegt und eine nächste Karte gezogen – und so weiter. Sobald eine Karte von der Symbolik her zu einer verdeckten Karte passt, wird sie offen auf diese verdeckte Karte platziert. Die Koppelung der Karten sollte allerdings nicht allzu oft falsch sein, denn erst zehn richtige Paare – oder mehr – bringen den Sieg. Fazit: „Magic School“ ist ein wunderschön illustriertes Kartenspiel, das zu immer neuen Partien reizt. Gute Konzen­tration ist von Vorteil.

„Magic School“ von Jonathan Favre-Godal, erschienen bei Djeco; ein bis sechs Spieler ab einem Alter von fünf Jahren, etwa zehn Minuten, circa neun Euro.

• Für Fingerfertige

Sprecht miteinander, seid laut und habt Spaß! Dieser Hinweis steht in der Anleitung von „Fringers“, einem hektischen Actionspiel, bei dem es darum geht, farbige Ringe in der richtigen Reihenfolge auf Finger zu bringen. Wie viele Ringe in welchen Farben wo platziert werden sollen, geben Karten vor. Herausfordernd ist, dass jeder Spieler mehrere Ringe auf der Hand hat und immer nur einen Ring an seinen jeweils linken Nachbarn und nie an sich selbst weitergeben darf. Hinzu kommt, dass die Spieler eine Sanduhr im Blick haben und immer wieder umdrehen müssen. Schaffen sie es in vorgegebener Zeit, das Kartenziel zu erreichen? Fazit: sehr turbulent und lustig; der Schwierigkeitsgrad ist beliebig steigerbar.

„Fringers“ von Asger Harding Granerud und Daniel Skjold Pedersen, erschienen bei Abacusspiele; drei bis zehn Spieler ab 8 Jahren, etwa 15 Minuten, circa 24 Euro.

• Für Kindergartenkinder

Wer hat am Schluss die größte Giraffe? Um diese Frage geht es bei dem pfiffigen Kinderspiel „Lucky Langhals“. Nett gemacht ist, dass die Spieler insbesondere bei knappen Ergebnissen am Ende der Partie ihre Giraffen mit einer speziellen Schnur „ausmessen“ können. Zählprofis merken aber auch an der Summe der Flecken auf dem Hals der Giraffen, welche am größten ist. Um seinem Tier einen möglichst langen Hals verpassen zu können, ist Glück nötig. Zwar sind manche Plättchen, die man sich aus der Tischmitte nehmen darf, größer oder kleiner. Letztlich zeigt sich aber erst auf der Rückseite, ob dort tatsächlich ein langer oder ein kurzer Hals zu sehen ist. Fazit: ein gelungenes Plättchen-Aneinanderbau-Spiel, bei dem die Jüngsten obendrein das Zählen lernen können.

„Lucky Langhals“ von Felix Beukemann, erschienen bei Haba; zwei bis vier Spieler ab drei Jahren, etwa zehn Minuten, circa sieben Euro.

Im Kasten:

Für unterwegs

Weitere Spielneuheiten, die sich wegen ihrer kompakten Verpackung auch gut fürs Reisegepäck eignen:

• „Bandida“ von Martin Nedergaard Andersen, erschienen bei Helvetiq; ein bis vier  Spieler ab sechs Jahren, etwa 15 Minuten, circa zehn Euro.

• „Push“ von Prospero Hall, erschienen bei Ravensburger; zwei bis sechs Spieler ab acht Jahren, circa 20 Minuten, etwa 13 Euro.

• „KaZock“ von Reiner Knizia, erschienen bei Piatnik; zwei bis fünf Spieler ab sechs Jahren, circa 15 Minuten, etwa zwölf Euro.

• „Duck“ von Johannes Krenner, erschienen bei HUCH!; drei bis fünf Spieler ab acht Jahren, etwa 15 Minuten, circa neun Euro.

• „Mapigami“ von Nicholas Cravotta, erschienen bei Blue Orange/Asmodee; ein Spieler ab sieben Jahren, etwa 30 Minuten, circa zehn   Euro.

• „Sherlock – Der Butler von Dani Segui und Eugeni Castano“, erschienen bei Abacusspiele; ein bis acht Spieler ab zwölf Jahren, etwa 60 Minuten, circa sieben Euro.

• „Point Up“ von Katrin Abfalter, erschienen bei Schmidt Spiele; zwei bis 66 Spieler ab sechs Jahren, circa 15 Minuten, etwa 13 Euro.

• „Chip it“ von Chikasuzu, erschienen bei Amigo; drei bis sechs Spieler ab acht Jahren, etwa 15 Minuten, circa acht Euro.

• „Elfmeter!“,  erschienen bei Kosmos; zwei Spieler ab sieben Jahren, etwa 15 Minuten, circa acht Euro.


Von Tanja Liebmann-Décombe / Foto: Liebmann-Décombe


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