Flächendeckend Glasfaserkabel für Lichtenwald

Die Gemeinde Lichtenwald wird Pilotkommune beim Ausbau mit Glasfaserkabeln. Der Projektträger Deutsche Telekom hatte zur Bedingung für den Ausbau gemacht, dass sich 500 Haushalte für einen Glasfaseranschluss registrieren. Bereits nach der Hälfte der Frist war diese Zahl allerdings überschritten. Die Gemeinde beteiligt sich mit 150 000 Euro am Ausbau. Bereits in etwa einem Jahr starten die ungefähr 1270 Haushalte und Unternehmen in der Gemeinde in die digitale Zukunft.
Die Landkreise Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr, die Stadt Stuttgart und der Regionalverband haben sich zur Gigabit-Region GmbH zusammengeschlossen. Diese Gesellschaft möchte mit der Telekom als Partner bis zum Jahr 2025 alle Schulen und Unternehmen sowie 50 Prozent der Haushalte mit Glasfaserkabeln ausstatten, bis 2030 sollen 90 Prozent der Anschlüsse Zugang zum schnellen Internet erhalten.
In Lichtenwald soll dies nach den Planungen der Telekom allerdings wesentlich zügiger vorangehen. In einigen Modellkommunen treibt das Unternehmen den Ausbau des Glasfasernetzes bis ins Haus auf eigene Rechnung voran. Voraussetzung ist, dass sich ein bestimmter Prozentsatz der Haushalte vorab für einen Vertrag mit der Telekom registrieren lässt. Die Entscheidung dafür erleichtert die Telekom den Kunden dadurch, dass sie die sonst fällige Anschlussgebühr von 800 Euro erlässt. In der Gemeinde Bempflingen wird bereits seit dem Sommer gebaut, im kommenden Jahr wird auch Lichtenwald mit Glasfaserkabeln und damit dem Zugang zum schnellen Internet versorgt.
Mitte September hatte die Registrierungsphase mit dem Ziel begonnen, dass innerhalb von drei Monaten 500 der rund 1270 privaten und gewerblichen Anschlüsse für eine Ausstattung mit Glasfaser angemeldet werden. Bereits nach rund sechs Wochen war die Marke erreicht. Laut Bürgermeister Ferdinand Rentschler hätten die Informationsveranstaltungen der Telekom bereits angedeutet, dass der Bedarf im Ort hoch ist. „Wir haben damit gerechnet, dass wir das Ziel erreichen und Lichtenwald schnelles Internet bekommt, aber dass die Nachfrage so groß ist, ist schon sensationell“, sagt er. Einen zusätzlichen Schub habe wohl auch die Entscheidung des Gemeinderats gegeben, sich mit 150 000 Euro an den Kosten des Ausbaus zu beteiligen.
Die Planungen der Telekom hatten zunächst vorgesehen, einige Ortsrandlagen in Hegenlohe und das Gebiet Pfandäcker in Thomashardt, aber auch den nördlichen Teil des Gewerbegebiets Thomashardt-Ost aus Kostengründen nicht auszubauen. „Nun haben wir einen wichtigen Standortvorteil. Wir sind nicht nur Pilotkommune, sondern die einzige Gemeinde, die tatsächlich in 100 Prozent der geschlossenen Ortslage Glasfaser bekommt“, hebt Rentschler hervor.
Wolfgang Fahrian, Regionalmanager Infrastrukturvertrieb bei der Telekom, zeigt sich „beeindruckt von dem großen Bedarf in der Gemeinde“ und sichert zu, dass die Vorvermarktung und Registrierung für einen kostenlosen Glasfaseranschluss wie geplant bis 12. Dezember weiterlaufen werde. „Dann startet der Ausbau zeitnah. Wir wollen bis Ende 2020 im ganzen Ort komplett mit Glasfaser in Betrieb sein“, bekräftigt Fahrian. pst / Foto: pst