Im Esslinger Busnetz sollen Lücken geschlossen werden – Altstadtbus derzeit kein Thema

Geänderte Linienführungen, zusätzliche Haltestellen, Taktverdichtungen und eine zusätzliche Schleife – derart soll das Esslinger Busnetz aufgepäppelt werden. Das zumindest sind die Schlussfolgerungen aus der Überprüfung des Netzes, deren Ergebnisse die Stadtverwaltung und der Städtische Verkehrsbetrieb (SVE) kürzlich vorgestellt haben.
Rund drei Millionen Linienkilometer werden jährlich im Esslinger Busnetz zurückgelegt. Aus der Bevölkerung kommen immer wieder Anregungen, wie der Busverkehr optimiert werden kann. Aus diesem Grund haben ein externes Ingenieurbüro und der SVE im Auftrag der Stadtverwaltung und des Landkreises knapp zehn Monate lang Wünsche und Anregungen aus den Stadtteilen und den Schulen sowie dem Fahrgastbeirat überprüft – mit dem Ziel, den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen und neue Fahrgäste für die Busse zu gewinnen. Aus den Empfehlungen ist ein Konzept entstanden, „vergleichbar mit einem riesigen Puzzle“, wie Johannes Müller, der Technische Werksleiter des SVE, sagte. Die wichtigsten Fragen, die sich die Experten stellten, waren: Auf welchen Linien müssen wir Verspätungen bekämpfen? Wie sind die Hochschulstandorte besser zu verbinden? Wie sind die Bahnhöfe besser zu erreichen? Und welche Buslinien benötigen zusätzliche Haltestellen?
Nicht alle Vorschläge sind ad hoc umzusetzen, vieles kann nach den Sommerferien bereits neu laufen, anderes wiederum wird bis zum Sommer 2021 aufgeschoben.
Bereits umgesetzt wurde die Verlegung der Haltestelle Palmenwaldstraße der Linie 102 auf die Schleyerbrücke, wodurch sich Verspätungen reduzieren sollen. Nach den Sommerferien werden die Haltestellen „Karl-Pfaff-Straße/Weilstraße“ bei der Hinfahrt und „Grüne Höfe“ der Linie 102/103 auf die Stuttgarter Straße verlegt, ebenfalls um pünktlicher zu werden.
Das Esslinger Klinikum erhält ein Busterminal direkt vor der Kinderklinik. Die Linien 105/111 werden auf dem Altstadtring getauscht – mit dem Ziel, die beiden Hochschulstandorte direkt zu verbinden. Die Linie 110 soll – ebenfalls nach den Ferien – im Esslinger Norden ab der Kreuzung Wäldenbronn über Kirchacker- und Talstraße verlegt werden; Abfahrts- und Ankunftszeiten werden um zwei Minuten nach hinten geschoben, sodass das Umsteigen zur S-Bahn verbessert wird. Die Linie 112 soll nach den Sommerferien zwischen 9 und 17 Uhr von Wiflingshausen nach Wäldenbronn und anschließend weiter nach Serach in einem 40-Minuten-Takt fahren. Von 17 bis 23.30 Uhr verkehrt der Bus in einem 30-Minuten-Takt bis Wäldenbronn Kreuzung. Dadurch soll die Linie kundenorientierter werden, es bestehen außerdem Umstiegsmöglichkeiten auf die Linien 111 und 110. Neu ist dabei die Anbindung von Serach und den Bärenwiesen. Im Esslinger Süden erhält das Gewerbegebiet Berkheim eine neue Haltestelle: Lindenstraße. Geplante Umsetzung: nach den Sommerferien.
In Zell ist ein neuer Stadtteilbus geplant. Er soll die Fahrgäste sternförmig vom und zum Bahnhof Zell und damit zur S-Bahn und zu den Buslinien 102, 103, 115, 138 und 140 bringen. So bekommt auch das Wohngebiet Egert eine ÖPNV-Anbindung. Auf der Linie sollen Kleinbusse verkehren, und zwar diejenigen, die derzeit in Sulzgries während der Bauarbeiten in der Geiselbachstraße unterwegs sind. Diese kleinen Busse werden voraussichtlich im Sommer 2021 frei.
Das neue Buskonzept enthält allerdings keine Planungen für den sogenannten Altstadtbus. Die Experten sehen auf dem Altstadtring ein dichtes Angebot mit mehreren, überwiegend im 15-Minuten-Takt verkehrenden Bussen. bob / Foto: bul