Surrealistische Gegensätze

Große Nürtinger Ausstellungsreihe zeigt Werke der Besucher-Lieblinge Miró und Dalí


Ihre Kunst kennt die ganze Welt: Salvador Dalí und Joan Miró haben mit ihren Werken Kunstgeschichte geschrieben. Beide Maler zählen zu den Surrealisten, ihr Stil aber könnte unterschiedlicher kaum sein. Unter dem Titel „Visionen und Farben der Poesie“ zeigen die Stadt Nürtingen und die Galerie „Die Treppe“ ausgewählte Werke der Maler ab Samstag, 9. Januar, bei der jährlichen Kunstausstellung in der Nürtinger Kreuzkirche.

Schon einmal waren sowohl Dalí als auch sein Landsmann und Zeitgenosse Miró Gegenstand der
großen Bilderschau, die von der Reuderner Galeristin Brigitte Kuder-Broß zusammen mit der Stadt Nürtingen seit dem Jahr 2006 konzipiert und organisiert wird. Neben den beiden Katalanen haben Ausstellungen mit Werken von Hundertwasser, Chagall, Picasso, Rizzi oder Armin Müller-Stahl jährlich Tausende Besucher in die Stadt gelockt. Eigentlich besteht kein Zweifel, dass es auch dieses Mal so sein wird: Denn über die ausgestellten Künstler haben dieses Mal die Besucher selbst entschieden. „Wir
haben bei der Müller-Stahl-Ausstellung das Publikum gebeten, abzustimmen. Und dabei lagen Dalí und Miró gleichauf vorn“, berichtet die Galeristin. Darum habe man sich entschlossen, die Ausstellung 2016 beiden Künstlern zu widmen, so Brigitte Kuder-Broß.

Keine ganz einfache Aufgabe: Zwar haben Dalí und Miró so einiges gemeinsam: Beide stammen aus Katalonien, beide erlebten ihren Durchbruch in den USA, doch ihre Werke zeigen zwei sehr unterschiedliche Aspekte des Surrealismus. Sie nebeneinander zu hängen – für Brigitte Kuder-Broß schwer vorstellbar: „Sie sind so extrem unterschiedlich, sie lassen sich nicht vergleichen“, sagt sie. Auch für die Führungen würde es schwierig, ergänzt sie.

Sie entschloss sich deshalb, die Werke nicht zu vermischen und jedem Künstler eine Ausstellung in der Ausstellung zu gestalten: „Oben werden wir Dalís Arbeiten zeigen, im Erdgeschoss Miró“, verrät sie. Und die Besucher dürfen sich wieder auf einige seltene Exponate freuen. So gelang es der Galeristin, Dalís rares „Gretchen von Faust“ nach Nürtingen zu holen. Erstmals wird zudem Mirós Plakatentwurf für die Fußball-Weltmeisterschaft 1982 in Spanien ausgestellt.

 

Info: Die Ausstellung läuft bis zum 21. Februar und ist dienstags bis sonntags jeweils von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Im Rahmenprogramm gibt es nicht nur Sonderführungen für Kinder und Familien sowie die beliebten „Kunst und Wein“-Abende, sondern unter anderem auch ein Flamenco-Konzert mit Tanz, verschiedene Vorträge und vieles mehr.   mo / Foto: bul


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