Das ECHO gibt Lesetipps, die sich auch noch als Weihnachtsgeschenk eignen

Die Adventszeit ist mit vielen Bräuchen verbunden und lädt, bei allem Vorweihnachtsstress, auch zu Besinnlichkeit ein. Einer der schönsten Bräuche ist es, Ruhe einkehren zu lassen und zu einem Buch zu greifen. Die ECHO-Redaktion hat regionale Neuerscheinungen ausgesucht, die auf unterhaltsame Weise dazu einladen, zu entspannen.
Mit verschmitztem Augenzwinkern, mal nachdenklich und auch mal wütend: In 20 Episoden seines neuen Erzählbands schickt der Reutlinger Autor Jochen Weeber seine Leser in ein Wechselbad der Emotionslagen. Mit viel Sprachgefühl gelingt es ihm, die kleinen und ziemlich großen Momente des Lebens poetisch auszustatten, und er überrascht mit unvorhersehbaren Wendungen. Ein Buch, das gut in diese Jahreszeit passt.
Jochen Weeber: Das Wiehern der Seepferdchen, Drey Verlag.
Der Hirtenjunge Joel hat einen Schutzengel namens Paula, den er zwar nicht sehen, aber spüren kann. Eines Tages beobachten die beiden, wie eine schwangere Frau und ihr Mann nach Bethlehem reisen und keine Unterkunft bekommen können. Engel Paula weiß Bescheid: Das müssen Maria und Joseph sein, die Geburt des kleinen Jesuskinds steht kurz bevor. Also zwickt und kneift sie Joel, damit er sich etwas einfallen lässt. Das lustige und fein illustrierte Bilderbuch erzählt die Weihnachtsgeschichte aus einer ganz anderen Perspektive.
Marlene Fritsch, Anja Boretzki: Paula und das Christkind, Paulinus Verlag.
Dass Haie als Räuber der Meere gelten, beeindruckt das Geschwisterpaar Shana und Koan in keiner Weise. Im Gegenteil. Sie sind von ihrer ersten Begegnung mit einem Hai so euphorisiert, dass sie fortan seine Nähe suchen und ihm den Namen Shajko geben. Allerdings werden die Kinder nach und nach mit Vorurteilen konfrontiert, die Menschen gegenüber den Raubfischen haben. Als eine Surferin von einem Hai angegriffen wird, müssen die Kinder handeln, schließlich steht auch ihr Freund Shajko im Verdacht. Susanne Glanzners Kinderroman ist spannend, lehrreich und räumt faktenreich mit den Gruselmythen über Haie auf.
Susanne Glanzner: Shajko, Härter Verlag.
40 Jahre Leseförderung und Literaturvermittlung an Schulen: Dieses Jubiläum nimmt der Friedrich-Boedecker-Kreis Baden-Württemberg zum Anlass, eine Anthologie herauszubringen, die viele bekannte Autorinnen und Autoren vereint. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie an den Schulen im Ländle unterwegs sind, um die Leselust von Kindern und Jugendlichen zu wecken. 53 Schreibende, darunter Nina Blazon, Joachim Zelter, Martin von Arndt und Michael Stavaric steuerten eine Kurzgeschichte oder ein Gedicht zu dem Band bei, der nicht nur jugendlichen Leserinnen und Lesern Entdeckungswürdiges bietet.
Ulrike Wörner (Herausgeberin): Aus allem alles machen, Fabulus Verlag.
Birding heißt ein neuer Trend, der aus England stammt und gar nicht so neu ist. Vogelbeobachter gab es schon seit jeher, nur galt dieses Hobby als eines ohne Coolness-Faktor. Vero Mischitz will dies mit ihrem Buch ändern. Mit witzigen Illustrationen und launigen Texten vermittelt sie den Spaß, der mit dem Vögelbeobachten einhergeht. Hintergrundwissen über die gefiederten Gefährten, die richtige Ausrüstung und viele Tipps helfen dabei, aus einem absolut Ahnungslosen einen Vogel-Experten zu machen.
Vero Mischitz: Birding für Ahnungslose, Kosmos Verlag.
Die 16-jährige Maryam gehört dem eigenen Empfinden nach nicht zu den Beliebtesten in der Schule. Doch sie ist nicht auf den Mund gefallen und hüllt sich zum Eigenschutz in ein zynisches Gewand. Das ändert sich auch nicht, als Mister Obercool Hannes sie darum bittet, ihr Mathe-Nachhilfe zu geben und sie heftig anflirtet. Mit der Zeit bekommt ihr Sarkasmus-Panzer Risse. Doch dann verschwindet ihr Schulfreund Liam, und auf der Suche nach ihm wird ihr klar, dass sie Teil eines abgekarteten Spiels ist, das ungut für sie ausgehen kann. Mit den ersten 20 Seiten des spannenden Jugendromans gewann die Esslinger Autorin Sabine Bartsch den Literaturpreis Nordost, der mit einem Schreibstipendium einherging.
Sabine Bartsch: Zwischen Jetzt und Morgen, Books on Demand.
Das Gift, das aus dem Schwarzen Nachtschatten gewonnen werden kann, wirkt symptomreich auf den Körper eines Menschen: Erbrechen, Durchfall, Atembeschwerden, Krämpfe bis hin zur Lähmung des Atemsystems. Maja Ursinus, leidenschaftliche Pharmazeutin, weiß das – und genau dies macht sie zu einer der Hauptverdächtigen in zwei Fällen: Ihr ehemaliger Liebhaber sowie die ungeliebte Nachbarin wurden mit diesem Gift ermordet. Für Kommissar Schnell steht ihre Schuld fest, sein Kollege Brodtbeck glaubt nicht daran. Da sich Maja aus dem Kreis der Verdächtigen lösen will, ermittelt sie auf eigene Faust. Und gerät schon bald in das Visier des Mörders. Spannender „Pageturner“ mit einer ermittelnden Apothekerin und einem sympathischen Hauptkommissar Brodtbeck. on/Foto: on
Jürgen Seibold: Schwarzer Nachtschatten, Piper Verlag.